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Ein Blick genuegt

Ein Blick genuegt

Titel: Ein Blick genuegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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gewesen, die wenigen Dinge, die sie mitnehmen wollte, zu packen, und war nur einmal in der Stadt gewesen, um die Heiratslizenz zu beantragen und sich den medizinischen Tests zu unterziehen. Lucas hatte ihr eine Nachricht hinterlassen, um welche Uhrzeit sie auf dem Standesamt sein sollte. Das war ihre ganze Verlobungszeit gewesen. Niemandem hatte sie von ihrer bevorstehenden Hochzeit erzählt und vor allem nicht ihrem Vater.
    Sie hatte keine Ahnung, wie er es herausgefunden hatte. Wahrscheinlich hatte jemand sie heute mit Luc as ins Standesamt ge hen sehen und ihn angerufen. Jeder in der Stadt kannte sie und ihren Vater. So wie auch alle wussten, dass Lucas Blackhawk wieder zurück war und Mason Hadley ruiniert hatte.
    Sie spürte die Blicke aller auf sich und Lucas, während sie an ihrem Tisch Platz nahmen.
    Jeder im Restaurant beobachtete sie, begierig darauf, dem Tratsch über das neueste und skandalöseste Paar der Stadt etwas hinzufügen zu können.
    Der Oberkellner schenkte den Champagner ein, und Nick hob sein Glas. „Auf die Frischverheirateten”, sagte er laut genug, um auch jene zu veranlassen, den Kopf zu wenden, die bisher noch nicht zu ihnen gestarrt hatten. „Mögen eure Tage mit Liebe und eure Nächte von Leidenschaft erfüllt sein.”
    Julianna verschluckte sich fast. Mit geröteten Wangen schaute sie zu Lucas. Er beobachtete sie mit hungrigem Blick und einem leichten Lächeln. Als er nun auch sein Glas hob und ihr zutoastete, hätte sie schwören können, dass er sie verspottete.
    Ihre Hochzeitsnacht! Unvorstellbar!
    Sie trank ihr Glas fast in einem Zug leer.
    Als Nick ihr nachschenkte, runzelte Lucas die Stirn und beugte sich zu ihr vor. „Langsam, Darling. Du willst doch jetzt keine Kopfschmerzen bekommen, oder?”
    Sein heißer Atem strich über ihr Ohr, und ein Schauer durchfuhr ihren Körper. Nein, sie würde nicht an später denken. Denn sonst könnte sie das Essen nicht überstehen.
    „Und jetzt ein Toast im Namen von Killian Shawnessy.” Nick räusperte sich. „Möget ihr niemals das vergessen, was es wert ist zu erinnern. Aber euch nicht an das erinnern, was am besten vergessen wird.”
    Lucas zog eine Augenbraue hoch und nippte dann an seinem Champagner. „Hast du von Ian gehört?”
    „Unerreichbar”, erwiderte Nick, und bei dem Blick, den die beiden Männer austauschten, vermutete Julianna, dass „unerreic hbar” für die zwei noch eine tiefere Bedeutung hatte.
    In der Highschool waren Lucas, Nick und Ian die drei bösen Jungs gewesen. Die Mädchen hatten darüber geflüstert und gekichert, wie „gut” die drei darin seien „böse” zu sein. Nicht dass sie jemals an diesen Unterhaltungen teilgenommen hätte. Wegen ihrer Schüchternheit und dem Reichtum ihres Vaters war sie immer eine Außenseiterin gewesen. Nie hatte sie irgendwo dazugehört. Sie hatte es auch nicht versucht. Eisprinzessin hatte man sie ge nannt, nicht nur hinter ihrem Rücken. Und jedes Mal hatte es ihr einen neuen Stich versetzt.
    Ausgerechnet in diesem Moment tauchten zwei Schreckge spenster aus jener Zeit auf: Mary Ann Johnson und Stephanie Ro berts. Beide waren bereits verheiratet gewesen und wieder geschieden. Stephanie schon zweimal.

    Mit schwingenden Hüften und strahlendem Lächeln schlenderten sie schamlos an ihren Tisch. „Hallo, Julianna, lange nicht gesehen.” Sie würdigten sie mit keinem Blick. „Und wenn das nicht Lucas Blackhawk und Nick Santos sind. Welch ein Licht blick in diesem trüben Kaff! Hab gehört, du fährst jetzt einen Ferrari, Lucas. Und du, Nick, bist ja wohl ein berühmter Motorradrennfahrer geworden. Was, um alles in der Welt, bringt euch zurück nach Wolf River?”
    Nick grinste sie breit an. „Wir stoßen auf das frisch vermählte Paar an.”
    Beiden Frauen klappte den Mund auf und zu, und starrten Julianna jetzt mit großen Augen an.
    „Du und Lucas?”, stieß Mary Ann hervor.
    Wie wunderbar das in Lucas Plan passen würde, dachte Julianna. Öffentliche Abweisung und Demütigung. Sie hielt den Atem an und wartete …
    Doch Lucas legte einen Arm um sie, zog sie an sich und küsste sie auf die Wange. „Ich dachte, ich würde sie nie dazu bewegen, Ja zu sagen. Aber Wunder gibt es immer wieder, nicht wahr, Liebling?”
    Sprachlos blickte sie ihn an.
    Stephanie fasste sich als erste wieder. „Und? Wann geht ihr zwei denn auf Hochzeitsreise, Julianna?”
    „Nun, wir …” Sie spähte zu Lucas.
    „Wir dachten, wir warten bis zum Herbst.” Er legte seine Hand auf

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