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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Handelsbeziehungen von sich gaben? Sehr nett formuliert, aber wir kennen doch beide die Wahrheit. Oder möchten Sie gern, dass wir weiterhin so tun, als seien Sie ein hübsches, aber hirnloses Dummchen, und dass ich … Oh je, wo hat meine lose Zunge mich nur wieder hingebracht? Also gut, dass ich ebenfalls so tue, als wäre ich ein hübscher, aber hirnloser Trottel?“
    Alina musterte ihn von Kopf bis Fuß, erstaunt, dass ein Mann sich selbst als hübsch bezeichnete. Dabei war er viel zu männlich, selbst in diesem hochmodischen Aufzug, um einfach hübsch genannt zu werden. Aber was meinte er mit „so tun“? Wieso „so tun“? Hatte man sie mit einem Geistesgestörten verlobt?
    „Sie behaupten, kein hirnloser Trottel zu sein? Sind Sie sich dessen sicher?“
    „Jetzt, in diesem Augenblick? Nein.“
    Er lächelte, doch wie vor einer Schranke machte das Lächeln vor seinen Augen Halt. „Gut denn, lassen wir also vorerst den Begriff ‚Sekretär‘ stehen.“
    „Ich erinnere mich nicht, ihm erlaubt zu haben, dass er sich setzt“, entgegnete Alina. Mit ebensolchen spöttischen Bemerkungen hatte sie sich schon oft genug Ärger eingehandelt und die Aufmerksamkeit ihres Kaisers auf sich gezogen hatte, was ihre Verbannung, indem man sie mit diesem Engländer verheiratete, vermutlich gefördert hatte.
    „Sie beträgt sich, als wäre sie eine Königin“, hatte ihre Tante jedem erzählt, der es hören wollte. „Vermutlich Königin der Zigeuner, bei dem wenigen englischen Blut.“
    Den Blick auf den stocksteifen Rücken des Majors geheftet, setzte Alina ihren Weg fort. „Wissen Sie, er würde für mich sterben.“
    „Sehr lobenswert von ihm, nehme ich an. Erlauben Sie mir bitte, Ihr Augenmerk auf Brutus zu heften, meinen, äh, ‚Sekretär‘, der da direkt vor dem Ihren herstapft. Er würde für mich töten. Wenn ich wählen müsste, würde ich Letzteres vorziehen. Der Major ist um Ihre Sicherheit besorgt. Aber das wissen Sie natürlich.“
    So sehr hatte Alina dieses Wortgefecht beansprucht, dass sie einen Moment brauchte, bis sie verstand, was der Baron andeutete. „Meine Sicherheit? Nein, das kann nicht sein. Sie müssen seine Mission, um die er sich übrigens freiwillig bewarb, missverstanden haben. Luka sorgt sich lediglich um mein Wohlergehen. Er war der Adjutant meines Vaters und fühlt sich daher verantwortlich für mich. Oder wollen Sie mir sagen, dass man in England generell nicht sicher ist?“
    Der Baron schaute sie eine ganze Weile an, dann lächelte er, und auch dieses Lächeln spiegelte sich nicht in seinen verwirrenden grünen Augen. „Verzeihen Sie mir, Comtesse, offensichtlich missverstand ich seine Anwesenheit. Ich versichere Ihnen, in England ist man sicher. Und sobald Sie in der Gesellschaft erscheinen, wird Ihnen das gesamte Königreich zu Füßen liegen.“
    „Das ist meine Intention“, erklärte sie, wobei sie sich fragte, wieso sie seine Impertinenz herausforderte, die sie nichtsdestoweniger genoss. Er schien Gefallen daran zu finden, sie zu necken, zu überraschen, warum auch immer. Warum sollte sie ihm dann den Gefallen nicht tun?
    Beginnen, wie sie fortzufahren gedachten. Das hatte er gesagt. Und als gute Gemahlin sollte sie ihn nicht enttäuschen. Welch eine Schande, dass sie heiraten mussten, dass die Bindung eine Pflicht war. Es würde viel mehr Spaß machen, mit ihm zu flirten. Als Ehegatte war er vielleicht viel anstrengender, als sein anziehendes Gesicht und sein verführerisches Lächeln wettmachen konnten.
    Der Baron hob eine Braue. „Sie sind ein sehr wahrheitsliebendes kleines Ding, was? Manche würden das als Mangel betrachten.“
    „Und gehören Sie dazu?“
    „Ah, und wissbegierig außerdem.“
    „Wissbegierig genug, um zu bemerken, dass Sie meiner Frage ausgewichen sind, Mylord“, tadelte Alina, deren Herz schon wieder heftig zu klopfen begann. Guter Gott, der Mann gab ihr das herrliche Gefühl, lebendig zu sein! „In Ihrer Gegenwart muss ich wohl außerordentlich vorsichtig sein, nicht wahr?“
    Er sah ihr ins Gesicht, mit einem so eindringlichen Blick, dass sie fortschaute. „Im Gegenteil glaube ich, dass ich in Ihrer Nähe besonders vorsichtig sein muss. Ich hatte nicht erwartet, dass Sie mir gefallen würden.“
    Sie hielt den Blick fest auf die Straße gerichtet und spielte ihm höfliche Gleichgültigkeit vor, obwohl sie unangemessen erfreut über seine Worte war; darüber, dass er ihr gesagt hatte oder vielmehr eingestanden, als wäre es ein Mangel

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