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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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seinerseits, dass sie ihm gefiel. „Oh, und … und ist das so schrecklich?“
    „Möglicherweise“, entgegnete er, nun wieder in scherzhaftem Tonfall. „Eine gute Gemahlin hätte den Anstand gehabt, gesetzt und langweilig zu sein, leicht zu ignorieren.“
    „Und ich bin …“
    „Kaum zu ignorieren“, sagte er und tätschelte ihre Hand, die auf seinem Arm ruhte.
    Alina schluckte schwer, plötzlich war ihr die Kehle eng. „Ah, ja … und ist das ein Kompliment?“
    „Möglicherweise“, antwortete er in dem inzwischen vertrauten leichten Ton, der sie rasend machte, während er sie die Stufen zu einem altmodischen Gasthaus hinaufführte. „Oder eine Warnung …“
    „Sie haben mich hergebeten?“, fragte Luka Prochazka scharf, eindeutig nicht begeistert darüber, dass er aufgrund seiner Lage von einem Engländer Befehle entgegennehmen musste.
    Nun, dachte Justin, das ist nicht mein Problem, nicht wahr? Ich habe genug eigene Probleme, vielen Dank.
    Während der letzten Stunden hatte er sich damit befasst, zum wiederholten Mal den Inhalt des Briefbündels durchzulesen, das ihm der Sekretär des Prinzregenten ausgehändigt hatte. Nur, dass er sich dieses Mal darauf konzentriert hatte, eher zwischen den Zeilen zu lesen. Und eben diese ungeschriebenen Worte machten ihm klar, dass er ein Narr gewesen war, die Abmachung zu unterzeichnen. Sich auf die Eheschließung einzulassen und „Schweigen zu bewahren über ein Arrangement privater Natur, bekannt nur dem Prinzregenten und ihm selbst“, im Tausch dafür, dass er nicht mehr in des Prinzregenten Schuld stand.
    Es war alles zu einfach gewesen, selbst mit der zusätzlichen Verantwortung, für die Sicherheit seiner ungebetenen Gemahlin sorgen zu müssen, bis Kaiser Franz sich des Mannes angenommen hatte, der ihr etwas antun wollte. Justin hätte wissen müssen, dass nichts, den Prinzregenten betreffend – oder was das anging, jedwede Königliche Hoheit – je so einfach war, oder auch nur so ehrlich und offen.
    Im privaten Speisesalon des Gasthofes betrachtete er den Mann, der seine Galauniform inzwischen gegen einen tristen braunen Rock und Reithosen getauscht hatte. Beim Anblick seiner grauenhaften Halsbinde wäre Wigglesworth bestimmt verzweifelt niedergesunken.
    „Sie weiß nicht Bescheid“, sagte Justin tonlos und sah Luka fest in die Augen. Dieser blinzelte kurz, antwortete aber nicht.
    „Haben Sie die Sprache verloren? Nun gut, Major, der Abend ist noch lang. Lust auf eine kleine Wette, wer von uns ausdauernder ist?“
    „Ich … also … Sie … Sie haben mich mit der Bemerkung überrumpelt, die außerdem keine Frage war. Worauf genau sollte ich antworten?“
    „Ah, und nun spielen Sie den Dummkopf? Zu spät, Major. Aber so unangenehm mir derartige Mätzchen auch sind, will ich mich doch wiederholen: Sie weiß nicht Bescheid. Sie wandelt in völlig anderen Sphären herum, ganz entzückt über die Vorstellung, die sie da unten am Kai gab, in seliger Unwissenheit und völlig ahnungslos, dass ihr Leben auf dem Spiel steht“, sagte Justin, bedeutete Luka, Platz zu nehmen, und griff dann nach der Flasche Wein, die auf dem Tisch stand. „Sehen Sie mich nicht an, als wüssten Sie immer noch nicht, wovon ich rede. Sie glaubt, es ginge hier um eine politische Verbindung, die den Handel zwischen unseren Staaten fördern soll, die Heirat sozusagen ein Aushängeschild, das die neuerlich guten Beziehungen zwischen George und Franz demonstrieren soll. Da auf dem Kai hat sie diesbezüglich eine feine Rede heruntergerasselt, wie ein braves kleines Dummchen, aber sie ist kein Dummchen, nicht wahr? Und deshalb sagten Sie ihr nicht die Wahrheit.“
    „Aber um all das geht es doch.“ Luka schenkte sich von dem edlen Burgunder ein. Justin reiste nie ohne seinen persönlichen Weinvorrat, ebenso wie er es für unzivilisiert hielt, ohne eigenes Bettzeug zu reisen.
    „Weichen Sie nur weiter meinen Fragen aus, Major, und ich erkläre Ihnen den Krieg! Es reicht mir, dass der Regen unsere Fahrt nach London bis morgen früh verzögert und ein empfindsamer Mann wie ich eine weitere Nacht unter diesem vermutlich undichten Dach verbringen muss. Die Comtesse amüsiert sich prächtig, auch wenn es offensichtlich ist, dass sie den Gedanken, mich zu heiraten, verabscheut. Unmengen Hermelinbesatz am Cape, Gepäck in solcher Menge, dass das Schiff nach dem Ausladen zwei Handbreit höher im Wasser lag, und ihre kühn geäußerte Absicht, London im Sturm zu nehmen. Sie ist schön,

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