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Eifelheiler (German Edition)

Eifelheiler (German Edition)

Titel: Eifelheiler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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Sesselkante, umfasste die
Armlehnen und stand auf. Seine Knie knirschten.
    »Das hört sich nicht gut an«, stellte Larissa de Witt fest. »Sie
sollten mal Ihre Gelenke ölen.« An der Tür verabschiedete sie sich von ihnen,
und sie überquerten die Straße.
    Feuersänger stand vor Veronika Kramanns Tür und rauchte. »Na
bestens. Wir reißen uns den Arsch auf, und ihr vergnügt euch in der
Nachbarschaft.«
    Welscher blickte sich suchend um. »Hast du was gehört?«, fragte er
Fischbach.
    »Nur einen Furz. Es stinkt auch so.«
    Über Feuersängers miesepetriges Gesicht huschte ein Grinsen. »Womit
habe ich euch nur verdient?«
    Lachend haute Fischbach ihm auf die Schulter. »Mit Recht, mein
Lieber. Jetzt erzähl mal. Wo ist dieser Höhlenforscher? Der könnte wirklich
langsam auftauchen.«
    Ohne darauf einzugehen, deutete Feuersänger auf Fischbachs Schritt.
»Dein Stall steht offen. Feinrippunterhose, sehr stylish.«
    Fischbach fingerte verlegen am Reißverschluss herum. Er hatte
tatsächlich vergessen, die Hose wieder zu schließen.
    »Was hat tausend Zähne und bewacht ein Monster?«, murmelte
Feuersänger, warf seine Kippe auf den Boden und trat sie aus. »Wir haben einen
Schuhabdruck gesichert.«
    »Nur einen?«
    »Ja, einen, der da nicht hingehört, heißt das. Eure sind natürlich
auch da. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Abdruck identisch mit dem ist,
den wir im Haus gefunden haben.«
    »Mit welchem von beiden?«
    »Dem Groben. Wieder Größe dreiundvierzig. Blut haben wir auch
gefunden. Ich tippe darauf, dass es von Veronika Kramann stammt.«
    Fischbach nickte nachdenklich. »Okay. Also hat unser Jemand das Haus
am Samstag durch den Geheimgang betreten.«
    »Richtig.«
    »Und der andere Abdruck? Der von der Frau?«
    »Musst du herausfinden«, sagte Feuersänger. »Im Geheimgang haben wir
keine entsprechenden Spuren gefunden.«
    »Das wirft die Frage auf, ob sich die beiden hier verabredet haben,
oder ob es eine zufällige Begegnung war«, sagte Welscher.
    »Zumindest wissen wir jetzt, dass der Hausgeist der Kramann keine
Einbildung war«, stellte Fischbach fest. »Und dass er etwas gesucht hat. Der
Nagel unten im Keller, mit dem er den Fugenmörtel ausgekratzt hat, ist für mich
Beweis genug.«
    »Ihr Geld«, ergänzte Welscher die Theorie.
    »Was sonst?«
    »Wahrscheinlich steckt er tief in der Sch–« Welscher brach ab. »Ähm,
für heute genug Fäkalien. Unser Geist hat Geldsorgen, da bin ich mir sicher.«
    »Also doch ein banaler Raubmord?«
    »Sieht so aus.«
    »Ich muss dann mal wieder.« Feuersänger drehte sich um und trat in
den Hausflur.
    Fischbach und Welscher blickten sich wissend an. Kaum hörbar zählten
sie gemeinsam von drei rückwärts.
    Bei eins drehte sich Feuersänger noch mal um. »Ach ja.« Er hob den
Zeigefinger und kam zu ihnen zurück. »Fast hätte ich es vergessen. Wir haben
ein zerknülltes Papiertaschentuch im Gang gefunden. Könnte ihm aus der Tasche
gefallen sein. Wenn es denn seins ist.« Er griff in seine Hosentasche und
übergab Fischbach die durchsichtige Tüte mit dem benutzten Papiertaschentuch.
Dann ging er ins Haus zurück.
    »Ist doch zumindest etwas«, sagte Fischbach. Er hielt die Tüte auf
Augenhöhe und drehte sie hin und her. »Sieht ganz normal aus.«
    »Was hast du erwartet? Initialen? Auf einem Tempo?«
    »Haha, lustig.« Er steckte die Tüte in seine Jackentasche.
    »Ich glaube«, sagte Welscher und tippte sich nachdenklich mit dem
Zeigefinger auf die Lippen, »Feuersänger erlaubt sich einen Scherz mit uns. Wie
soll uns ein Taschentuch bei der Aufklärung helfen?«
    »Wie wäre es mit der DNA in der
Rotze?«
    »Die aber nicht wir analysieren können. Dafür muss es ins Labor.«
    Fischbach grübelte. Würde Feuersänger tatsächlich Dinge als
Beweismaterial deklarieren, die für den Fall vollkommen nutzlos waren?
Normalerweise nicht. Aber wer wusste schon, wie sich Feuersängers Wut auf
Welscher auswirkte? »Wir werden sehen«, sagte er, um eine endgültige Festlegung
hinauszuzögern. »Jetzt will ich aber wissen, wo dieser Höhlenexperte bleibt.
Ich will endlich mal hören, wieso so ein Gang genau bis in Veronika Kramanns
Keller führt.« Zielsicher trat er in den Hausflur. An der Treppe rasselte er
mit einem Mann zusammen, der gerade die Stufen heraufkam.
    »Oh, tut mir leid«, sagte der Mann.
    »Pfarrer Beinlich?«, fragte Fischbach überrascht. »Was machen Sie
denn hier?«
    »Ich bin Ihr Historiker.«
    »Sie?«
    »Ein Steckenpferd von mir. Sie

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