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Egeland, Tom

Titel: Egeland, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frevel
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Mensch. «
    » Aber sicher nicht irgendwer. «
    » Wie die Herrenmeister vor ihm, stammt er von dem ersten Herrenmeister ab. «
    » Und wer war das? «
    » Die Ahnen der Herrenmeister können bis in die biblische Zeit zurückverfolgt werden. Zum alten französischen Adel. Bis zur merowingischen Dynastie, dem Geschlecht, das das große fränkische Reich begründet hat und bis in die Mitte des achten Jahrhunderts die königliche Macht innehatte. «
    » Wie beeindruckend … «
    » Aber niemand, Bjørn, praktisch niemand weiß, wer er ist. Die geheime Sekte hat einen Rat, der aus zwölf Männern besteht. Diese zwölf sind die Einzigen, die seine Identität kennen und die ihm seine Befugnis gegeben haben. Aber auch die Ratsplätze werden vererbt. Die Blutsbande reichen hunderte von Jahren zurück. Ja, noch mehr! Jahrtausende. «
    Er wendet sich mir zu. Ich sage nichts.
    » Der Rat besteht nicht aus fanatischen Gläubigen«, sagt er. »Er ist etwas viel Größeres. Das sind mächtige Männer. Wie der Herrenmeister entstammen viele königlichen Familien. Dem Adel. Sie besitzen prachtvolle Schlösser und verfügen über enorme Ländereien. Sie sind alle reich. Unfassbar reich. Die Besitztümer der Familien gehen ursprünglich auf mittelalterliche Kirchenschätze zurück. Einige von ihnen sind berühmt. Für ihren Reichtum. Für ihr Wissen. Doch kein Außenstehender weiß, wer im Rat sitzt, niemand weiß, was dieser Rat ist und welches Geheimnis er verwaltet. Kaum jemand weiß überhaupt, dass es diesen Rat gibt. «
    » Und woher wissen Sie dann das alles? «
    » Es war dieser Rat, der 1900 die SIS gründete und finanzierte. Sie wollten die Suche nach dem Reliquiar intensivieren. Damals war der Anbruch eines neuen Jahrhunderts. Einer neuen Zeit. Sie sahen ein, dass sie ein Werkzeug brauchten, um all das Wissen zu vereinen, das sich in den verschiedensten Forschungseinrichtungen befand, an den Universitäten, bei Wissenschaftlern und Amateuren. SIS. «
    Er räuspert sich, knetet seine Hände. Ohne erklären zu können, warum, erkenne ich, dass er gleichzeitig die Wahrheit sagt und sie ein wenig verschleiert. » Auf diese Art und Weise fanden wir schließlich die Lösung «, sagt er. » Nach achthundert Jahren. Wir wussten schon lange von den Vermutungen, dass es beim Kloster Værne ein Oktogon gab, doch trotz jahrzehntelanger Studien und Felduntersuchungen von den Dreißigerjahren bis in unsere heutige Zeit war auch nicht der kleinste Hinweis aufzutreiben, wo genau sich dieses Oktogon befinden könnte. Bis uns die moderne Technik zu Hilfe kam. Sozusagen über Nacht. Auf jeden Fall aus historischer Perspektive. Archaeologi cal Satellite Survey Spectro-Analysis. Im letzten Jahr erhielten wir den Zugriff auf Satellitenfotos, die uns klar und deutlich zeigten, wo sich das Oktogon beim Kloster Værne befand. Just l ike that! « Er schnippt mit den Fingern. » Anderthalb Meter unter einem Acker! « Er kichert leise. » Sie können sich denken, wie uns das antrieb. Nach achthundert Jahren hatten wir endlich die Möglichkeit, das Reliquiar zu finden. Es zu öffnen. Die hölzerne Kiste abzunehmen und den goldenen Schrein freizulegen, um endlich an den Inhalt zu kommen. «
    Er atmet schwer durch die Nase.
    » Der Rest war eine Kleinigkeit «, fährt er fort. » Wir verschafften uns die Ausgrabungsgenehmigung. Sie müssen wissen, dass der Rat über unbegrenzte Ressourcen verfügt. Geld. Kontakte … Der norwegische Reichsantiquar ist ein Freund der SIS. Wie auch Ihr Vater und Professor Arntzen. Aber nicht einmal die wissen einen Bruchteil von dem, was ich Ihnen heute Abend gesagt habe. Sie sind privilegiert. «
    » Ich bin zutiefst gerührt. «
    Ein Gedanke scheint ihn zu amüsieren, aber das Lachen richtet sich nach innen. Ich rühre mich nicht, als ob ihn das geringste Geräusch, die kleinste Bewegung aufrütteln und zum Schweigen bringen könnte.
    » Wir wollten korrekt vorgehen «, sagt er. » Deshalb setzten wir uns natürlich nicht dagegen zur Wehr, dass unsere Ausgrabung von einem norwegischen Kontrolleur überwacht wurde. Einem Dozenten. Wir machten uns eigentlich überhaupt keine Gedanken darüber. Unsere Kontaktpersonen versicherten uns, er werde bestimmt keine Schwierigkeiten machen. Ein kooperativer, junger Mann. Kein Grund zur Sorge. «
    » Aber da irrten sie sich. «
    MacMullin sieht mich voller Ernst an. Dann tut er etwas Unerwartetes: Er zwinkert mir zu und stößt mir mit der Faust sanft gegen die Schulter. » Das

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