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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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tun. Denken Sie allein an die täglichen Bürgerkriegsopfer überall auf der Welt.« Übertrieben gelassen zupfte sie an dem Ärmel ihres T-Shirts herum. »Und Gustaf … ach, es ist doch bereits klar geworden, dass der mir den Buckel runterrutschen kann, der Drecksack.«
    Welch kaltherziges Luder, dachte Fischbach. »Vielleicht haben Sie ihn getötet«, sagte er provozierend. »Wenn Sie ihn so sehr hassten, ist das nicht abwegig, oder?«
    Â»Sie werden es sicher herausfinden.« Sie sah ihm direkt in die Augen. Fischbach hielt stand und zückte währenddessen eine Visitenkarte aus seinem Portemonnaie. Er schob sie über den Tisch. »Rufen Sie mich …«
    Â»Ich habe kein Telefon.«
    Â»Eine Telefonzelle?«
    Â»Kein Geld.« Sie lachte. »Und keine Ahnung, wo ich eine finden soll.«
    Â»Nachbarn?«
    Sie nahm die Karte. »Ja, da gibt es eine Möglichkeit. Muss ich aber Lust zu haben.«
    Fischbach haute mit der flachen Hand auf den Tisch. Die Gläser sprangen einige Millimeter hoch. Wollte Rita Lörsch sie verarschen? »Also, wissen Sie, ich denke, Lust sollte bei Informationen an die Polizei bei drei Morden keine Rolle spielen. Schließlich könnten Sie das nächste Opfer sein.«
    Â»Ich? Wie kommen Sie denn darauf? Das ist aber ziemlich unwahrscheinlich. Nach dem, was Sie sagten, sind ja nur Männer ins Visier geraten.«
    Â»Und wenn er das ändert? Wir sind nicht sicher, dass …«, sagte Fischbach mit vor Zorn bebender Stimme, doch Rita Lörsch stoppte ihn mit erhobener Hand.
    Â»Egal, ich denke, Sie haben mich eben völlig falsch verstanden. Bevor Sie hier platzen, möchte ich es lieber klarstellen: Das nächste Telefon ist die Straße runter beim Jochen. Der lässt mich hier wohnen. Sie sind an seinem Bauernhof vorbeigekommen. Jochen ist alleinstehend und erfüllt mir jeden Wunsch, auch die kleinste Nettigkeit, wenn ich ihm dafür ebenfalls eine Gefälligkeit erweise.« Sie zog mit dem Zeigefinger ihr Unterlid herunter. »Sie verstehen?«
    Fischbach schluckte. »Sie wollen mir doch nicht erzählen …«
    Â»Doch, will ich. Und da ich nicht mehr die Jüngste bin, verspüre ich halt nicht immer Lust dazu.« Sie lehnte sich zurück und grinste. »Dafür haben Sie in Ihrem Alter sicher Verständnis.«
    Welscher lachte verhalten.
    Fischbach warf ihm einen bösen Blick zu. Er spürte, wie er rot wurde. Rita Lörsch war eine äußerst unangenehme Person. »Nun gut«, sagte er und stand auf. »Das soll es fürs Erste gewesen sein. Ihr Kleinkaliber nehmen wir mit. Auf ein Nachspiel sollten Sie sich gefasst machen.«
    Sie verabschiedeten sich.
    Bei der Harley angekommen, hob Fischbach das Handy und den Helm auf und betrachtete die Dellen. »Hält eine Menge aus«, stellte er fest.
    Welscher warf das Gewehr in den Kofferraum. »Und jetzt?«
    Â»Du fährst zu deinen Eltern und richtest dich ein. Wir haben nachher noch genug Zeit, den Fall hin- und herzuwenden wie die Koteletts. Ich schau noch rasch im Büro vorbei. Falls es was Neues gibt, bringe ich die Infos mit.«
    Welscher zögerte, sein Gesicht wurde ernst. »Es ist noch früh am Tag. Erst vier. Ich muss nicht vor sechs …«
    Â»Mensch, jetzt hau schon ab. Deine Mutter wird sich freuen.«
    Â»Hm, wenn du meinst, ja, dann fahre ich mal.«
    Â»Es wird schon gut gehen. Dein Vater beißt ja nicht.«
    Â»Früher war er sehr bissig.«
    Â»Mag sein, ist aber lange her und längst vergessen .« Fischbach griente.
    Welscher stutzte. »Ist das nicht ein wenig geschmacklos.«
    Â»Okay, okay, gebe ich zu. Aber mit Humor kann man Dinge leichter ertragen. Und jetzt mach hinne.« Eine heftige Böe blies Fischbach eine Haarsträhne ins Gesicht und wirbelte Staub auf. »Oha, wenn das nicht ein Vorbote ist. Scheinen die Wetterfrösche doch recht zu behalten. Hoffentlich stehen wir nachher nicht im Regen.« Er setzte den lädierten Helm auf.
    Welscher öffnete die Fahrertür, stieg aber nicht ein, weil Rita Lörsch wild gestikulierend auf sie zurannte.
    Â»Halt! Stopp!«, rief sie. Außer Atem hielt sie vor ihnen an. »Ich weiß jetzt, woher ich die Namen kenne.«
    * * *
    Das Vogelgezwitscher weckte Sabine. Schlaftrunken richtete sie sich auf. Die Sonne schien herein und zeichnete ein helles Rechteck auf den Dielenboden. Staub

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