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Ein Abenteuer zuviel

Ein Abenteuer zuviel

Titel: Ein Abenteuer zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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Anspannung zu nehmen. Er war nett zu ihr gewesen, hatte sie aufgezogen und ihr Witze erzählt. Er hatte so getan, als wäre nichts passiert. Doch sie war keine Idiotin. Er hatte einfach nur Mitleid mit der armen kleinen Pfarrerstochter, die genauso viel von den Spielchen verstand, die die Erwachsen miteinander trieben, wie von der Kernphysik - nämlich überhaupt nichts.
    „Was die Informationen betrifft …” sagte Franco bedächtig, während sie in Richtung der belebteren Straßen gingen, wo man leichter ein Taxi bekam. „Es ist unsinnig, sie in Gänze auf Diskette zu übertragen, was auch endlos dauern dürfte.” „Nein, das würde es nicht. Ich tippe ziemlich schnell.” „Wie umfangreich sind denn eigentlich Ihre Aufzeichnungen?”
    „Ziemlich”, gestand Ruth etwas atemlos. Er machte viel größere Schritte als sie, so dass sie nur mit Mühe auf gleicher Höhe mit ihm bleiben konnte. „Ich hatte keine Ahnung, wie viele Notizen ich mir gemacht hatte, bis ich sie vor zwei Tagen geordnet habe.”
    „Das habe ich mir gedacht”, erwiderte er und versuchte, nicht frohlockend zu klingen. „Sie dürften unzählige Blätter voll geschrieben haben. Es wäre sicherlich sinnvoller, wenn ich sie erst einmal lesen und die wichtigen Punkte markieren würde. Danach können Sie dann mit der Übertragung beginnen.”
    „Okay. Soll ich sie Ihnen am Montag per Kurier ins Büro schicken?”
    Franco gab vor zu überlegen. „Nein”, antwortete er schließlich bedauernd, als würde es ihm ehrlich Leid tun, dass er nicht entgegenkommender sein konnte. „Wir dürfen keine Zeit verschenken, wenn die Reportage in der nächsten oder spätestens in der übernächsten Ausgabe erscheinen soll. Ich komme morgen Abend zu Ihnen. Sagen wir, um sieben? Oder halb acht?” Er sah ein Taxi und winkte es herbei.
    „Zu mir?” fragte sie und konnte beim besten Willen nicht verhindern, dass ihre Stimme vor Angst leicht bebte.

    „Kochen Sie nichts Besonderes, nur etwas ganz Einfaches. Ich könnte auch etwas mitbringen.” Franco öffnete die Wagentür und schob Ruth ins Taxi. „Ich nehme mir ein anderes”, erklärte er. „Morgen bei Ihnen. Das ist also abgemacht, okay? Bringe ich etwas zu essen mit, oder kochen Sie uns eine Kleinigkeit?”
    „Ja …” begann sie zögerlich, wusste nicht, wie sie sich in dieser Situation verhalten sollte.
    „Ehrlich, Ruth, Pasta wäre ganz prima.” Und noch bevor sie etwas auf diese eigenmächtige Einladung erwidern konnte, nannte er dem Fahrer ihre Adresse. „Bis morgen”, verabschiedete er sich dann von ihr.
    „Ja, aber …”
    Er schlug die Tür zu, und der Wagen setzte sich in Bewegung. Ruth drehte sich um und beobachtete durch das Rückfenster, wie sie sich immer weiter von Frauen entfernte. Schließlich verschwand er völlig aus ihrem Blickfeld, als das Auto um eine Ecke bog.
    Sie fühlte sich überrumpelt und fragte sich, warum er sich ihr praktisch aufgedrängt hatte. Natürlich, wegen der Reportage. Er hatte Recht. Sie durften wirklich keine Zeit verlieren. Und wenn er morgen Abend die Notizen durchsah, konnte sie am Sonntag die für ihn wichtigen Passagen auf Diskette übertragen.
    Aber warum verbrachte sie dann den ganzen Samstag damit, einzukaufen und die Wohnung herzurichten und sich überhaupt so zu verhalten, als würde es sich nicht um ein Geschäftsessen handeln, sondern um eine wirkliche Einladung?
    Sein Vorschlag, Pasta zuzubereiten, hatte Ruth an eines ihrer Spezialgerichte erinnert: Garnelen und Tomaten in Sahnesauce mit Nudeln und Spargel. Und da sie gern kochte …
    Erst als alles so gut wie fertig war, kamen ihr plötzlich Bedenken. Franco hatte einmal nebenbei erwähnt -
    sie wusste gar nicht mehr genau, wann -, dass er es hassen würde, wenn Frauen sich seinetwegen Umstände machten. Würde er vielleicht annehmen, dass sie versuchte, ihn mit ihren Kochkünsten zu beeindrucken, und sich bei ihm einschmeicheln wollte?
    Der Gedanke setzte sich in ihrem Kopf fest und trieb dort seltsame Blüten. Als Ruth um halb sieben in ihr Schlafzimmer ging, um sich umzuziehen, hatte sie ein grässliches Szenario vor Augen: Franco blickte verächtlich auf ihr aufwendiges Essen und stürmte aus der Wohnung. Erst auf der Straße fielen ihm wieder die Notizen ein, und er rief zu ihr hoch, sie solle sie ihm nach unten werfen.
    Nein, dachte sie, dazu darf es nicht kommen. Und so wählte sie, quasi als Gegenmaßnahme, die langweiligsten Sachen aus, die sie in ihrem Schrank finden konnte. Sie

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