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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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eintauchte, hörte ich das Zischen wieder, und dann sah ich ihr Gesicht.
    Liv wartete auf dem Dach des Wasserturms.
    Sie kam wie eine Furie auf uns zu. Mich würdigte sie allerdings keines Blickes. »Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Glaubst du, ich wüsste nicht, was du vorhast? Wieso du hierhergekommen bist?« Sie fing an zu weinen.
    »Woher wusstest du, wo ich bin?«, fragte John.
    Sie wedelte mit einem Blatt Papier. »Schon vergessen? Du hast mir einen Abschiedsbrief geschrieben.«
    »Wie, du hast ihr einen Abschiedsbrief geschrieben?«, fragte ich.
    »Ich wollte nur Good-bye sagen … und noch ein paar andere Dinge. Kein Wort davon, wohin ich gehe.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir reden hier von Liv. Das war doch so was von klar, dass sie es herausfinden würde.«
    Sie deutete auf ihr Handgelenk. Die Zeiger an ihrem Selenometer spielten total verrückt. »Der Eine, der Zwei ist? Hast du gedacht, ich wüsste nicht sofort, dass du damit gemeint bist? Wenn du nicht bei mir hereingeplatzt wärst, als ich das aufgeschrieben habe, dann hätte ich dir nie ein Sterbenswörtchen davon gesagt.«
    »Liv.«
    »Ich versuche schon seit Monaten vergeblich, einen Ausweg zu finden.« Sie schloss die Augen.
    Er streckte die Hand nach ihr aus. »Und ich versuche schon die ganze Zeit vergeblich, dich mir aus dem Kopf zu schlagen.«
    »Du musst das nicht tun.« Liv schüttelte den Kopf.
    John drückte sie an sich und küsste sie auf die Stirn. »Doch. Einmal im Leben möchte ich etwas richtig machen.«
    Livs blaue Augen waren rot geädert. Offenbar hatte sie schon viel geweint. »Ich möchte nicht, dass du gehst. Wir hatten nur … ich hatte keine Chance. Wir beide hatten keine.«
    Er legte ihr den Daumen auf die Lippen. »Psst. Wir hatten eine Chance. Ich hatte meine.« Er blickte in die Nacht hinaus, aber er sprach immer noch zu ihr. »Ich liebe dich, Olivia. Das ist meine Chance.«
    Sie sagte nichts. Die Tränen auf ihrem Gesicht waren ihre einzige Antwort.
    John kam zu mir und packte mich am Arm. »Pass für mich auf sie auf.«
    Ich nickte.
    Er beugte sich näher heran. »Wenn du ihr wehtust. Wenn du sie anrührst. Wenn du es zulässt, dass ihr jemand das Herz bricht, dann spüre ich dich auf und bringe dich um. Dann lasse ich dir von der anderen Seite aus keine ruhige Minute. Kapiert?«
    Ich verstand ihn besser, als er ahnte.
    Er ließ mich los, zog seine Jacke aus und reichte sie Liv. »Behalte sie. Als Erinnerung an mich. Und da ist noch etwas.« Er griff in seine Tasche. »Ich kann mich nicht mehr an meine Mutter erinnern, aber Abraham hat gesagt, dass es ihr gehörte. Ich möchte, dass du es hast.« Es war ein goldenes Armband mit einer Inschrift in Niadisch oder sonst einer Caster-Sprache, die nur Liv lesen konnte.
    Liv begann, laut zu schluchzen.
    John drückte sie so fest an sich, dass ihre Zehenspitzen kaum noch den Boden berührten. »Ich bin froh, dass ich endlich jemanden gefunden habe, dem ich es schenken kann.«
    »Ich auch.« Sie konnte kaum noch sprechen.
    Er küsste sie sanft und trat von ihr weg.
    Dann nickte er mir zu.
    Und stürzte sich über das Geländer.
    Ich hörte ihre Stimme, sie hallte durch die Dunkelheit.
    Die Stimme der Lilum.
    Die Schuld ist noch nicht getilgt.
    Nur der Crucible kann das Opfer bringen .

Der Falsche
    20.12.
    Als ich die Augen aufschlug, war ich wieder in meinem Zimmer und versuchte herauszufinden, wie ich vom Wasserturm zurückgekommen war. Wir waren raumgewandelt. Aber diesmal hatte John nichts damit zu tun, denn er lag bewusstlos auf dem Fußboden vor mir.
    Es musste jemand anders gewesen sein. Jemand, der mächtiger war als ein Inkubus. Jemand, der vom Achtzehnten Mond wusste.
    Jemand, der schon immer alles gewusst hatte – einschließlich dessen, was ich gerade eben herauszufinden versuchte.
    Liv schüttelte John. Sie schluchzte immer noch. »Wach auf, John. Bitte, wach auf.«
    Einen Moment lang schlug er verwirrt die Augen auf. »Was zur Hölle …?«
    Sie schlang die Arme um ihn. »Keine Hölle. Nicht einmal der Himmel.«
    »Wo bin ich?«, fragte er orientierungslos.
    »In meinem Zimmer.« Ich setzte mich auf und lehnte mich gegen die Wand.
    »Wie bin ich hierhergekommen?«
    »Frag nicht.« Ich hatte keine Lust, ihm zu erklären, dass die Lilum uns hergebracht hatte.
    Was mich viel mehr beunruhigte, waren die Schlüsse, die sich daraus ergaben.
    John Breed war nicht der Richtige.
    Und es gab jemanden, mit dem ich dringend reden musste.

Klare Worte
    20.12.
    Ich

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