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Ein Abenteuer zuviel

Ein Abenteuer zuviel

Titel: Ein Abenteuer zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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klargekommen bist, was zwischen uns passiert ist? Denn deshalb bist du doch weggelaufen, stimmt’s?” Er betrachtete sie so durchdringend, dass ihr leicht schwindlig wurde. Sie hatte bislang eigentlich nicht mit morgendlicher Übelkeit kämpfen müssen, und auch ihr Kreislauf war immer recht stabil gewesen, aber jetzt wurde ihr ganz anders.
    „Nein”, stieß sie hervor. „Bitte, du musst gehen.”
    „Und was geschieht, wenn ich es nicht tue?”
    Hilflos blickte sie ihn an.
    „Mach nicht so eine Unschuldsmiene!” brauste Franco auf. „Warum hast du nicht bis zu meiner Rückkehr gewartet und mir ins Gesicht gesagt, dass du nicht mehr willst?” Er trat ganz dicht an sie heran, und Ruth wich bis an die Wand zurück, dankbar, eine kleine Stütze zu finden.
    „Weil ich feige bin. Ich hatte Angst und habe das Erstbeste getan, das mir eingefallen ist. Ich bin nach Hause zu Mum und Dad gelaufen!” Hoffentlich bleiben sie noch etwas weg, flehte sie stumm. „Du bist mich los! Ich bin zu ungewandt und unerfahren für dich. Welche vernünftige Frau würde schon, sofort wenn sie kalte Füße bekommt, zu ihren Eltern zurücklaufen?” Ruth lachte etwas hysterisch auf. „Ich weiß, dass du mich jetzt nicht mehr respektierst, aber das habe ich verdient! Ich habe mich abscheulich benommen. Okay? Reicht das?” Sie biss sich nervös auf die Lippe und hatte nur einen Gedanken: Franco sollte endlich gehen.
    Auch wenn er nicht wusste, was er eigentlich von ihr hatte hören wollen, so wusste er doch, dass es nicht das war, was sie gesagt hatte. Und außerdem hatte es auch noch falsch geklungen. Nein, er hatte keine solche Selbstverleugnung hören wollen, aber er hatte begriffen, was sie letztlich hatte ausdrücken wollen: Er sollte verschwinden. Ruth war nicht etwa aus Liebeskummer nach Hause zurückgekehrt. Sie wollte ihn aus ihrem Leben haben und hatte den schnellsten Weg gewählt, indem sie ohne einen Blick zurück einfach selbst weggegangen war.
    Als er ihr gerade die Meinung sagen wollte, was sie seiner Ansicht nach mehr als verdient hatte, hörte er, wie ein Schlüssel ins Haustürschloss gesteckt wurde. Und dann geschahen zwei Dinge gleichzeitig.
    Ruth sank stöhnend zu Boden, während ein älteres Ehepaar über die Schwelle trat und erschrocken stehen blieb, als es sah, was passierte.

7. KAPITEL
    Als Ruth die Augen aufschlug, blickte sie unmittelbar in das besorgte Gesicht ihrer Mutter und erinnerte sich sofort wieder, warum sie ohnmächtig geworden war. Sie stöhnte entsetzt auf und wollte sich aufrichten, um zu sehen, ob Franco wirklich da war und sie nicht irgendeiner Wahnvorstellung erlag, die vielleicht die Schwangerschaft ausgelöst hatte.
    „Nein, Liebes, versuch nicht aufzustehen. Nicht in deinem Zustand …”
    „Pst!” zischte Ruth und sank wieder zurück. Sie hatte hinter ihrer Mutter zwei Paar Schuhe entdeckt. Das eine musste zu ihrem Vater gehören, das andere zweifellos zu Franco. Sie hätte seine maßgearbeiteten italienischen Slipper unter Tausenden erkannt.
    „Was ist passiert?” fragte ihr Vater beunruhigt, und Ruth lächelte ihn und ihre Mutter matt an.
    „Ich fürchte, es ist meine Schuld, Sir”, sagte Franco und trat einen Schritt vor.

    Ruth war eigentlich nicht erstaunt darüber, dass die drei sich einander offenbar noch nicht vorgestellt hatten. Natürlich hatten ihre Eltern den fremden Mann in ihrer Diele nicht beachtet, als sie ihre Tochter ohnmächtig am Boden liegen gesehen hatten. Aber jetzt blickten sie Franco an, der sie, Ruth, etwas boshaft anlächelte.
    Sie stützte sich auf die Ellbogen und überlegte noch fieberhaft, wie sie den Schaden so gering wie möglich halten konnte, als Franco sich zu ihr herunterbeugte, sie an den Händen hochzog und dann wieder losließ.
    Unwillkürlich massierte sie sich die Finger, denn er hatte ausgesprochen energisch zugefasst.
    „Bitte entschuldigen Sie, Mrs. Jacobs, dass ich einfach so bei
    Ihnen hereingeplatzt bin. Wie geht es Ihnen?”
    „Wie bitte?” fragte Ciaire verwirrt.
    „Gut”, antwortete Ruth schnell und errötete. „Mum geht es gut.”
    „Ruthie, wovon redest du?” Ihre Mutter wandte sich ihr zu. „Ist mir etwas entgangen? Und du solltest dich besser hinsetzen, bevor du wieder ohnmächtig wirst.”
    „Mum, das ist Franco”, erklärte Ruth schrill. „Wie war’s, wenn ich ihn ins Wohnzimmer bringe und du und Dad …” Hektisch blickte sie zu ihrem Vater, dann wieder zu ihrer Mutter und schließlich erneut zu ihrem Vater.

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