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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Gewißheit gehabt, straflos zu entkommen, so hätte er den alten Mann ohne die leisesten Gewissensbisse ebenso leicht wie eine Ratte umgebracht. Und wenn seine Hand bei der Tat gezittert hätte, so wäre es nur um seine eigene Sicherheit gewesen, denn er war sehr um seine Zukunft besorgt.
    Er lehnte also den Vorschlag seiner Frau ab und forderte rigoros von ihr, daß sie den Plan, sich selbst an den Unternehmungen ihres Bruders zu beteiligen, aufgeben sollte. Als er nur eine zweideutige Antwort hierauf erhielt, fuhr er in die Stadt, hielt dem als Faustkämpfer berüchtigten Jerry die Mündung einer Pistole unter die Nase und warf ihn aus seiner Wohnung hinaus.
    »Du bist doch sonst ein so liebes, gutes Mädchen, Fay. Nun tue doch, was ich dir rate« sagte er mit seiner sanftesten Stimme. »Du hast mich neulich nervös gemacht, und ich habe nichts dazu gesagt, daß du mich einen Narren nanntest, aber vergessen habe ich es nicht.«
    »Ach, du armseliger Feigling« stöhnte sie.
    »Mag sein, daß ich das bin. Ich fürchte mich vor manchen Dingen, aber am allerwenigsten vor dir und der Gesellschaft, mit der du da verkehrst. Ich lebe jetzt bei einer Bestie in Menschengestalt, und da ist es wohl natürlich, daß ich manchmal Furcht empfinde. Aber vor solchen Kaninchen wie dir habe ich noch nie Angst gehabt. Wenn du dich mit diesen Leuten einläßt, werde ich dir bis ans Ende der Welt folgen und dich kalt machen.«
    Julius verließ sie wieder, und sie blieb in London. Er hatte auch nicht erwartet, daß sie etwas anderes tun würde. Sie fühlte sich niedergeschlagen und traurig und mochte auch Grund dazu haben, denn Savini war ein Mischling, den alle Gesellschaftsklassen verachteten.
    Dies spielte sich wenige Tage nach Valeries Besuch in Garre Castle ab. Die Ereignisse kamen schnell in Fluß, obgleich sich äußerlich das Leben auf der Burg nicht änderte. Nur Abel Bellamy war in der letzten Zeit schweigsamer geworden, und es war noch schwerer mit ihm umzugehen als sonst.
    Drei Tage später kam Coldharbour Smith unerwartet zu Besuch und Bellamy schloß sich den größten Teil des Abends mit ihm in der Bibliothek ein. Mr. Smith war vollständig nüchtern und sah noch abstoßender aus, als wenn er getrunken hatte. Sein liederlicher Lebenswandel spiegelte sich auf seinem blassen Gesicht wieder. Seine kurze Oberlippe bedeckte kaum die Zähne, sein großes Kinn trat weit hervor. Er machte den Eindruck, als ob er sich nur manchmal rasierte. Seine kleinen Augen lagen tief und er hatte eine Glatze.
    Als der neue Hausmeister hörte, daß er kommen würde, bat er Julius, ihn zu empfangen.
    »Können Sie denn das nicht selbst tun?« sagte der Sekretär mürrisch.
    »Ich kann sein Gesicht nicht ausstehen, es verfolgt mich im Traum« war die wenig befriedigende Antwort.
    Und dann kam der Tag der vielen Ereignisse. Es begann schon bald nach dem Frühstück. Abel war zu dem Hundekäfig gegangen und hatte die drei Tiere herausgelassen, um sie im Park spazierenzuführen. Er kam an der Eingangshalle draußen vorbei, wo der Hausmeister stand und dem neuen Dienstmädchen zeigte, wie man den Schmutzkratzer an der Tür mit Graphit schwärzte. Plötzlich entfernte sich unerwartet einer der Hunde von Bellamys Seite und sprang das Mädchen an. Sie fiel schreiend auf den Rücken. In dem Augenblick, als der Hund sie an der Schulter packen wollte, bückte sich der Hausmeister, hob das Tier ohne große Anstrengung auf und warf es in weitem Bogen auf den Rasen. Mit einem wütenden Bellen kam die Bestie zurück und gerade auf den Mann zu.
    Bellamy rührte sich nicht und machte auch keinen Versuch, den Hund zurückzurufen. Er beobachtete interessiert, wie er zum Sprung ansetzte. Aber als der Hund eben vom Boden loskam, bückte sich der Hausmeister wieder und schlug ihm mit der Faust unter die Kinnlade des geöffneten Rachens, so daß sich die beiden Kiefer unfreiwillig schlossen. Es gab ein dumpfes Geräusch, als er ihm mit der anderen Faust gegen die Rippen fuhr und den Hund weit wegschleuderte. Die Bestie lag nach Luft schnappend auf dem Rücken.
    »Was haben Sie mit meinem Hund gemacht?« herrschte ihn Bellamy ärgerlich an. »Wenn Sie ihn getötet haben –«
    »Ich habe ihn nicht getötet, er ist nur etwas außer Atem, Ich hätte ihn allerdings auch ebenso leicht töten können.«
    Abel sah den Mann von oben bis unten an.
    »Sie haben aber wirklich einen höllischen Mut, daß Sie meinen Hund derartig behandeln!«
    »Und Sie haben Mut, sich nach dem

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