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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Angriff auf das arme Mädel noch zu beklagen, daß man das Vieh schlägt. Wenn Sie Ihrem Hund gepfiffen hätten, dann hätte er sie nicht angesprungen!«
    Abel horchte ganz verstört auf.
    »Wissen Sie denn, zu wem Sie hier sprechen?«
    »Ich spreche mit Mr. Bellamy, wie ich denke. Sie haben mich angestellt, daß ich mich um Ihre Dienstboten kümmere, und nicht, daß ich Ihre Hunde füttere!« Er drehte sich um, wandte ihm den Rücken zu und ging in die Halle, um das erschreckte und weinende Mädchen zu trösten.
    Abel wollte ihm zuerst auf dem Fuß folgen, aber er änderte seine Absicht und setzte seinen Spaziergang fort. Als er dann zurückkam, suchte er Streit und schickte nach Savini.
    »Wo ist Philipp?«
    »Er kümmert sich noch um das Mädchen, das vom Hund gebissen wurde, sie hat einen Nervenzusammenbruch.«
    »Werfen Sie das nichtsnutzige Ding hinaus!« brüllte Bellamy. »Und sagen Sie diesem eitlen Hausmeister, daß ich ihn nicht dazu bezahle, daß er mit den Mädels herumpoussiert. Schicken Sie ihn zu mir!«
    Gleich darauf erschien Philipp.
    »Wie Sie auch immer heißen mögen, Sie können Ihren Plunder packen und sich fortscheren – und Sie können auch Ihr Mädchen mit sich nehmen!«
    »Ich habe hier kein Mädchen« sagte der Hausmeister ruhig. »Aber wenn ich hier für eine Frau verantwortlich wäre, dann können Sie sicher sein, daß ich sie keinen Augenblick hier lassen würde. Regen Sie sich nicht auf, Mr. Bellamy« sagte er, als der Alte zornig aufsprang. »Sie haben es hier nicht mit Valerie Howett und auch nicht mit ihrer Mutter zu tun.«
    Er sah, daß Bellamy blaß wurde. Aber es war nicht Furcht, sondern blinde Wut, die ihn übermannte.
    »Mich können Sie nicht so behandeln, wie Sie die beiden behandelt haben, das wollte ich Ihnen nur sagen, Bellamy!«
    »Sie – Sie –!«
    »Kommen Sie mir nicht zu nahe, Sie sind ein alter Mann, und ich möchte Sie nicht gerne niederschlagen, das gehört nicht zu meinen Pflichten.«
    »Ihren – Pflichten?« fuhr Abel Bellamy heraus.
    Der Hausmeister nickte.
    »Ich bin Captain James Featherstone, Polizeidirektor von Scotland Yard. Ich habe auch ein amtliches Schriftstück in der Tasche, das mir den Auftrag gibt, Garre Castle zu durchsuchen und wenn nötig, Sie zu verhaften, weil Sie Elaine Held ungesetzlicherweise gefangen halten.«

32
    A bel Bellamy schien nicht zu verstehen, und Featherstone wiederholte seine Worte.
    »Sie sind ein Polizeibeamter« sagte der Alte schließlich. Er war wieder vollständig gefaßt und seine Selbstbeherrschung war bewunderungswürdig. »Ich habe Ihren dienstlichen Auftrag nicht gesehen, aber ich vermute, daß er stimmt. Ich warne Sie aber, Featherstone, oder wie Sie sonst heißen! Ich werde Sie anzeigen, und diese Sache wird Ihnen teuer zu stehen kommen. Ich bin amerikanischer Bürger –«
    »Die Frau, die wir suchen, ist auch eine amerikanische Bürgerin« sagte Featherstone scharf.
    Er öffnete eine Tür, und zu Bellamys Überraschung und Wut standen etwa ein Dutzend Männer in der Halle.
    »Was, Sie überfallen mich hier?« fragte er rauh. »Nun gut, fangen Sie an und sehen Sie zu, was Sie finden können.«
    Featherstone streckte die Hand aus.
    »Ihre Schlüssel« sagte er mit festem Ton.
    »Ich werde Ihnen die Räume zeigen –«
    »Ich will Ihre Schlüssel. Machen Sie keinen Unsinn, Mr. Bellamy. Hier liegt eine amtliche Handlung vor.«
    Bellamy zog einen Schlüsselbund aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch.
    »Ich will auch den Schlüssel haben, den Sie immer an der Kette bei sich tragen.«
    Einen Augenblick war der große Mann starr, dann löste er die Kette und warf ihm den Schlüssel zu.
    »Welche Tür öffnet er?«
    »Den Geldschrank« brummte Bellamy. »Brauchen Sie keine Führung? Soll ich Ihnen sagen, wo der Geldschrank steht?«
    »Die Mühe können Sie sich sparen« entgegnete Featherstone eisig. Er ging zu einer Stelle neben dem Kamin, faßte an das Gesimse des Holzpaneels und zog daran. Es zeigte sich eine Öffnung, hinter der eine schwarzlackierte Stahltür sichtbar wurde. Er schob den Schlüssel ins Schloß, drehte zweimal um, faßte an den schweren Handgriff und öffnete die Tür. Der Geldschrank enthielt eine Anzahl von Schubfächern mit Stahlkassetten. Er fand keine Bücher, aber in einem offenen Fach lag eine Ledermappe.
    »Haben Sie die Schlüssel zu den Schubfächern?«
    »Sie sind nicht verschlossen.«
    Featherstone nahm eine der Schubladen heraus und stellte sie auf den Tisch. Es lagen Papiere

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