Eifelteufel - Kriminalroman
Taschenlampen? Hoffnungsvoll nahm Fischbach den gröÃten Gegenstand heraus. Suchend fuhr er daran entlang. Wo war nur der Schalter?
Schritte polterten die Treppe herunter. »Kein Problem«, rief Larissa nach oben. »Muss nur die Sicherung wieder hochklappen.«
»Pass auf der Treppe auf, ja? Fall mir ja nicht runter. Warte, ich komme mit. Geteiltes Leid ist halbes Leid, und doppelt hält besser oder so.« Es folgte ein schrilles Lachen.
Das war Welscher, die Plappernase. Eindeutig hatte der was eingeworfen.
Ehrgeizig suchte Fischbach weiter nach dem Schalter der Taschenlampe. Er hatte nicht vor, sich hier wie eine Mimose retten zu lassen. Das wäre nur wieder Ãl in Welschers Feuer. Er hörte ihn in Gedanken bereits lästern: »Die Eifeler können noch nicht mal kacken gehen, ohne danach gerettet werden zu müssen« oder so ähnlich. Das musste ja nicht sein, wenn es sich vermeiden lieÃ. Jetzt aber zügig. Fischbach ertastete eine geriffelte Stelle. Seltsame Taschenlampe, dachte er und drehte sie nach links.
Im gleichen Augenblick wurde er von einem Lichtkegel geblendet, der aber nicht von seiner Taschenlampe herrührte. Dagegen summte und vibrierte es heftig in seiner Hand. Ohne hinzusehen, klopfte er einige Male den Stab in die hohle Hand.
»Hotte!«, riefen Welscher und Larissa gleichzeitig. »Was machst du denn hier?«
Der Lichtkegel wanderte weiter zur Wand. Fischbach erkannte einen Sicherungskasten. Larissa riss die Tür des Kastens auf und klappte eine Sicherung nach oben.
Die Deckenbeleuchtung flammte auf.
Geblendet schloss Fischbach die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah er in die erstaunten Gesichter von Welscher und Larissa. Beide lächelten spitzbübisch.
In der Tür erschien Sigrid. »Habt ihr mein Schnäuzelchen gesehen? Ich habe ihn länger nicht ⦠oh!« Sie riss die Augen auf und starrte auf Fischbachs Hand.
Irritiert hob er die Taschenlampe, die sich immer noch wie wild schüttelte. »Die ist hinüber. Könnt ihr wegwerfâ« Er brach ab und riss überrascht die Augen auf.
»So haben wir es gern.« Welscher lachte gackernd. »Sich hier allein vergnügen wollen. Von wegen Toilette, du versautes Kerlchen.«
Fischbach starrte auf den Dildo in seiner Hand. Was für ein Oschi. Der reinste Totschläger. Ekel packte ihn. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wo der schon überall zum Einsatz gekommen war. In hohem Bogen warf er ihn von sich.
Der Dildo prallte gegen eine Liege, die in der Mitte des Kellerraums stand, und fiel zu Boden. Dort tanzte er summend über die Fliesen.
Entgeistert sah Fischbach sich um. Was war das hier für ein seltsamer Raum? Ein Andreaskreuz lehnte rechts an der Wand, Lederriemen hingen daran herab. Ein riesiger Spiegel befand sich an der Decke, und von den Postern an den Wänden blickten Männer mit durchtrainierten Körpern lasziv zu ihm herüber. Das letzte Mal hatte er einen solchen Raum vor zwanzig Jahren bei einer Razzia in einem Bordell gesehen.
»Ich habe nur eine Taschenlampe â¦Â«, setzte er zur Verteidigung an, wechselte dann aber die Taktik. »Mensch, warum schlieÃt ihr nicht ab!«
Larissa lachte. »Wir haben doch nichts zu verbergen.« Er schob Welscher vor sich her zur Tür hinaus. »Sieh dich ruhig um.« An Sigrid gewandt sagte er im Vorbeigehen: »Lasst euch Zeit. Ich werde dafür sorgen, dass ihr nicht gestört werdet.«
Lachend verschwanden die beiden im Flur. Kurz darauf hörte Fischbach sie die Treppe hochgehen.
Sigrid trat in den Raum und packte den brummenden Dildo. »Was für ein Monsterteil.« Sie stellte ihn aus und legte ihn auf die Liege. »So, so«, sagte sie ernst. »Ich glaube, du bist mir eine Erklärung schuldig.«
Fischbach spürte, wie er rot wurde. »Wirklich, es war alles nur ein Zufall. Eine Verkettung unglücklicher Umstände.«
Sie baute sich vor ihm auf. Einen Moment schaffte sie es noch, die strenge Miene beizubehalten, dann prustete sie los. »Dein Gesicht!«, rief sie lachend zwischen zwei Atemzügen. »Du siehst aus, als hätten wir dich auf frischer Tat ertappt. Sind wir etwa zu früh gekommen?«
Erleichterung durchströmte Fischbach. Er fiel in ihr Lachen ein. »Ist aber auch zu blöd, oder?«
Sie nickte und hielt sich den Bauch, ihre Brüste wogten rhythmisch.
»Sollen wir wieder hochgehen?«, fragte er.
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