Ein Abenteuer zuviel
Teint.”
Franco streichelte ihre Wange und glaubte, Satin zu berühren. Er beobachtete, wie sich ihre Pupillen etwas weiteten, ihre Nasenflügel leicht bebten und sie die Lider flüchtig senkte, als sie seine Finger auf der Haut spürte. Er fühlte ihre Reaktionen, es schien ihm, als würde er einen starken elektrischen Schlag bekommen.
Kaum merklich beugte sie den Kopf zurück und fing an, schwer zu atmen.
Unverwandt betrachtete er sie. Und es war, als hätte er noch nie den plötzlichen Rausch wahrer Leidenschaft erlebt. Es war, als würde sie ihn mit Urgewalt überrollen.
Franco beobachtete, wie Ruth die Lippen öffnete, und beugte sich zu ihr. Zärtlich presste er den Mund auf ihren und ließ die Zungenspitze über ihre Lippen gleiten.
Ruth stöhnte sehnsüchtig auf. Sie wollte Franco so sehr, dass sie sich an ihr Verlangen verlor.
Unwillkürlich fasste sie in sein dichtes Haar, zog seinen Kopf näher und gab sich ganz seinem KUSS hin.
Sie rang nach Atem, als sie seine Hände an den Schultern spürte und er ihr die Bluse abstreifte.
Es schien ihr, als könnte sie nur noch fühlen, als wäre ihr Verstand von einer geheimnisvollen Macht ausgeschaltet worden und würde momentan nicht mehr existieren.
Ruth schloss die Augen, beugte sich zurück und stützte sich auf die Hände. Ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr und begannen zu zittern.
Franco bedeckte ihren Hals mit Küssen, und sie warf unwillkürlich den Kopf zurück. Behutsam legte er sich mit ihr aufs Bett und schob ihre Beine auseinander.
Als sie seine kräftige, warme Hand durch den dicken Jeansstoff spürte, stöhnte sie lustvoll auf. Er öffnete ihr den Hosenknopf, zog den Reißverschluss auf und ließ die Hand unter ihren Slip gleiten.
Ruth spürte seinen Finger an ihrer empfindsamsten Stelle und versuchte verzweifelt, sich mit geschlossenen Augen das Bustier auszuziehen. Schließlich gab sie es auf und schob es frustriert einfach nach oben. Sie spürte seine Lippen an den Brustspitzen, den Finger, der sie streichelte, und eine Welle der Erregung nach der anderen überrollte sie, und sie versank in einem Strudel der Lust und Wonne.
Als Ruth sich Franco dann zuwandte, entsetzt über ihre schamlose Hingabe, aber dennoch von dem Verlangen getrieben, ihn anzufassen, klingelte das Telefon.
Einmal. Zwei Mal. Drei Mal.
„Gehen Sie ran”, forderte sie ihn auf, während sich in ihrem Gesicht ein Ausdruck immer größeren Erschreckens spiegelte, je mehr sie sich dessen bewusst wurde, was gerade zwischen ihnen geschehen war.
„Nein.” Franco zog sie an sich, doch sie entwand sich ihm.
„Nicht!” rief sie und brachte hektisch ihre Kleidung in Ordnung. „Ich hätte nicht… O nein … was habe ich gemacht?”
„Ruth!”
„Bitte!” Sie weinte fast vor Scham. „Es tut mir Leid. Bitte!”
Das Telefon hatte aufgehört zu klingeln, und sie lief, so schnell sie konnte, an einem verwunderten George vorbei, als wäre der Teufel hinter ihr her.
5. KAPITEL
Franco war sic h absolut sicher gewesen, dass Ruth nicht weiter mit ihm zusammenarbeiten würde. Und diese schmerzhafte Gewissheit hatte sich wie ein stumpfes Messer in sein Fleisch gebohrt, während er auf dem Bett gelegen und sich für sein ungeschicktes, gedankenloses und unreifes Verhalten dieser schüch-ternen, kindlichen Frau gegenüber verflucht hatte.
Aber sie hatte überraschenderweise weitergemacht. Warum, das konnte er nur vermuten. Wahrscheinlich hatte sie sich gesagt, dass es kein Zeichen von Erwachsensein wäre, wenn sie dieses viel zu kurze leidenschaftliche Intermezzo zwischen sich und ihren Job kommen lassen würde.
Und nach acht Tagen war heute ihr letzter gemeinsamer Arbeitsabend, und der war auch schon so gut wie vorbei. Es war kurz nach Mitternacht, und Franco spürte, wie er Angst davor hatte, dass es für immer wäre, wenn sie sich gleich voneinander verabschieden würden.
Nachdenklich beobachtete er, wie sie mit der Frau neben sich sprach. Sie stellte ihr Fragen, ohne zu stocken, hörte ihr zu und ging mitfühlend auf sie ein. Dann und wann lehnte sie sich ein wenig vor, wenn sie etwas sagte, wobei ihr einzelne Haarsträhnen ins Gesicht fielen. Ja, Ruth war mit jedem Tag selbstbewusster geworden. Doch es hatte ihre Anziehungskraft keineswegs geschmälert, sondern nur noch verstärkt.
Schließlich stand die Frau auf, zog noch einmal genüsslich an ihrer Zigarette und drückte diese im Aschenbecher aus. Angespannt schüttelte Franco ihr die Hand und bedankte sich,
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