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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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dem Bett.
    »Du hättest nicht herunterkommen brauchen, meine Liebe« sagte Mr. Howett und küßte sie, als sie in das Speisezimmer trat. Dann setzte er seine Brille auf und betrachtete sie genau. »Du siehst heute morgen nicht sehr wohl aus, Val. Hast du nicht gut geschlafen?«
    »Doch, sehr gut« log sie.
    »Gehst du zu spät zu Bett? Du siehst bleich aus.«
    Das Frühstück war ihr eine Qual. Sie konnte nichts essen. Später erfand sie rasch eine Entschuldigung, um sich entfernen zu können. Sie wollte die Dienstboten befragen.
    »Die Gartentür, gnädiges Fräulein? Nein, sie war von innen verschlossen und zugeriegelt.«
    »Zugeriegelt – ich dachte, ich hätte sie offengelassen.«
    Eins stand fest – ohne fremde Hilfe hatte sie das Wohnzimmer nicht erreichen können. Es mußte sie jemand über die Mauer getragen haben. Aber wie konnte dann die Gartentür von innen zugeriegelt sein?
    Sie eilte in den Park und ging zu der Mauer. Die beiden Leitern waren heruntergenommen und lagen am Fuß der Mauer. So hatte der Grüne Bogenschütze also auch die beiden Leitern entfernt.
    Sie kehrte ins Haus zurück und ging ins Wohnzimmer. Sie hoffte, dort irgend etwas zu finden, was ihr Aufschluß darüber geben konnte, wie sie dorthin gekommen war. Das Zimmer war inzwischen aufgeräumt worden, das Mädchen hatte abgestaubt und die paar kleinen Dinge, die sie gefunden hatte, wie gewöhnlich auf eine Schale gelegt. Zuerst sah sie dort ihr Taschentuch, das ganz braun vor Schmutz war – scheinbar hatte ihr jemand das Gesicht damit abgewischt. Sie konnte sich nicht besinnen, es selbst benützt zu haben. Als sie das Tuch wegnahm, sah sie noch einen zerbrochenen Manschettenknopf dort liegen. Er war aus Gold und trug ein emailliertes Monogramm. Valerie klingelte dem Mädchen.
    »Ich danke Ihnen, daß Sie die Sachen zusammengelegt haben. Wo haben Sie sie gefunden?«
    »Auf dem Boden, gnädiges Fräulein, bei dem Sofa. Zuerst dachte ich, der Manschettenknopf gehörte Mr. Howett, aber er sagte, daß er nichts verloren hätte.«
    »Aber das ist ja nur ein Stück davon« entgegnete Valerie.
    Die drei ineinanderverschlungenen Kettenglieder des Manschettenknopfes waren zerrissen.
    »Haben Sie auch das andere Stück gefunden?«
    »Nein, gnädiges Fräulein.«
    »Helfen Sie mir bitte suchen, der Knopf gehört einem meiner Freunde.«
    Nach einer Weile fand das Mädchen den anderen Teil, der unter der Ecke des Teppichs lag. Die beiden Teile paßten genau zusammen.
    »Viele Streichhölzer lagen heute morgen auf dem Boden, als ich hereinkam, eins hat sogar einen Brandfleck auf dem Teppich hinterlassen.« Sie zeigte auf eine dunkle Stelle in dem neuen Brüsseler Teppich.
    »Ja, ich habe gestern nacht so viele verbraucht, ich konnte die Lampe nicht finden. Es ist gut so, ich danke Ihnen.«
    Sie nahm die beiden Stücke des Manschettenknopfes an das Fenster und las das Monogramm.
    J. L. F. James Lamotte Featherstone! Das konnte nicht sein, das war doch unmöglich! Sie ließ die beiden Stücke in die Tasche ihrer Sportjacke gleiten, als ihr ein Besuch gemeldet wurde. Es war Spike Holland, und er sprudelte über vor Neuigkeiten.
    »Haben Sie nichts in der vergangenen Nacht von dem Grünen Bogenschützen gehört? Er war hinter dem alten Bellamy her und hat einen seiner Hunde erwischt. Bellamy schäumt vor Wut! Scheinbar hat er den Bogenschützen draußen vor der Burg gesehen – es ist das erstemal, daß er sich außerhalb des Gebäudes im Freien zeigte – Bellamy hat die Hunde auf ihn losgelassen. Das Resultat – ein vollständig toter Hund! Glücklicherweise ist es der schärfste und schlimmste von allen, vor dem sich Julius so fürchtete. Das ist wenigstens eine Beruhigung. Miss Howett, ich bringe Ihnen außerdem eine Einladung von Abel Bellamy, dem Herrn von Garre Castle und dem obersten Blutrichter von Berkshire.«
    »Eine Einladung für mich?« sagte sie verwirrt.
    Spike nickte.
    »Bellamy ist plötzlich menschlich geworden. Er will fremden Leuten seine Burg zeigen – oder wenigstens will er sie Ihnen zeigen. Er hat nämlich Ihren Namen in der Zeitung gelesen. Er wußte nicht, daß Sie hier wohnten und bittet Sie, ihm einen Besuch zu machen und das Heim der alten Bellamys zu besichtigen. Er ist der älteste von allen.«
    »Aber das ist doch sehr merkwürdig« meinte Valerie.
    »Die Einladung erstreckt sich aber nicht auf Mr. Howett, obgleich ich vermute, daß er ihn nicht abweisen wird, wenn er dorthin kommt. Sie erstreckt sich auch nicht auf

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