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Ein Abenteuer zuviel

Ein Abenteuer zuviel

Titel: Ein Abenteuer zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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    Liebesleben.
    „Ich fragte, ob …”
    „Ich habe Sie sehr wohl verstanden! Nein! Natürlich nicht! Jack und ich sind Freunde. Mir würde nicht im Traum einfallen …Nein…”
    Franco versuchte, nicht zufrieden zu lächeln. Er konnte sich nicht erklären, warum, aber seit er die beiden vorhin so vertraut miteinander gesehen hatte, war er entschlossen gewesen herauszufinden, was zwischen ihnen war. Und Ruths überraschter Gesichtsausdruck überzeugte ihn, dass sie die Wahrheit sagte.
    Franco war sich bewusst, dass ihm die Dinge ein wenig entglitten. Es war vollkommen in Ordnung, ein gewisses Interesse für seine Mitmenschen zu zeigen. Doch Ruth beschäftigte ihn mehr, übte eine seltsame Anziehungskraft auf ihn aus … Unvermittelt setzte er sich hin, denn sein Körper weigerte sich erneut, sich dem Diktat seines Verstands zu beugen.
    „Gut, denn eine Liebesbeziehung wäre meinem Vorhaben nicht ganz so zuträglich.” Franco sah sie an und erkundigte sich nebenbei: „Sie sind also ungebunden?”
    Ihm war klar, dass er die Situation schamlos ausnutzte, doch er verdrängte seine Schuldgefühle. Er missbrauchte seine Stellung, um Informationen von Ruth zu bekommen, die er gern erhalten würde, die sie aber vermutlich nicht unbedingt preisgeben wollte.
    „Nein.” Ruth errötete und überwand dann ihre Verlegenheit, die seine Unverfrorenheit bei ihr hervorgerufen hatte. „Sie haben kein Recht, mich so etwas zu fragen. Was ich in meiner Freizeit tue, ist …”
    „Ich weiß, ich weiß …” Er hatte erfahren, was er wissen wollte, und war nun bereit, sich zu entschuldigen.
    „Es tut mir ehrlich Leid, dass ich in Ihre Privatsphäre eingedrungen bin, aber mein Vorschlag … Ich möchte Ihre Mitarbeit bei dem Projekt, das mir vorschwebt.”
    Sie glaubte, sich verhört zu haben, und wartete auf eine nähere Erklärung. Als er nicht weiterredete, sagte sie mit einem bedauernden Lächeln: „Ich dachte, ich hätte klargestellt, dass ich nicht schreiben kann.”
    „Sie sollen auch nichts schreiben. Ich habe vor, eine Artikelserie zu starten, die Einblicke ins Leben unserer so genannten zivilisierten Gesellschaft gewährt. Dazu möchte ich eine Reihe von Interviews mit jungen Mädchen führen, die man zur Prostitution verleitet hat.”

    Was stellt er sich nur vor! dachte sie entrüstet. Hatte sie ihm nicht erzählt, dass sie die Tochter eines Pfarrers war? Sie konnte unmöglich an diesem Projekt mitwirken.
    „Es tut mir Leid, aber ich kann nicht…”
    „Warum nicht?”
    „Ich fürchte, ich bin völlig ungeeignet für eine solche Aufgabe”, erklärte sie lächelnd. „Ich bin dafür wirklich nicht die ric htige Person.”
    „Warum lassen Sie mich das nicht entscheiden?”
    Hörte er ihr denn überhaupt nicht zu?
    „Wie müsste denn Ihrer Meinung nach die richtige Person sein?” Franco kam auf sie zu und blieb unmittelbar vor ihr stehen, so dass sie den Kopf zurückbeugen musste, um ihn anblicken zu können.
    „Unerschrocken und selbstbewusst”, stieß sie hervor. „Vielleicht sollten Sie Jan fragen.”
    „Sie entspricht nicht meiner Vorstellung von der richtigen Person”, erwiderte er, ohne ihren Vorschlag auch nur eine Sekunde lang zu überdenken. Er beugte sich vor und legte die Hände rechts und links von ihr auf die Rückenlehne ihres Stuhls, so dass sie sich wie eine Gefangene vorkam. „Tatsächlich”, fuhr er leise fort, während sein Gesicht ihrem so nahe war, dass sie seinen Atem an ihrer Wange spüren und die dunklen Flecken in seinen blauen Augen sehen konnte, „habe ich bei unserer ersten Begegnung sofort gewusst, dass Sie die Frau sind …” Franco verstummte und kostete ihr Unbehagen aus, „… die ich für den Job will.”
    Ruth war maßlos erleichtert, als er sich endlich wieder aufrichtete. Er massierte sich kurz den Nacken und setzte sich dann an den Schreibtisch.
    „Meine Eltern …”
    „Sie würden es bestimmt begrüßen, wenn Sie versuchen würden, selbstständig zu werden. Haben Sie nicht selbst gesagt, dass Sie deshalb nach London gezogen seien?”
    Finster sah sie ihn an und ärgerte sich, dass er sie zitierte, um sie dazu zu bringen, das zu tun, was er wollte.
    „Sie sind nun ein großes Mädchen, Ruth”, fuhr er schonungslos fort. „Es wird Zeit, dass Sie aufhören, zu Mummy und Daddy zu laufen, wenn Sie eine Entscheidung treffen müssen. Jetzt gilt es, sich der bösen, weiten Welt zu stellen und sich nicht vor ihr zu verstecken.”
    „Ich verstecke mich nicht”,

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