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Ein Abenteuer zuviel

Ein Abenteuer zuviel

Titel: Ein Abenteuer zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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Boden lag ein dicker cremefarbener Teppich, und an den Wänden hingen geschmackvolle moderne Bilder. Es gab auch ein riesiges Wandgemälde, das das Treppenhaus einnahm. Kronleuchter verbreiteten ein sanftes Licht, und auch die dekorativen Grünpflanzen trugen zu der insgesamt ausgesprochen großzügigen und einladenden Atmosphäre bei. „Nehmen wir den Aufzug?” „Es gibt einen Aufzug?” „Drei.
    Für jede Wohnung einen.”
    „Aber bestimmt brauchen wir auch nicht lange, um zu Fuß zu Ihrer Wohnung zu kommen …”
    „Dann sollten wir der Treppe folgen, bis sie nicht mehr weitergeht.”
    Auf dem Weg nach oben erklärte Franco Ruth das Wandgemälde, das Szenen aus der griechischen Mythologie zeigte. Ihre kindliche Begeisterung wirkte so erfrischend auf ihn, wie er es nie für möglich gehalten hätte. Plötzlich hatte er das starke Gefühl, dass er mit dieser noch nicht erwachsenen Frau an seiner Seite alles erreichen könnte. Wie verrückt kann ein gestandener Mann nur werden? fragte er sich verwundert.
    Auch das elegante Treppenhaus war mit dem warmen cremefarbenen Teppichboden ausgelegt. Doch sobald sie Francos Wohnung betraten, schlug Ruth eine maskuline Note entgegen. Glänzendes Parkett.
    Teure, moderne Möbel. Nichts Verspieltes. Alles war nüchtern und sachlich und weitläufig.
    „In meinem Landhaus gibt es so viele Antiquitäten”, erklärte Franco, denn er hatte offenbar erneut ihre Gedanken erraten, „dass ich mich entschieden habe, dieses Apartment völlig im Stil des zwanzigsten Jahrhunderts einzurichten. Wie gefällt es Ihnen?”
    Ruth warf einen kurzen Blick ins Wohnzimmer, dessen dominierende Farben ein gebrochenes Weiß und ein zartes, mattes Gelb waren. Die dicken Teppiche auf dem Boden waren eine Schattierung dunkler.
    „Es ist fantastisch. Ich hätte nie gedacht”, fuhr sie dann etwas verlegen fort, „dass ein viktorianisches Haus so … modern aussehen könnte. Das Pfarrhaus stammt auch aus der Zeit, aber die Räume …” Sie lächelte zärtlich. „ … sind ziemlich vollgestopft. Dad ist ein hoffnungsloser Fall, wenn es ums Aufräumen geht, und Mum ist auch nicht viel besser. Dieses Apartment wirkt so, als würde hier niemand täglich leben.”
    Kurz blickte sie ihn fragend an. Ja, sie hatte seine Privatsphäre wieder verletzt.
    „Wie ich schon einmal gesagt habe, reise ich viel und bin mehr im Ausland als in London. Und wenn ich hier bin, treffe ich mich eher mit Leuten in der Stadt.”
    „Warum?” Ruth betrat das Wohnzimmer und sah sich um. „Warum laden Sie sie nicht zu sich ein? Der Raum ist so groß, dass es selbst bei vielen Gästen keine Platzprobleme geben dürfte. Ich meine …”
    Unvermittelt verstummte sie.
    „Reden Sie weiter”, forderte Franco sie gereizt auf.
    „Es war nicht wichtig. Wo ist Ihr Erste-Hilfe-Kasten?” Sie blickte auf ihre Armbanduhr, und seine Miene verfinsterte sich.
    „Was wollten Sie sagen?” Franco versperrte ihr den Weg aus dem Zimmer.
    „Ich habe nur überlegt, ob Sie nie jemanden hierher mitnehmen. Es scheint mir jegliche weibliche Note zu fehlen. … Keine Blumen in Vasen oder weiche Kissen …” Neugierig betrachtete sie ihn.
    „Blumen in Vasen? Weiche Kissen? Ich glaube nicht, dass ich je mit einer Frau ausgegangen bin, die sich dafür interessiert hat, Blumen zu arrangieren oder Sofakissen farblich aufeinander abzustimmen.”
    „Natürlich nicht”, erwiderte Ruth schnell und bedauerte, ihn so direkt gefragt zu haben. Seinem Gesicht war deutlich abzulesen, dass sie ihm zunehmend auf die Nerven ging.
    „Wie dem auch sei, mir gefällt der Gedanke nicht, dass eine Frau zu viel Zeit in meiner Wohnung verbringt. Selbstverständlich … lade ich sie hierher ein … Aber ich mache immer klar, dass in meinem Bad keine Tiegelchen und Döschen hingestellt werden. Der nächste Schritt wäre, dass sie versuchen würden, allem, was sie sehen, ihren Stempel aufzudrücken, und anschließend würden sie es dann auch bei mir probieren.”
    Doch er hatte kein Problem damit, sie, Ruth, in sein Apartment zu lassen und sich ihre Bemerkungen über die Einrichtung anzuhören. Ernüchtert erkannte sie, warum. Sie interessierte ihn nicht als Frau, so dass es ihm egal war, ob sie sich hier umblickte und ihre Meinung äußerte.
    „Wenn wir uns jetzt um Ihre Hand kümmern könnten”, sagte sie kühl. „Es ist schon spät, und ich bin wirklich müde.” Sie gähnte bezeichnend, um ihren Worten noch mehr Überzeugungskraft zu verleihen.
    Und es war auch

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