Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
Vom Netzwerk:
befand.
    Ein Mann trat auf sie zu. Hektische rote Flecken zierten sein Gesicht. Das Zeichen des Wasserverbandes Eifel-Rur klebte auf der Brust seines Poloshirts. »Die müssen da runter«, rief er Fischbach über das Rauschen des Wassers hinweg zu. »Bei dem Regen wird die Strömung rasch zunehmen.«
    Â»Kommt man irgendwie näher ran?«, fragte Fischbach. »Ich meine, ohne von hier oben halsbrecherisch hinunterzuklettern.«
    Â»Ja. Ein Weg geht hinter dem Wasserverbandshaus hinunter. Dann entlang der Bäume dort.« Er zeigte auf das kleine Wäldchen rechts neben den Kaskaden.
    Â»Was ist mit dem Grundablass?«, fragte Welscher.
    Â»Grundablass?«, echote der Mann überrascht. Panisch sah er sich um.
    Â»Es wird doch einen geben, oder? Und geht hier aus dem Urftsee nicht auch irgendwo der Kermeterstollen ab? Die Wasserversorgung für das alte Kraftwerk in Heimbach? Da könnte man doch ebenso die Leitung aufdrehen.«
    Â»Heimbach?«
    Innerlich stöhnte Fischbach auf. Die Mächte schienen sich gegen sie verschworen zu haben. Der Mann war vollkommen von der Rolle. Das hätte doch schon alles erledigt sein sollen. »Sehen Sie zu, dass die Ventile geöffnet werden. Es muss Wasser abgelassen werden, verstehen Sie?«
    Es dauerte einige Sekunden, bis der Mann nickte. »Wasser. Ja, ablassen ist eine gute Idee. Habe ich total vergessen. Ich rufe … muss nachfragen … ob …«
    Â»Mann, bewegen Sie endlich Ihren Arsch«, fuhr Fischbach ihn an.
    Die barschen Worte zeigten Wirkung. »Jawohl!« Der Mann rannte los.
    Fischbach wandte sich an Gilles. »Brömers Tochter ist mit einer Streife auf dem Weg hierhin. Nimm sie in Empfang. Dann kümmerst du dich um unser nervöses Hemd.« Er zeigte auf den Mann vom Wasserverband, der gerade in der Zentrale verschwand. »Tritt ihm ordentlich in den Hintern, wenn er nicht spurt.« Ohne eine Reaktion abzuwarten, drehte sich Fischbach um und rannte los. Zwei Minuten später stand er keuchend im Wäldchen unterhalb der Dammkrone auf halber Höhe des Kaskadenhanges. Brömers und seine Mutter saßen nur knapp zwanzig Meter entfernt. »Brömers!«, brüllte er, um auf sich aufmerksam zu machen. Doch das Rauschen des Wassers war zu laut. Mit den Händen formte er einen Trichter und versuchte es erneut. Diesmal ruckten die Köpfe der beiden alten Leute in seine Richtung. Nur Sekunden später hob Brömers den Arm und zeigte die Pistole.
    Welscher stellte sich neben Fischbach und hielt ihm ein Megafon hin. »Hier, versuch es damit.«
    Dankbar nahm Fischbach es entgegen und schaltete es ein. »Brömers«, rief er. Diesmal schallte seine Stimme gut vernehmbar über den Kaskadenhang, »brechen Sie ab. Das ist doch Wahnsinn. Wir können über alles reden.«
    Heftig schüttelte Brömers den Kopf.
    Â»Sturkopf«, murmelte Fischbach. Er wandte sich an Welscher. »Was hat der denn nur vor? Warum setzt er sich mit meiner Mutter ausgerechnet hierhin?«
    Â»Das war bestimmt nicht geplant. Unser Auftauchen vorhin im Seniorenstift wird ihn überrascht haben, und bei der kopflosen Flucht ist er garantiert zufällig hier gelandet.«
    Â»Meinst du?«
    Â»Oder vielleicht wollte er auch nur an eine seiner alten Wirkungsstätten zurück. Du weißt doch, dass Mörder oft an den Tatort zurückkehren. Kann ja unterbewusst geschehen sein.«
    Fischbach kratzte sich das Kinn. Gut möglich, dass Welscher recht hatte. Hier hatte Brömers schließlich Paul Langes U-Boot versenkt.
    Hilfesuchend blickte Fischbachs Mutter zu ihnen herüber. Selbst aus der Entfernung konnte man erkennen, dass sie am ganzen Körper zitterte.
    Fischbach musste etwas unternehmen, er hielt es nicht mehr aus, untätig herumzustehen. Er drückte Welscher das Megafon in die Hand. »Ich gehe da raus.«
    Â»Bist du bescheuert? Es regnet in Strömen. Das überlaufende Wasser wird euch über kurz oder lang in die Tiefe reißen. Alle Knochen werdet ihr euch brechen, wenn ihr über die Betonkanten gespült werdet.«
    Fest packte Fischbach Welscher an den Schultern und sah ihm tief in die Augen. »Ich gehe.«
    Welscher öffnete den Mund zum Protest.
    Â»Ich muss «, sagte Fischbach.
    Zögernd nickte Welscher. »Okay, verstehe. Aber dann lass mich wenigstens ein Seil …«
    Â»Keine Zeit. Sieh zu, dass Sabine Reichert mit ihrem Vater

Weitere Kostenlose Bücher