Eifel-Schnee
machte es ruhig und gründlich.
»Du darfst nie hinter einer Tür stehenbleiben!« hatte Emma gesagt. »Sieh zu, daß du sofort zur Seite ausweichst oder dich wenigstens platt auf den Boden legst.«
Monika Schrie weiter.
Rodenstock brachte seine Waffe in den Anschlag. Er hielt sie fachmännisch mit beiden Händen.
Unter uns befahl Emma: »Mijnheer van Straaten, lassen Sie die Waffe fallen. Es hat keinen Sinn mehr.« Merkwürdigerweise sprach sie nicht holländisch und erklärte später, sie habe uns schließlich als nützliche Zeugen gebraucht.
Van Straaten drehte sich um und duckte sich dabei. Die Waffe in seiner Hand wirkte schwarz und häßlich.
Emma schoß auf ihn wie auf eine Scheibe. Sie traf ihn zweimal in den Kopf und zweimal in die Brust. Van Straaten breitete die Arme aus wie ein Gekreuzigter und fiel mit einem häßlichen Geräusch auf den Plattenweg des kleinen Gartens.
»Scheiße«, fluchte Emma und starrte nach einer Schrecksekunde mit einem vollkommen weißen Gesicht zu unserem Fenster hoch. »Kannst du schnell kommen, Rodenstock?«
Ich weiß heute nicht mehr, wie ich diese verdammte Leiter hinunterkam, ich weiß nur noch, daß plötzlich Emmas Männer auf dem Hof standen und versuchten, sie zu beglückwünschen. Aber sie wollte das nicht, sie hörte ihnen gar nicht zu, sie murmelte nur: »Räumt hier auf, und verschwindet nach Hause.«
Monika erschien, und niemand nahm daran Anstoß, daß sie mit weit klaffendem Bademantel durch die beißende Kälte stolzierte.
Sie schrie: »Du warst klasse, Emma, ehrlich, super.« Dann blickte sie auf ihren weißen Bauch und wickelte sich in den Bademantel ein. »Ich hatte die dritte Frage vergessen«, gestand sie.
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