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Ein Abenteuer zuviel

Ein Abenteuer zuviel

Titel: Ein Abenteuer zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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Flasche nach, die auf dem Couchtisch stand.
    „Weil ich es gern möchte.” Mutig begegnete Ruth seinem Blick. „Es tut mir Leid, und es war falsch, dass ich sie angelogen habe. Wenn du jetzt einfach gehst, kann ich es wieder gutmachen.”
    Seine Miene verfinsterte sich. Er trank sein Glas leer, stellte es energisch auf den Tisch zurück und sah sie dann wieder an. „Nein”, antwortete er kühl. „Mein Name wurde missbraucht, und dafür möchte ich eine Erklärung. Wenn du sie mir nicht gibst, wende ich mich an deine Eltern.” Schon wollte er aufstehen, doch Ruth hielt ihn verzweifelt fest.
    „Okay, ich sage es dir.” Ängstlich blickte sie ihn an. „Ich bin schwanger.”
    Mit geschlossenen Augen wartete sie auf seinen Wutausbruch. Als die Sekunden verstrichen und immer noch nichts geschah, blickte sie ihn zögerlich an. Franco saß bestürzt und sprachlos neben ihr.
    „Du bist schwanger”, wiederholte er schließlich ausdruckslos, stand auf und ging zum Erkerfenster.
    Er will so viel Abstand wie möglich zwischen uns bringen, dachte Ruth traurig. „Ich wollte es dir nicht sagen”, erklärte sie mit bebender Stimme. „Es war falsch …”
    „Aber wir haben verhütet”, meinte er schroff.
    „Nicht beim ersten Mal … Ich hätte es dir vielleicht erzählen sollen…”
    „Nein”, entgegnete er sarkastisch. „Warum? Dass du ein Kind von mir erwartest, ist doch nur ein unbedeutendes Detail, das nichts mit mir zu tun hat, oder?”
    „Kannst du mir das verdenken?” Zorn blitzte aus ihren Augen.
    „Ja, das tue ich”, antwortete Franco mit wütendem Blick.
    „Warum? Warum?” rief Ruth und beugte sich vor. „Was ist daran so schwer zu verstehen?”
    „Bist du dumm?”
    „Nein, das bin ich nicht! Ich dachte, ich tue dir einen Gefallen.” Ärgerlich betrachtete sie ihn und spürte, wie das seltsame Gefühl der Ruhe, das sie in den vergangenen Wochen empfunden hatte, plötzlich verschwand und die grausame Realität sie einholte.
    Sie hatte ihre Eltern in bester Absicht angelogen und Franco Unklugerweise in ihre Lügengeschichte mit eingebunden. Nun konnte er alles zunichte machen. Und natürlich würden die Leute über den Pfarrer und seine ledige, schwangere Tochter reden. Nicht nur sie würde leiden, sondern auch ihre Eltern, die nichts getan hatten, die lediglich ihre Geschichte geglaubt hatten. Sie hätte es ihm erzählen sollen. Denn nun drohte ihr Versuch, alles vor ihm zu verbergen, zu einem Bumerang zu werden.
    „Du und ich … wir hatten eine Affäre. Ein Baby war nicht eingeplant. Als ich herausgefunden habe, dass ich schwanger bin, bin ich wohl… in Panik geraten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass du ein Kind wolltest, und ich hatte nicht vor … es abzutreiben. Ich dachte, es wäre das Beste, einfach zu verschwinden und dich dein gewohntes Leben weiterführen zu lassen.
    Ich habe meine Eltern angelogen, weil ich feige war und bin. Die Wahrheit hätte ihnen das Herz gebrochen.
    Ich weiß, es ist heutzutage ganz normal, dass Ledige schwanger werden. Meine Eltern hätten mir nicht die Tür gewiesen, aber sie sind altmodisch und wären mit der Situation nur schwer fertig geworden. Zudem ist Dad der Dorfpfarrer.”
    „Und was hättest du ihnen erzählt, wenn dein Ehemann nie in Erscheinung getreten wäre? Dass er vielleicht deine Adresse verlegt oder es sich anders überlegt hätte? Oder womöglich hast du ihn als unverbesserlichen Herumtreiber hingestellt, den du aus einer Laune heraus dummerweise geheiratet hast?”
    „So weit hatte ich nicht gedacht”, gestand Ruth leise. „Ich schätze, ich hätte dich sterben lassen.”
    „Mich sterben lassen?”
    „Ja. Du bist von Beruf Reporter und warst als Kriegsberichterstatter unterwegs.”
    „Wie bitte?” Franco setzte sich wieder aufs Sofa und musste ein Lachen unterdrücken. Die Situation war alles andere als komisch, aber Ruths Einfallsreichtum amüsierte ihn. „An irgendeinem speziellen Schauplatz oder einfach am gefährlichsten?”
    „Dazu habe ich mich nicht näher geäußert. Was wirst du jetzt tun?” Ruhig blickte sie ihn an.
    „Ich sage dir, was ich nicht tun werde. Ich werde nicht vor meinen Pflichten davonlaufen. Du wirst mich also von jetzt an regelmäßig sehen, ob es dir gefällt oder nicht. Da du deine Eltern hinsichtlich meines Berufs angelogen hast, kannst du dich auch wieder mit einer Lüge aus der Affäre ziehen. Und was unseren Familienstand angeht, muss ich erst nachdenken, bevor ich mich

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