Eifelteufel - Kriminalroman
ScheiÃe«, stieà er aus und rieb sich die Hüfte, mit der er irgendwo angestoÃen war.
»Stell dich nicht so an«, rief Fischbach. »Und jetzt sieh zu, dass du den Kontakt mit den Kollegen herstellst.« In halsbrecherischem Tempo kurvte er nach links auf die Kölner StraÃe und folgte so dem in westlicher Richtung verschwundenen Smart.
Sicherheitshalber schickte Welscher ein StoÃgebet gen Himmel. Es konnte nicht schaden, seine Ankunft dort oben vorzubereiten.
*Â *Â *
Idiot, schalt Fischbach sich selbst.
Vielleicht wäre es doch besser gewesen, zur Dienststelle zu fahren. Aber die Vorstellung, im Büro zu sitzen und Däumchen zu drehen, behagte ihm überhaupt nicht. Und schlieÃlich stand Welscher in Kontakt mit der Einsatzzentrale. Ob sie nun dort auf Nachricht warteten oder sich die Luft um die Nase wehen lieÃen, war im Endeffekt egal.
Bereits eine Stunde fuhren sie jetzt schon kreuz und quer durch die Nordeifel, doch der Wagen seiner Mutter war bisher nicht wieder aufgetaucht. Was sie hier machten, glich der berühmt-berüchtigten Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
Dicke Regentropfen klatschten auf Fischbachs Lederjacke, vom Fahrtwind getrieben zogen Schlieren über die Gläser der Schutzbrille. Am Horizont malten Blitze grellgelbe Bahnen über den veilchenfarbenen Himmel.
Welscher saà tief geduckt im Beiwagen. Die Persenning, die er sich über die Schultern geworfen hatte, schützte ihn kaum vor der Nässe. Immer wieder brüllte er über den Motorenlärm in das Mikro des Handys.
Auf der NürburgstraÃe lieà Fischbach die Maschine unter der Autobahnbrücke der A 1 ausrollen. Der Motor tuckerte im Leerlauf. »Schon was Neues?«
Welscher schüttelte den Kopf.
Enttäuscht streckte Fischbach den Rücken durch. Die Wirbel knackten, ein spitzer Schmerz schoss ihm in den Nacken. Sicherlich ein Andenken an die gewaltsame Türöffnung.
»Was für ein Zufall«, sagte Welscher.
»Was meinst du?«
»Na, dass der Brömers sich im gleichen Altenheim einquartiert wie deine Mutter. Und nicht genug damit, ausgerechnet die beiden bändeln auch noch miteinander an. So etwas passiert normalerweise nur im Film.«
»Ja, Dinge gibtâs.« Fischbach schloss die Augen. Ãber ihm rauschte der Verkehr auf der Autobahn. Was, wenn die Sache schiefging? Wenn seine Mutter kein Glück hatte? Fischbach spürte, wie sich sein Hals verengte. Was, wenn Brömers durchdrehte und den Abzug durchzog?
»Wir haben da was«, sagte Welscher, der ein weiteres Gespräch angenommen hatte. »Ein Anruf vom Wasserverband. Da sitzen offenbar zwei Personen auf dem Kaskadenüberlauf an der Urfttalsperre. Moment â¦Â« Konzentriert horchte er, dann legte er auf und sagte zu Fischbach: »Die Kollegen haben weitere Informationen durchgegeben: eine ältere Dame und ein groÃer Mann. Und ein Smart steht oben auf dem Parkplatz.«
Ohne ein Wort zu verlieren, wendete Fischbach die Maschine und beschleunigte.
Endstation
Zwei Streifenwagen riegelten die Zufahrt zur Staumauer auf der K 7 ab. Fischbach schob die Brille hoch, damit die Kollegen ihn erkennen konnten. Sofort setzte ein Wagen zurück, und sie fuhren entlang des Sees bis zum Parkplatz. Er parkte das Gespann neben einem weiteren Einsatzwagen und drehte am Zündschlüssel. Der Motor hustete noch zweimal und verstummte dann. Umständlich kletterte Welscher aus dem Beiwagen.
Thomas Gilles rannte auf sie zu. »Mensch, Hotte, ist das wirklich deine Mutter?«
»Schon wieder du.«
»Logisch. Die interessanten Dinge übernehme ich selbst, ist doch klar.« Gilles deutete an der Krone entlang. »Wollt ihr euch erst mal einen Ãberblick verschaffen?«
»Da bitte ich drum«, sagte Welscher.
Auf der Staumauer blieben sie auf Höhe des Kaskadenüberlaufs stehen. Fischbach beugte sich über die Brüstung. Wie eine riesige Treppe fiel der Ãberlauf in Stufen bis hinunter ins Tal ab. Hinter ihm, auf der Seeseite der Mauer, gurgelte das Wasser in Trichtern, lief durch Kanäle unter ihren FüÃen zur anderen Seite und rauschte über die Kaskaden nach unten. Ein Mann und eine Frau saÃen auf halber Höhe der Betontreppe. Wasser umspülte sie und drohte, sie mitzureiÃen.
Brömers.
Fischbachs Herz vollführte einige zusätzliche Schläge, als ihm die Gefahr bewusst wurde, in der sich seine Mutter
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