Eifelteufel - Kriminalroman
in Kommern?«, fragte er mit belegter Stimme. »Im Eiscafé?«
Sabine Reichert runzelte die Stirn. »Das wird doch nicht verboten sein, oder?«
»Also ja?«
Sie nickte. »Mit meinem Vater. Er wohnt dort im Heim.«
»Ihr Vater heiÃt Thomas Brömers?«
»Sie kennen ihn?«, hörte er Sabine Reichert wie aus weiter Ferne fragen.
Ohne weiter auf sie zu achten, stürmte Fischbach zur Tür hinaus.
*Â *Â *
Welscher holte alles aus dem Fiesta heraus, was möglich war. Immer wieder setzte der Motor des alten Fords aus, fing sich dann aber wieder. Fast klebte er an Fischbachs Harley. Viel zu schnell rasten sie durch Kommern. Inständig hoffte er, dass nicht überraschend vor ihm eine Frau mit einem Kinderwagen die StraÃe überquerte.
So aufgebracht hatte Welscher seinen Kollegen noch nie erlebt. Noch nicht mal seinen Helm hatte Fischbach aufgesetzt, geschweige denn ein Wort darüber verloren, was überhaupt los war. Er war einfach aus dem Vernehmungszimmer gerannt, auf seine Harley gesprungen und hatte den Gasgriff auf Anschlag gedreht. Zum Glück regnete es gerade nicht.
Kurz hinter der Apotheke auf der Kölner StraÃe bremste Fischbach scharf ab und hielt an.
Welscher stoppte direkt dahinter, er würgte dabei den Wagen ab. Er sprang heraus, rannte zu Fischbach und riss ihn an der Schulter herum. »Moment! Jetzt will ich erst mal wissen, was los ist.«
Fischbach grunzte und schüttelte die Hand ab. Mit weit ausholenden Schritten rannte er in das Seniorenstift. Fast hätte er einen alten Mann umgerannt. Der drückte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite und hob empört den Krückstock.
So leicht wollte sich Welscher nicht ausbooten lassen. Er rannte Fischbach nach, holte ihn im Hausflur ein und wirbelte ihn erneut herum. Mit eisernem Griff drückte er ihn gegen die Wand. Nur Zentimeter von Fischbachs Gesicht entfernt presste er hervor: »Jetzt ist aber Schluss. Was ist hier los, verdammt?«
Fischbach versuchte, zur Seite auszubrechen. Zu seinem eigenen Erstaunen konnte Welscher erfolgreich dagegen halten. SchlieÃlich gab Fischbach auf. Sein Atem wurde ruhiger. »Dieser Thomas Brömers wohnt hier.«
Vorsichtig lockerte Welscher den Griff, jederzeit bereit, erneut fest zuzupacken. »Woher weiÃt du das? Und selbst wenn, ist es doch kein Grund für einen Amoklauf.«
Fischbachs Blick sprang hin und her. »Das denkst du.«
»Dann klär mich endlich auf.«
»Lass mich erst los.«
Welscher trat einen Schritt zurück.
Mit einem Ruck am Bund zog sich Fischbach die Lederjacke runter. »Denkst du nicht auch, dass Brömers der Mörder sein könnte?«
»Es ist zumindest nicht auszuschlieÃen. Das Motiv, das wir bei Sabine Reichert angenommen haben, passt auch bei ihm. Trotzdem komme ich noch nicht dahinter, was dich schnurstracks hierherführt.«
»Er ist der neue Freund meiner Mutter.«
Welscher sah Fischbach mit groÃen Augen an. »Das glaub ich jetzt nicht.«
»Dann komm mit.« Fischbach eilte die Treppe hoch, Welscher folgte ihm. Auf dem ersten Obergeschoss betraten sie einen Flur, von dem links und rechts Türen abgingen.
Fischbach stoppte.
Ãberrascht prallte Welscher gegen seinen Rücken. »Was â¦?«
»Herr Brömers! Bleiben Sie stehen!« Donnernd hallte Fischbachs Stimme durch den Flur.
Ein hochgewachsener älterer Herr stand am Ende des Ganges. Fischbachs Mutter hatte sich bei ihm untergehakt und lächelte ihnen entgegen.
»Mein Junge, wie schön, dass du uns besuchst«, rief sie freudig aus. »Wir wollten gerade mit meinem Smart zum Hürthpark ins Einkaufscenter. Bei dem schlechten Wetter â¦Â«
»Sei still!«, fuhr Fischbach sie an. »Wir müssen mit Herrn Brömers reden. Bitte warte in deinem Zimmer. Ich erklär dir später alles.«
Ihr Gesicht verfinsterte sich. »Oh nein, so nicht. Gönnst du mir mein Glück nicht?«
Fischbach machte einen Schritt auf sie zu.
»Stopp!«, wies ihn Brömers drohend an. Er umklammerte Fischbachs Mutter und hielt ihr plötzlich eine Pistole an die Schläfe.
Wo hat er die denn auf einmal her?, fragte sich Welscher verwundert. Instinktiv fuhr seine Hand unter die Jacke zum Holster.
»Noch eine Bewegung, und ihr habt eine Tote mehr«, rief Brömers.
Sofort zog Welscher die Hand zurück und hob abwehrend die Arme. Er zweifelte nicht
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