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Ein Abenteuer zuviel

Ein Abenteuer zuviel

Titel: Ein Abenteuer zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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tatsächlich später, als sie gedacht hatte, wie sie eben mit einem Blick auf ihre Armbanduhr festgestellt hatte.

    „Im Badezimmer.” Nachdem er sie noch einen Moment betrachtet hatte, drehte Franco sich um, ging an einigen Räumen vorbei und öffnete schließlich die Tür zum Schlafzimmer.
    Ruth blieb unvermittelt stehen. „Das ist Ihr Schlafzimmer.”
    Es wurde von einem großen Bett beherrscht, dessen Kopfende aus Schmiedeeisen war. Die Schränke waren aus Holz und offenbar von der gleichen Hand entworfen und angefertigt worden wie die meisten Möbel im Apartment. Sie hatten schwarze Eisenverzierungen und Beschläge und wirkten dadurch ausgesprochen maskulin. Über dem Bett hing ein Teppich, auf dem eine farbenprächtige, sehr realistische Jagdszene dargestellt war. Die Bettdecke hatte einen schwarzen Bezug mit elfenbeinfarbenen Linien und die Kopfkissen schwarze und elfenbeinfarbene.
    „Kommen Sie”, forderte Franco sie auf, während er auf eine Tür zuging, die unten aus altem Holz und oben aus Buntglas gearbeitet war.
    Die sinnliche Atmosphäre des Zimmers machte Ruth hochgradig nervös. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen, als würde sie sich über ein Minenfeld bewegen. Sieh zu, ermahnte sie sich stumm, dass du seine Hand so schnell wie möglich verarztest und dann von hier verschwindest, bevor dir deine Nerven einen Streich spielen und du, wie einst die Viktorianischen Jungfern, in Ohnmacht fällst.
    „Setzen Sie sich aufs Bett. Da ist es bequemer. Ich bringe Ihnen alles, was ich habe.”
    „Das ist Ihre ganze Erste-Hilfe-Ausrüstung?” fragte sie skeptisch, als er wenig später mit einigen Dingen aus dem Bad zurückkehrte und sich neben sie setzte.
    Sie zog ihre Jeansjacke aus, legte sie neben sich und unterzog den Inhalt seines Badezimmerschränkchens einer genauen Prüfung. Watte, eine antiseptische Lösung, die sich schon etwas verfärbt zu haben schien, verschiedene kleine Pflaster, die nur winzige Wunden abdecken würden, und sonderbarerweise Talkum-puder.
    „Ich habe nie behauptet, dass sie vollständig sei.”
    „Es muss reichen.” Ruth nahm seine Hand und spürte deren Wärme überdeutlich, als sie sie sich aufs Bein gelegt und die Finger etwas gespreizt hatte, um die Schrammen besser untersuchen zu können. „Sie sind eigentlich nicht schlimm”, meinte sie, während sie sich hinunterbeugte und die drei Kratzer begutachtete.
    Franco war einen Moment zwischen zwei Reaktionsmöglichkeiten hin-und hergerissen. Sollte er sich rühmen, dass das Gesicht des Mannes um ein Vielfaches übler aussehen dürfte als seine Hand, oder sollte er den verletzten Samariter spielen und an das Mitgefühl der holden Maid appellieren? Er entschied sich, den Macho zu geben, und antwortete selbstgefällig: „In Anbetracht der Tatsache, dass ich diesen Mistkerl wahrscheinlich für einige Tage außer Gefecht gesetzt habe, sind sie nicht schlimm.”
    „Ihr Männer haltet euch immer für so klug, wenn ihr die Dinge mit Gewalt regelt.” Sie sah auf und lächelte.
    „Ich mache nur Spaß. Eigentlich waren Sie sehr galant. Vielen Dank.” Sie wandte sich wieder seiner Hand zu, und Franco spürte, wie ihm ganz warm wurde.
    Amüsiert und entsetzt zugleich stellte er fest, dass er körperlich auf Ruth reagierte, und schlug verlegen die Beine übereinander. Doch während er beobachtete, wie sie die Schrammen mit der antiseptischen Lösung bestrich, gab er sich lustvollen Fantasien hin. Denn angesichts seiner Erregung schien es ziemlich sinnlos, sich um nüchterne Gedanken zu bemühen.
    „Sie haben da etwas vergessen”, sagte er irgendwann und deutete auf eine kaum sichtbare Stelle an einem Knöchel. Als Ruth sich tiefer darüber beugte, gewährte sie ihm den entzückendsten Einblick, den er sich vorstellen konnte - auf den Ansatz ihrer wohlgeformten Brüste.
    „Ich kann nichts entdecken.”
    „Sind Sie sicher?” fragte er so rau, dass sie sich unwillkürlich aufrichtete und ihn anblickte.
    „Ich glaube, es wird Zeit, dass ich gehe”, erklärte sie errötend, als sie den begehrlichen Ausdruck in seinen Augen bemerkte. Ihre Stimme klang etwas schrill und bebte.
    „Selbstverständlich”, erwiderte er schroff. „Sie müssen ins Bett.”
    Reglos saßen sie beide da. Im Zimmer herrschte absolute Stille. Ruth meinte, das Hämmern ihres Herzens zu hören und unter seinem glühenden Blick zu verbrennen.
    „Ich … ich …” begann sie, konnte aber nicht wegsehen.
    „Sie haben einen exquisiten

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