Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Blick genuegt

Ein Blick genuegt

Titel: Ein Blick genuegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
Vom Netzwerk:
schon immer ein Feigling gewesen, hatte immer Angst gehabt, für sich selbst einzustehen. Würde sie auch jetzt wieder zu ängstlich sein, um Ja zu sagen, obwohl es das war, was sie wirklich wollte?
    Aber ihr Glück war sicherlich nicht Bestandteil von Lucas Ra cheplan. Deshalb durfte sie ihn auch nicht wissen lassen, wie sehr sie sich danach sehnte, seine Frau und die Mutter seiner Kinder zu sein, selbst ohne seine Liebe. Ihr Haus und Kinder zu haben, würde sie schon sehr glücklich machen.
    Sie holte noch einmal tief Luft und hielt seinem festen Blick stand. „Wirst du es mir schriftlich geben, dass das Haus nach der Heirat mir gehört?”

    „Wenn du meine Konditionen akzeptierst, wird das Haus auf uns beide eingetragen werden.” Er berührte ihre Wange, ganz sacht, fast zärtlich. „Und es wird keine Scheidung geben. Julianna. Denk nicht mal daran. Für uns wird gelten, bis dass der Tod uns scheidet.’
    Draußen tobte noch immer das Gewitter. Doch hier, in diesem luxuriösen Hotelzimmer zusammen mit Lucas, den sie mit klopfendem Herzen und weichen Knien ansah, verfügte Julianna auf einmal über eine Kraft .die tief aus ihrem Innern kam und von der sie nicht geahnt hatte, dass sie existierte.
    „In Ordnung. Lucas”, lautete ihre ruhige und klar Antwort „Ja, ich werde dich heiraten.”
    Drei Tage später, nachmittags um vier, stand Lucas Schulter an Schulter mit Julianna im Standesamt von Wolf River. Nick Santos, der erst vor einer Stunde ganz in schwarzes Leder gekleidet auf seinem Motorrad eingetroffen war, stand an Lucas rechter Seite. Martin Winters, der weißhaarige Friedensrichter, der die Trauung vollzog, blickte Lucas während der Zeremonie grimmig an.
    Lucas heftete seinen Blick fest auf den Friedensrichter, während er das Ehegelübde ablegte. Was, zum Teufel, denkt der Alte? überlegte er ebenso irritiert wie aufgebracht. Dass er Julianna verhungern lassen oder sie schlagen würde? Er hatte ihr nicht die Pistole auf die Brust gesetzt. Sie war aus freien Stücken hier, hatte sich freiwillig den medizinischen Tests unterzogen und die Heiratsurkunde unterzeichnet.
    Er blickte jetzt zu ihr, während sie mit zitternden Lippen die Worte wiederholte, die sie für immer an ihn binden würden. Ihre Hand war eiskalt, als er ihr den Ring über den Ringer schob. Und als sie bei den Worten „lieben und ehren” stotterte, schaute Martin Winters noch grimmiger und erklärte sie dann hörbar widerwillig zu Mann und Frau.
    Juliannas Gesicht war genauso weiß wie ihr schlichtes Kostüm. Die Haare hatte sie zurückgekämmt und aufgesteckt. Kleine Diamantohrringe schmückten ihre Ohrläppchen. Er hatte erwartet, dass sie Schwarz tragen würde, aber eigentlich hatte er gar nicht damit gerechnet, dass sie überhaupt auftauchen würde.
    Julianna Hadley war nun Julianna Blackhawk.
    Er drehte sich zu ihr, um sie zu küssen, und ignorierte dabei das leise Schniefen von Mrs.
    Talbot, der Gerichtssekretärin, die als Juliannas Trauzeugin fungierte. Vage erinnerte er sich an die Frau und dass ihr Haar vor zwanzig Jahren noch braun und nicht grau gewesen war. Sie war nett zu ihm gewesen, in jener Nacht, als er in Hadleys Haus verhaftet und in Handschellen ins Gefängnis gebracht worden war. Bestimmt erinnerte sie sich auch noch an ihn, und er überlegte, ob ihr Schniefen Ausdruck der Freude über das frisch vermählte Paar war oder des Abscheus.
    Er drückte seine Lippen auf Juliannas und war erneut überrascht, dass sie sich ihm nicht entzog. Sie schloss die Augen und öffnete sie erst wieder, als er von ihr wegtrat.
    „Aus dem Weg, Blackhawk.” Nick schubste ihn zur Seite. „Es ist Zeit für den Trauzeugen, die Braut zu küssen.”
    Julianna stieß einen kleinen Schrei aus, als Nick sie in die Arme schloss und seinen Mund auf ihren presste. Er seufzte und trat Kopf schüttelnd näher, um seiner Frau zu helfen. Er hatte ja geahnt, dass er ein gewisses Maß an Dummheiten tolerieren mus ste, wenn er Nick bat, sein Trauzeuge zu sein. Ian sollte eigentlich auch hier sein, aber wie so oft, war es nicht möglich gewesen, ihn ausfindig zu machen.
    „Das reicht, mein Lieber.” Er tippte Nick auf die Schulter.
    Nick murmelte etwas, ließ sich aber nicht beirren, sondern küsste Julianna weiter.
    Merkwürdig berührt von dem Benehmen seines Freundes, packte er Nick am Kragen und zog ihn zur Seite.
    Julianna stolperte rückwärts und legte ihre Hand auf den Mund.
    „Such dir eine eigene Frau, Santos”, stieß er erbost

Weitere Kostenlose Bücher