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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Gegensatz zu den drei Männern, die Sie getötet haben?«
    Sie schnappte nach Luft. »Ich. Habe. Niemanden. Ermordet.«
    Â»Haben Sie einen Führerschein?«
    Â»Bitte was? Mann, Sie sind ja bei Ihren Fragen wie ein Springbock. Da weiß man ja gar nicht mehr, wo man dran ist.«
    Â»Einfach antworten«, sagte Fischbach. Falls sie sich ein Lügengebilde gestrickt hatte, war es gut, unvorhergesehene Fragen zu stellen. So konnte man sie gegebenenfalls aus dem Tritt bringen und in Widersprüche verwickeln. »Also, haben Sie einen Führerschein?«
    Â»Ja.«
    Â»Wie ist Ihr Verhältnis zu Frederik Günther? Treffen Sie sich hin und wieder?«
    Â»Kommt vor, ja. Wir sind inzwischen Freunde.«
    Â»Sie kennen seine Leidenschaft?«
    Â»Den Radiosender?«
    Â»Ja.«
    Â»Selbstverständlich. Was Freddy da für Summen ausgibt.« Missbilligend schüttelte sie den Kopf. »Ganz verrückt ist er danach. Ich denke, das war auch der Grund, warum er die Filiale schließen musste. Sie können sich kaum vorstellen, was so ein fahrbarer Radiosender an Geld verschlingt.«
    Â»Sie kennen also den Übertragungswagen?«
    Â»Ja sicher. In- und auswendig. Ich habe Stunden darin verbracht und für Freddy Geräte eingebaut. Und ich war oft dabei, wenn er auf Sendung gegangen ist«, sagte sie stolz. »Es ist schon alles sehr interessant.«
    Â»Kennt man sich als Radio- und Fernsehfachmann …«
    Â»â€¦Â frau«, korrigierte sie.
    Â»Von mir aus. Kennen Sie sich auch mit Strom aus?«
    Â»Sicher. Das ist Bestandteil der Ausbildung. Hat mir aber keinen Spaß gemacht. So Wände aufstemmen und Kabel im Dreck verlegen«, sie schüttelte sich, »ist überhaupt nichts für mich.«
    Ihre Offenheit und Selbstsicherheit irritierte Fischbach. Blendete sie die Zusammenhänge zu den Mordfällen aus? Oder war sie eine derart gute Schauspielerin, dass sie ihre Reaktionen und ihre Stimme perfekt im Griff hatte?
    Â»Kommen wir mal zu den Morden zurück. Sie haben ein Motiv, Gustaf Lörsch, Paul Lange und Andreas Resch zu töten.«
    Â»Bitte was? Motiv?« Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Ich kenne die Typen doch gar nicht. Mir sagen die Namen über-haupt nichts.«
    Â»Frau Reichert«, sagte Fischbach streng, »spielen Sie uns nichts vor. Sie sind doch nicht auf den Kopf gefallen. Wir haben Sie gestern zu der Kommune befragt. Und Ihnen ist bekannt, dass wir von den Vergewaltigungen wissen. Jetzt zählen Sie mal eins und eins zusammen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Verzeihen Sie meine Begriffsstutzigkeit. Es könnte an der Situation liegen, als Unschuldige wie eine Verbrecherin behandelt zu werden.«
    Welscher öffnete die Kladde und zog das Gruppenfoto hervor. Er legte es so, dass Sabine Reichert darauf schauen konnte. »Zeigen Sie mir bitte die Männer, die Sie vergewaltigt haben.«
    Mit versteinerter Miene tippte sie zielsicher auf die Gesichter von Gustaf Lörsch und Paul Lange. »Ole … und Björk.« Sie schluckte hart.
    Â»Sonst niemand?«
    Â»Reicht das nicht?«
    Für einen kurzen Moment schien Welscher verwirrt, dann zog er ein Foto heraus, auf dem Sabine Reichert nach der Vergewaltigung zu erkennen war. Er schob es ihr zu. »Wer hat das Foto geschossen?«
    Einige Sekunden starrte sie darauf. »Knut«, hauchte sie schließlich. »Der hat ›nur‹ Fotos gemacht. Die anderen aber …« Sie presste die Fäuste so sehr zusammen, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Die Schweine.«
    Â»Und deswegen mussten sie sterben, nicht wahr?« Welschers Stimme war weich und mitfühlend. »Alle drei mussten sterben.«
    Irritiert schaute Sabine Reichert auf. »Knut, Björk und Ole?«
    Â»Ja. Wir verstehen Sie«, sagte Fischbach, der den Tonfall von Welscher nachahmte. »Jahrzehntelang hatten Sie Ihre Gefühle im Griff, haben Ihren Groll eingesperrt und im Zaum gehalten. Aber wie ein steter Tropfen den Stein höhlt, brach der Hass sich schließlich Bahn.«
    Â»Nein … nein«, stotterte sie, »es ist doch lange vergessen. Warum sollte ich gerade jetzt …?«
    Â»Aus Rache«, sagte Welscher. »Die Zeit war reif.«
    Â»Nein!«, schrie sie und sprang auf. Der Stuhl fiel polternd nach hinten um. »So ein Blödsinn!« Sie gestikulierte wild mit den Armen. »Damit kommen Sie nicht durch, oh

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