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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Mehr steckte nicht dahinter.«
    Â»Sie sind doch noch recht gut informiert.«
    Heftig drückte sie ihre nur zur Hälfte gerauchte Zigarette aus. »Soll das ein Vorwurf sein?«
    Â»Nun, Sie haben eben gesagt, kaum etwas über das Mädchen zu wissen. Dann finde ich es schon erstaunlich, dass Sie nach so langer Zeit noch über den Monatszyklus der Kleinen im Bilde sind.«
    Rita Lörsch zuckte mit den Schultern. »Manche Erinnerungen kommen erst im Gespräch wieder hoch.«
    Fischbach musterte sie einen Moment lang forschend. Sie hielt seinem Blick stand, schien nichts verbergen zu wollen. »Na gut. Lebt die Kleine noch?«
    Â»Woher soll ich das wissen?«
    Fischbach korrigierte sich. »Ich meine, ob das Mädchen damals den Brand überlebt hat.«
    Â»Oh, das weiß ich jetzt ganz genau. Es waren nur Erwachsene, also Ältere, nicht die Küken, umgeko–« Sie brach ab, runzelte die Stirn und nahm das Foto zur Hand. »Wo wir gerade über die Brandopfer sprechen. Ich bin mir sicher … ah, hier.« Sie drehte das Foto und tippte auf das Gesicht neben dem Mädchen. »Ihre Mutter, da bin ich mir sicher. Oft habe ich die beiden zwar nicht miteinander gesehen, aber sie gehörten zusammen.«
    Â»Und von dieser Frau kennen Sie den Namen?«
    Â»Das jetzt nicht, nein.«
    Toll, dachte Fischbach, macht das Stochern in der Vergangenheit auch nicht einfacher.
    Â»Aber sie ist bei dem Brand umgekommen.«
    Es dauerte einen Moment, bis Fischbach begriff, was das bedeutete.
    Â»Graben Sie in Ihren Unterlagen«, sprach Rita Lörsch es auch schon aus. »Irgendwo werden die Opfer ja mit Namen auftauchen. Zwei Frauen sind umgekommen, das sagte ich Ihnen bereits gestern. Eine davon war die Mutter des Mädchens.«
    Fischbach griff sich das Foto und steckte es unter seine Jacke. »Sie haben uns sehr geholfen.« Keine zwei Minuten später saß er bereits auf der Harley und drehte am Gasgriff.
    Die Puzzleteile fügten sich langsam zusammen.
    * * *
    Gereizt schaute Andrea Lindenlaub zur Decke. Die Handwerker schienen genau über ihnen den Bohrhammer in den Estrich zu stemmen. Feiner Putz rieselte herab und sammelte sich auf der Tischoberfläche. »Da wird man ja bekloppt!«
    Â»Was?«, fragte Welscher und drehte den Kopf so, dass sein Ohr in ihre Richtung zielte.
    Â»Ach, vergiss es.« Sie rief eine Suchmaschine im Internet auf und gab den Begriff »Ripsdorf« ein. Bisher hatte sie nichts Verwertbares finden können.
    Welschers Telefon klingelte. Er nahm ab und meldete sich. Das freie Ohr hielt er sich mit dem Daumen zu. Er horchte eine Weile und sagte dann: »Super, ja, einscannen würde uns sehr helfen. Haben Sie was zum Schreiben?« Er diktierte seine E-Mail-Adresse, verabschiedete sich und legte auf.
    Â»Und?«, fragte Andrea Lindenlaub.
    Â»War die Staatsanwaltschaft. Es gibt noch eine Akte von dem Brandanschlag, Hotte hatte recht.«
    Die Tür öffnete sich, und Maier blickte herein. »Bin mal beim Chef.« Schon war er wieder entschwunden.
    Â»Nanu? Was ist denn da im Busch?«, fragte Andrea Lindenlaub.
    Â»Nichts von Bedeutung. Ich habe gehört, er will in Altersteilzeit gehen.«
    Andrea Lindenlaub runzelte die Stirn. War Klaus Maier tatsächlich schon so alt? Wie wenig sie doch über ihn wusste. Bevor sie weiter darüber nachgrübeln konnte, trampelte Fischbach ins Zimmer. »Leute, ich habe da was«, rief er und scheuchte Andrea Lindenlaub von seinem Stuhl.
    Sie stellte sich ans Fenster. »Du weißt, wer das Mädchen ist?«
    Ohne die nasse Regenkombi auszuziehen, setzte sich Fischbach. »Nicht ganz. Aber so gut wie. Gibt es noch eine Akte zu der Brandstiftung?«
    Â»Ja. Bekomme ich gleich auf den Schirm«, antwortete Welscher. »Das heißt, sobald da jemand Zeit findet, sie einzuscannen. Man hat mir aber versprochen, es mit höchster Priorität zu behandeln.«
    Â»Wenn heute Vormittag nichts kommen sollte, fährt jemand von euch sie abholen.«
    Â»Kein Problem, mach ich«, sagte Andrea Lindenlaub spontan. Alles war besser, als hier im Büro weiter den Krach ertragen zu müssen. Der Bohrhammer war zwar weitergezogen und dröhnte nicht mehr direkt über ihnen. Trotzdem nervte er immer noch ungemein.
    Fischbach nickte. »Bestens.« Mit lauter Stimme berichtete er von dem Besuch bei Rita Lörsch und fasste abschließend zusammen:

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