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Eifel-Träume

Eifel-Träume

Titel: Eifel-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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passiert?
    Dieser Mann war Insasse eines Heims, das in einem sehr bekannten Kloster in unmittelbarer Nähe von Cochem untergebracht ist. Alle Insassen sind Männer, alle sind geistig gestört beziehungsweise geistig zurückgeblieben.
    Die Sonderkommission war sich sicher, dass bei den Ermittlungen im Fall der verschwundenen Tanja dieses Kloster nicht übersehen worden war. Und tatsächlich waren dort Kriminalbeamte erschienen und hatten gefragt, ob einer der Insassen im Laufe des Tages möglicherweise außer Haus gewesen sei. Die Heimleitung war zusammen mit den Kriminalbeamten die Listen mit den Männernamen durchgegangen und hatte festgestellt, dass sich niemand außerhalb der Klostermauern aufgehalten hatte. Aber das war nur die so genannte Papierlage.
    Der Mörder war morgens aus einem Hinterfenster des Klosters geklettert und dann nach Cochem gelaufen. Er war auf Tanja getroffen, hatte ihr Schokolade angeboten und sie war mit ihm gegangen. Er hatte sie getötet und war dann auf demselben Weg wie morgens zurück ins Heim gelangt.
    Großer Gott, die Papierlage! Nun haben wir im Fall Annegret auch das Problem mit der Papierlage. Wenn nur dieser Klemm nicht so oberflächlich gewesen wäre!
    Nach Papierlage umfasst der Haushalt Schmitz drei Personen. Tatsächlich gehört dazu noch eine vierte Person und Kevin war Donnerstagnachmittag nicht zu Hause, wie die vierte Person erklärt. Ich frage mich, was die Papierlage über die anderen Familien sagt. Die ganzen Lügen und dann auch noch unsere oberflächliche Herangehensweise! Alles muss nochmal überprüft werden. Mein Gott, ich muss zurück an die Arbeit!«
    Sein Handy klingelte, Kischkewitz zog es heraus und sagte: »Ja?« Dann hörte er zu. Es dauerte ziemlich lange.
    Als er das Handy zuklappte, teilte er mir mit: »Das war Manfred Tenhagen. Du weißt schon, der auch bei Mauren dabei war. Der Junge ist wirklich auf Zack. Er hat deine Aussage in Bezug auf Schmitz mitbekommen. Ist daraufhin sofort zu den Eltern der Anke Klausen. Was jetzt kommt, ist ein Witz. Deine russische Putzfrau namens Olga hat eine Schwester, die mit dem gleichen Transport nach Deutschland gekommen ist. Und die arbeitet bei Klausens. Und sie war am Donnerstagmittag da. Und sie sagt: Anke kam nach Hause, nahm ihr Fahrrad und fuhr weg.«
    »Na, klasse«, sagte ich. »Jetzt stimmt gar nichts mehr.«
    Er starrte auf die Erde. »Ich muss mit den Psychologen sprechen«, entschied er. »Sie sollen sich etwas zurückziehen. Die Kommission braucht eine psychologenfreie Szene. Sonst können wir keine normalen Befragungen durchführen. Ich habe einen Mord zu klären und kann keine Rücksicht mehr auf Kinder nehmen, deren arme Seelen seit irgendeiner furchtbaren Stunde ins Schlingern geraten sind.« Er drückte den Stumpen in der Erde aus. »Ich muss entschieden brutaler werden.«

ACHTES KAPITEL
    Ich stieg in Hildenstein in meinen Wagen um und fuhr nach Hause. Von Klarheit in meinem Hirn zu sprechen wäre gelogen. Aus Erfahrung wusste ich, dass ich auf andere Felder ausweichen musste. Es war notwendig, nicht im Chaos zu verweilen und darüber zu grübeln, was ich hätte unternehmen können. Konjunktive sind grundsätzlich kontraproduktiv, sie wirbeln die Versatzstücke auf der Bühne durcheinander, sie vertiefen Unsicherheiten, sie machen striktes Recherchieren unmöglich.
    Vera und Clarissa retteten mich.
    Vera schob den Elektromäher durch den Garten, Clarissa rechte hinter ihr das Gras zusammen und stopfte es in die Biomülltonne. Merkwürdigerweise brachten sie es fertig, sich trotz des Lärms miteinander zu unterhalten. Jedenfalls lachten sie schallend.
    Mein Kater hatte sich in den hintersten Winkel des Gartens zurückgezogen, mein Hund strich um den Mäher herum und bleckte die Zähne, wie er es immer tat, wenn das Ding seine Kreise störte.
    Ich setzte mich auf die Terrasse und sah ihnen zu. Ich spürte, wie langsam Ruhe in meine Seele einkehrte. Plötzlich war ich hundemüde.
    Vera ließ den Mäher stehen und kam zu mir. Sie beugte sich über mich und küsste mich auf die Stirn. »Wie geht es dir?«
    »Eigentlich gut. Obwohl ich mit meinen Recherchen in einer Sackgasse stecke. Was verschafft mir die Ehre, meinen Garten gepflegt zu bekommen?«
    »Wir hatten Lust dazu«, sagte sie. »In der Küche ist Kaffee.«
    »Kein Kaffee, sonst wache ich auf.«
    »Hallo, Väterchen«, rief Clarissa gut gelaunt. »Du siehst geschafft aus.«
    »Das bin ich auch.«
    »Tante Anni wird immer saurer, dass du nicht

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