Eifelteufel - Kriminalroman
gut vorstellen.
Zur Hölle auf Erden gehören lodernde Flammen
Müde, aber dafür fast wieder ohne Kopfschmerzen, betrat Andrea Lindenlaub ihr Büro.
Ãberrascht sah Maier auf. »Was machst du denn hier? Ich denke, du hast Migräne.«
Sie lieà ihre Tasche auf den Boden fallen und setzte sich. »Ich kann euch doch nicht allein lassen.« Tapfer lächelte sie und fuhr den Rechner hoch.
»Du bist bescheuert«, beschied Maier sie. »Sei froh, dass die Jungs von der Baustelle bereits drüben im âºRoute 7â¹ sitzen.« Er beugte sich über die Schreibtischoberfläche. Vor ihm lagen die Einzelteile eines Kugelschreibers.
»Woher weiÃt du, wo die sich aufhalten?«
»War doch nur so dahingesagt. Ich meinte damit, dass sie Feierabend haben und bestimmt kräftig Bierchen kippen.« Seine Zunge blitzte frech aus dem Mundwinkel, während er die eine Hälfte der Kugelschreiberhülle gegen das Licht hielt. »Irgendwie will das Ding nicht mehr«, murmelte er. »Sauteuer, aber hält nichts aus.«
»Wo sind Hotte und Jan? Ihr Büro war abgeschlossen.«
»Zu Rita Lörsch.« Er erzählte ihr knapp die Neuigkeiten. Dabei schob er behutsam die Feder des Kugelschreibers auf die Mine. Prüfend spannte er die Feder.
Das Telefon schrillte.
Maier zuckte zusammen und rutschte mit dem Finger ab. Die Feder wurde von der Mine katapultiert und traf seinen Augapfel. »Verfluchter Mist!«, jaulte er auf. Er lieà alles fallen und hielt sich das Auge. »Kannst du nicht einen anderen Klingelton einstellen? Da bekommt man ja jedes Mal einen Herzkasper. Verdammt! Mein Auge brennt wie Hölle. Das muss gekühlt werden.« Er rannte zur Tür hinaus und ignorierte völlig das immer noch schrillende Telefon.
Andrea Lindenlaub unterdrückte einen Lacher, hob ab und meldete sich.
»Esther Rosenbaum, Kripo Trier. Ich habe Neuigkeiten: Wir haben gerade eben den Lieferwagen gefunden.«
»Den der Zeuge im Zusammenhang mit dem Mord an Andreas Resch im Wald gesehen hat? Den mit dem falschen Kennzeichen?«
»Genau den. Eine aufmerksame Streife hat ihn am StraÃenrand in Wittlich bemerkt. Der Halter ⦠Moment â¦Â« Es raschelte auf der anderen Seite der Leitung. »Frederik Günther, selbstständig, besitzt ein Radio- und Fernsehgeschäft. Er hatte gar nicht bemerkt, dass der Wagen weg war.«
»Wie das?«
»Sommerzeit, Ferienzeit. Er war bis heute Morgen in Urlaub. Wir haben das geprüft, es stimmt. Günther hat ein Alibi. Der Wagen stand auÃerdem wieder dort, wo er ihn abgestellt hatte, direkt vor seiner Haustür.«
»Und was macht euch so sicher, dass es genau dieser Wagen war?«
»Die geklauten Nummernschilder lagen unter dem Fahrzeug. Die Fahrertür war aufgebrochen, die Kabel präpariert für eine Kurzschlusszündung.«
Andrea Lindenlaub rollte das Spiralkabel des Hörers über ihren Zeigefinger. »Interessant.«
»Du sagst es. Frederik Günther besitzt eine Lizenz für einen privaten Radiosender. Die passende Technik hat er in dem Lieferwagen verbaut. Der Sender ist wohl seine groÃe Leidenschaft, wie er zu Protokoll gegeben hat. Ein richtig anspruchsvolles Hobby, um es mal zu erwähnen. Nicht gerade preiswert und mit reichlich bürokratischem Aufwand verbunden. Zulassungsantrag bei der Landesmedienanstalt erforderlich, gegebenenfalls sogar ein Zuordnungsantrag von Frequenzen und so weiter und so fort.«
»Verstehe.« Andrea Lindenlaub stellte sich Frederik Günther vor, wie er das letzte Hemd verpfändete, um seinen Sender zu betreiben. Viele Männer waren bei ihren Hobbys kompromisslos. Ihr erster Freund hatte alles Geld, das er besaÃ, jede Mark, jeden Pfennig, in seinen Opel Manta gesteckt. Wenn sie dann abends unterwegs waren, musste sie den Eintritt in die Disco und dazu die Getränke bezahlen. Noch heute ärgerte sie sich darüber, so blöd gewesen zu sein.
»Unsere Techniker haben sich mit der Rechtsmedizin kurzgeschlossen«, fuhr Esther Rosenbaum fort. »Ergebnis und Siegerehrung: Die Rundfunkanlage ist leistungsstark genug, um die Probleme in Andreas Reschs Defibrillator ausgelöst zu haben. Wir haben den Computerspeicher des Senders ausgelesen. Die Anlage lief während Reschs Todeszeitpunkt, und das mit höchster Abstrahlung. Er hatte keine Chance.«
»Teuflisch«, sagte Andrea Lindenlaub.
»Du
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