Eifelteufel - Kriminalroman
daran, dass Brömers es ernst meinte.
Hinter ihm rief eine Fistelstimme »Ach du dicke ScheiÃe!«. Dann humpelte jemand mit lauten Schritten die Stufen hinunter. Vermutlich ein anderer Heimbewohner. Hoffentlich war die- oder derjenige so schlau und rief Verstärkung.
Gewaltsam schob Brömers Fischbachs Mutter wie einen Schutzschild vor sich. Mit dem Kinn deutete er auf eine offen stehende Tür in der Mitte des Flurs. »Los! Da rein.«
»Tom, was �«, fragte sie weinerlich. »Woher hast du eine Pistole?«
»Ist ein Erbstück, und jetzt hältst du deinen Rand.«
Welscher und Fischbach zögerten.
Brömers drückte den Lauf der Pistole fester gegen die Schläfe von Fischbachs Mutter. »Los jetzt oder hier wird es blutig.«
Langsam setzten Welscher und Fischbach sich in Bewegung. Brömers wies sie vom Flur aus an, bis zum Fenster am anderen Ende des Zimmers durchzugehen.
»Los, nimm den Schlüssel und sperr die Tür zu«, befahl er Fischbachs Mutter und lieà sie los. »Stell nur nichts Unüberlegtes an«, warnte er sie. »Und ihr beiden bleibt schön, wo ihr seid. Ansonsten gibt es ein Unglück.«
Sekunden später drehte sich der Schlüssel im Schloss, und es entfernten sich Schritte.
Welscher sprang vor und rüttelte an der Klinke. »Mist!«
»Geh zur Seite.« Fischbachs Miene glich der eines wütenden Stiers.
Kaum hatte Welscher den Weg freigegeben, stürmte Fischbach los. Mit der vollen Breitseite warf er sich gegen das Holz. Es knirschte und krachte, dann lag Fischbach samt Tür auf dem Flur.
Beeindruckt fühlte Welscher vorsichtig über das, was von der Tür noch im Rahmen hing. »Ein lebender Bulldozer.«
Fischbach rappelte sich auf und klopfte sich den Staub ab. »Das war doch gar nichts. Der Kerl wird mich gleich mal richtig wütend erleben.« Er rannte los, die Treppe hinunter. Die Männer und Frauen, die ihnen entgegenkamen und sich ängstlich zur Seite drückten, beachtete Fischbach nicht weiter.
»Alles in Ordnung«, rief ihnen Welscher über die Schulter hinweg zu. »Sie sind auÃer Gefahr.«
DrauÃen angekommen, sahen sie gerade noch, wie der Smart von Fischbachs Mutter mit hoher Geschwindigkeit die Kölner StraÃe entlangschoss und hinter der nächsten Hausecke aus dem Blickfeld verschwand.
»ScheiÃe!«, brüllte Fischbach und tippte mit der FuÃspitze in die Lache, die sich unter der Harley ausbreitete.
»Benzin«, sagte Welscher. Der scharfe Geruch war unverwechselbar.
»Er hat die Leitung abgerissen.«
»Nehmen wir meine Karre«, sagte Welscher.
Fischbach zögerte. »Ãh â¦Â«
Resigniert lieà Welscher die Schultern hängen. Anscheinend würde selbst die Entführung seiner Mutter Fischbach nicht dazu bringen, in ein Auto einzusteigen. Seit Fischbach bei einem selbst verschuldeten Autounfall Frau und Tochter verloren hatte, war er nicht mehr in einen Wagen gestiegen.
»Okay«, sagte Fischbach.
Welscher glaubte, sich verhört zu haben. »Meinst du es ernst?«
Unsicher lachte Fischbach. »Ja klar.«
»Dann lass uns keine Zeit verlieren.« Welscher schob ihn zur Fahrertür. »Die Beifahrertür lässt sich nicht mehr öffnen. Du musst über den Fahrersitz. Ist ja sensationell, dass du einsteigst.«
»Die Hypnose, du weiÃt schon. Sigrid hat doch geplaudert«, erklärte Fischbach und wuchtete seinen mächtigen Körper ins Auto. Die StoÃdämpfer knirschten. »Deswegen habe ich das gemacht.«
Jetzt fiel bei Welscher der Groschen. Es ging bei der Therapie gar nicht um das Abnehmen, sondern um Traumabewältigung, um das Mitfahren in einem Auto.
»Hochachtung, echt. Ein Seelenklempner, das hätte ich dir gar nicht zugetraut«, sagte Welscher. »Und alles nur, damit du dich wieder in ein Auto traust.«
Endlich hockte Fischbach auf dem Beifahrersitz. Er holte das Handy heraus. »Ja, ja, dafür auch, schon gut. Du fährst, ich benachrichtige die Kollegen.«
Welscher drehte den Zündschlüssel. Nichts rührte sich, kein Laut war zu hören.
»Was ist?«, fragte Fischbach. Schweià stand ihm auf der Stirn, die Hand mit dem Telefon zitterte.
Einige Male versuchte Welscher ohne Erfolg, den Fiesta zu starten. Dann hieb er mit beiden Fäusten gegen den Lenkradkranz. »Ich schwöre, das war das letzte Mal. Meine
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