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Egeland, Tom

Titel: Egeland, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frevel
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Heiligenschrein gefunden. «
    » Das habe ich mitbekommen. Wirklich faszinierend! «
    » Was können Sie mir über das Rätsel des Shrine of Sacred Secrets sagen? «
    » Nicht viel, fürchte ich. Ich bin Astronom, nicht Historiker. Oder Archäologe. «
    » Aber Sie kennen den Mythos? «
    » Oberflächlich. Wie den über die Bundeslade. The Shrine of Sacred Secrets? Eine Botschaft? Ein Manuskript? Soweit ich weiß. «
    » Sie wussten natürlich, dass Mr. Llyleworth genau nach diesem Schrein gesucht hat? «
    » Mr. Balto, die SIS beschäftigt sich nicht mit Aberglauben. Ich glaube nicht, dass Mr. Llyleworth wirklich darauf gehofft hat, einen Heiligenschrein zu finden. «
    » Und wenn es sich tatsächlich nicht um Aberglauben handelt? Sondern zum Beispiel um einen goldenen Schrein? «
    » Mr. Balto. « Er seufzt abwiegelnd und hebt seine zwei Bündel Würstchen. » Haben Sie es mitgenommen –das Artefakt? Hierher? Nach London? «
    Ich schnalze abweisend mit der Zunge.
    » Ich hoffe, der Schrein befindet sich an einem sicheren Ort? «, fragt er.
    » Natürlich. «
    » Geht es «, sagt er abwesend, » um Geld? «
    » Geld? «
    Manchmal kann ich mich richtig gut dumm stellen. Er sieht mir in die Augen. Ich erwidere seinen Blick. Er hat graublaue Augen und ziemlich lange Wimpern. Ich versuche, seine Gedanken zu lesen.
    » An wie viel hatten Sie denn gedacht? «, frage ich.
    Im gleichen Moment geht mir auf, woher ich die Stimme kenne. Ich hatte ihn am Telefon. Vor zwei Tagen. Als er sich mir als Dr. Rutherford vom Royal British Institute of Archaeology vorgestellt hatte.
    Ich beginne zu lachen. Er sieht mich verwirrt an. Dann stimmt er mit seinem Clownslachen ein. Wir sitzen da und lachen uns in gegenseitigem Misstrauen an.
    Hinter uns öffnet sich am entgegengesetzten Ende des Universums eine Tür. Ein Engel schwebt mit einem silbernen Tablett, zwei Tassen und einer Porzellanteekanne zu uns herein. Ohne ein Wort wird uns serviert. Dann verschwindet der Engel wieder.
    » Bitte «, sagt Winthrop. » Bedienen Sie sich. «
    Ich lasse ein Stück Zucker in den Tee fallen, rühre die Milch aber nicht an. Winthrop macht es genau umgekehrt.
    » Warum weigern Sie sich, das Artefakt herauszugeben? «, fragt er.
    » Weil der Fund Eigentum des norwegischen Staates ist. «
    » Hören Sie «, beginnt er verärgert, reißt sich dann aber zusammen. » Mr. Balto, ist Professor Arntzen nicht Ihr Vorgesetzter? «
    » Doch. «
    » Warum richten Sie sich nicht nach den Weisungen Ihres Vorgesetzten? «
    Weisungen, Verordnungen, Dekrete, Befehle, Diktate, Gesetze, Regeln, Instruktionen, Vorschriften … für die meisten Briten haben die Regeln des Lebens etwas Sicheres. Doch in mir wehrt sich alles dagegen.
    » Ich habe kein Vertrauen in ihn. «
    » Sie vertrauen Ihrem eigenen Stiefvater nicht? «
    Es läuft mir kalt den Rücken herunter. Sogar das haben sie herausgefunden.
    Winthrop zwinkert mir zu und macht ein schnalzendes Geräusch mit der Zunge. Er hat ein waches Auge.
    » Sagen Sie mir, Mr. Balto, Sie leiden nicht etwa unter Verfolgungswahn? «
    Es würde mich nicht wundern, wenn er meine Krankenblätter gelesen hätte. Und mein Tagebuch. Manchmal haben sogar die Paranoiden Recht.
    » Was befindet sich in dem Schrein? «, frage ich.
    » Wie ich schon gesagt habe, Mr. Balto, es ist Ihre Pflicht, etwas herauszugeben, das Ihnen ganz und gar nicht gehört. «
    » Ich werde es herausgeben. «
    » Fantastisch! «
    » … sobald ich weiß, was sich in dem Schrein befindet und warum so viele so verflucht erpicht darauf sind, ihn aus Norwegen herauszuschmuggeln. «
    » Mr. Balto, also wirklich! «
    » Ich war als Kontrollperson bei der Ausgrabung! «
    Winthrop macht ein schmatzendes Geräusch mit den Lippen. » Das mag ja stimmen. Aber es hat Ihnen wohl niemand gesagt, wonach sie gesucht haben? «
    Ich zögere. Ich spüre, dass er mich jetzt an einem Wissen teilhaben lassen will, das eigentlich nicht für mich bestimmt war, aber ich weiß auch, dass er mir vermutlich eine gut überlegte Lüge präsentieren wird, eine falsche Spur.
    »Eine Schatzkarte?«, frage ich.
    Seine Augenbrauen formen zwei perfekte, auf den Kopf gestellte Vs. »Eine Schatzkarte, Mr. Balto? «
    » Waren Sie in der letzten Zeit mal in Rennes-le-Château? «
    » Wo? « Er sieht mich naiv an.
    Ich perfektioniere meine Aussprache: » Rennes-le-Château! Sie wissen schon, die mittelalterliche Kirche? Die Schatzkarten? «
    » Tut mir Leid. Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie

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