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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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haben, Peter. Mach mit mir, was du willst. Aber darf ich vorher noch ein paar Abschiedsworte sagen?«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Eine zum Tode verurteilte Person hat das Recht auf ein paar letzte Worte. Ebenso wie auf eine Henkersmahlzeit, aber zufällig bin ich nicht hungrig. Ich möchte nur einen Moment ins Rampenlicht. Komm schon, sei ein Sportsmann.«

    Er musterte mich einen Moment misstrauisch, dann lachte er höhnisch. »Klar, warum nicht? Leg los, Sweetheart. Halt deine Rede. Danach gehörst du mir.«
    Das Lächeln, mit dem er mich bedachte, verhieß unzweideutig, welch schreckliche Dinge er mit mir anstellen würde, fals meine Idee nicht funktionierte. Ich sehnte mich plötzlich nach einem Plan B. Man kann sich nie zu gut vorbereiten.
    Ich kletterte auf die Bühne. Peter ließ Amy los, nachdem er ihr noch einmal mit der Zunge über die Wange gefahren war – widerlich! – und stieß sie dann ins Publikum hinunter. Ein paar Leute fingen sie auf, sodass sie sich nicht wehtat oder etwa auf der toten Sängerin landete.
    Peters Grinsen verstärkte sich, als er vom Mikrofon zurücktrat und mir mit einer großkotzigen Handbewegung den Platz überließ. Ich stand jetzt so dicht neben ihm, dass er mich mit Leichtigkeit hätte packen können, wenn er es gewollt hätte. Aber er hatte versprochen, mich zu Wort kommen zu lassen. Vermutlich hielt er sich für einen Mann, der zu seinem Wort stand. Er steckte den Pflock in eine Hülle und verschränkte die Arme.
    Ich umklammerte das Mikrofon. Das grelle Scheinwerferlicht blendete mich, und die Gesichter des Publikums lagen im Dunkeln, aber ich wusste, dass ich die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden genoss. Im rückwärtigen Teil des Clubs erkannte ich zwei Jäger, welche die schwarze Tür bewachten, damit niemand entkommen konnte. Wenn ich richtig gerechnet hatte, machte das insgesamt zwölf Jäger.
    Ich sah zu Thierry und Quinn hinüber. George stand immer noch neben ihnen. Sie hatten keine Ahnung, was ich vorhatte, außer, dass ich dabei war, mich umbringen zu lassen.
    »Hallo, alle zusammen«, hauchte ich ins Mikrofon. »Ich
will mich kurz fassen, denn Peter hat es sicher eilig. Männer, ihr wisst schon. Er tut nur, was er für richtig hält, und das heißt, er tötet mich und so viele von euch, wie er kann, bevor die Nacht vorbei ist. Das machen Jäger nun mal. Sie töten Vampire. Ich meine, ihr wisst doch selbst, was Hollywood aus uns gemacht hat. Man hat uns zu blutsaugenden, mörderischen Monstern gemacht. Zu hässlichen, bleichen Fledermauskreaturen. Zu Furcht einflößenden, widerlichen Jägern der Nacht. Oder aber zu heißen, erotischen Vampirliebhabern. Das sind natürlich meine Favoriten, aber auch die sind vor allem böse.«
    Ich nahm das Mikrofon vom Ständer, damit ich es dichter an den Mund halten konnte.
    »Und böse Dinge müssen getötet werden, richtig? Wenn wir alle normale Leute wären – Ärzte, Anwälte, und Lehrer -, die ihrer täglichen Arbeit nachgingen … das wäre natürlich etwas völlig anderes. Dann hätten wir es nicht verdient zu sterben. Die Jäger wären dann die Mörder, richtig? Aber wir gehören ja nicht zu diesen normalen, alltäglichen, langweiligen Typen.«
    Ich atmete tief durch. »Wir sind Monster. Böse, gruselige Monster mit spitzen Reißzähnen. Wir sind stark und gefährlich, und fähig, uns um uns selbst und unsere ebenso fiesen Freunde und Familien zu kümmern. Wir schenken den Jägern nichts, oder? Wir machen es ihnen nicht leicht, sonst hätten sie zu viel Spaß daran. Sie würden das Töten als Spiel sehen, als Hobby – eben als Vergnügen. Als eine gefahrlose Beschäftigung, bei der sie sich mächtig und wichtig fühlen können.
    Sie haben die Waffen, sicher. Sie sind ein eingespieltes Team, zugegeben. Aber unterm Strich – he, seht euch um, meine Monsterfreunde... sind wir in der Überzahl.«

    Ein Raunen ging durch die Menge, als sich die Vampire umsahen und sich flüsternd über meine Worte unterhielten und rätselten, worauf ich eigentlich hinauswollte. Ich hoffte, dass ich diesen Punkt klar und deutlich formulieren konnte.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Barry auf seinen Stuhl stieg.
    »Sie hat recht!«, rief er. »Wir sind Monster! Und es gibt von uns einen Haufen mehr als von denen da.«
    Einen Moment herrschte andächtiges Schweigen, dann stand ein anderer Vampir auf. Dann noch einer. Und noch einer. Nach wenigen Sekunden standen über hundert Vampire in dem Club und starrten die Jäger an;

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