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Ein Blick genuegt

Ein Blick genuegt

Titel: Ein Blick genuegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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ihre und schaute ihr in die Augen. „Dann suchen wir uns einen verlassenen Strand, wo wir ganz allein sein können.”
    Der Blick, den er ihr dabei zuwarf, war der eines hungrigen Mannes und ließ ihr Herz höher schlagen. Es machte nichts, dass alles nur gespielt war, dass er kein Wort von dem meinte, was er sagte. Trotz allem hielt er sie in seinem Bann gefangen. Sie roch sein After Shave, spürte seinen harten, muskulösen Körper an ihrem, die Wärme seiner kraftvollen Finger auf ihrer Hand. Aber es war alles nur Theater.
    Ein Theater, das ich genauso gut mitspielen kann, überlegte sie und ließ sich von dem Moment mitreißen.
    „Ich zähle schon die Tage, Darling”, flüsterte sie und drückte ihre Lippen sanft auf seine.
    Sie bemerkte seine Überraschung, sein Zögern und wäre schon zufr ieden gewesen, ihn überrumpelt zu haben, als er sie plötzlich dichter an sich zog und den Kuss vertiefte.
    Tief in ihrem Innern hatte sie gewusst, dass es so sein würde. Berauschend, aufregend. Ihre Lippen öffneten sich unter seinen, und sie schmolz dahin. Eine Frau könnte mit Haut und Haaren einem Mann wie Lucas Blackhawk verfallen, war ihr einziger Gedanke. Und sie war auf dem besten Wege dahin.
    Ein lautes Räuspern brachte sie zurück auf den Boden der Tatsachen. Sie öffnete die Augen und schaute Lucas an, der sie eindringlich musterte. Ein kleines Lächeln umspielte seine Mund winkel, aber es lag auch Wut in seinem Blick.
    „Ah, sie sind wieder da”, hörte sie Nick fröhlich sagen.
    Stephanie und MaryAnn starrten Lucas mit offenem Mund und voller Begierde an.
    „Nun, äh …” MaryAnn stieß einen Pfefferstreuer um und bemühte sich, ihn wieder hinzustellen. „Herzlichen Glückwunsch dann. Wir sehen uns sicherlich …”
    Stephanie zog ihre Freundin am Arm fort.
    Nick grinste. „Ihr beide versteht es wirklich, Schwung in das Leben eines Junggesellen zu bringen. Ich glaube, ich werde eine Weile hier bleiben, um die armen Frauen zu trösten, die ange sichts deiner Vermählung in Verzweiflung geraten, Lucas.”
    Als ob Nick Hilfe brauchte, wenn es um Verabredungen ging, dachte Julianna. Sie saß zwischen den beiden best aussehenden Männern von Wolf River.
    Und derjenige mit dem wütenden Blick, derjenige, der gerade ihr Blut zum Kochen gebracht hatte, war ihr Ehemann.

    Wenn sie dieses Essen überstehen wollte, gab es nur einen Weg: sie musste vorgeben, dass sie sich weder von seiner Nähe noch davon, dass sie bald das Bett teilen würden, beeindrucken ließ. Sie hatte ihr ganzes Leben lang anderen etwas vorgemacht. Auf einen Abend mehr oder weniger kam es nun auch nicht mehr an.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit Nick zu und ignorierte Lucas und seine schlechte Laune.
    Sie wusste nicht, warum er auf einmal böse auf sie war und wollte es auch gar nicht wissen.
    Es war sein Problem. Sie nippte an ihrem Champagner und lachte über Nicks phantastische Geschichten aus seinem Leben als Rennfahrer.
    Sie würde diesen Abend genießen, koste es, was es wolle.
    Lucas hatte Mordgedanken. Sein Opfer war abwechselnd eine kühle, schöne Blondine und ein dunkelhaariger Motorradrennfahrer. Gegen Ende des Abends beschloss er, einfach beide umzubringen.
    „Lucas”, hörte er Julianna nun sagen, als sie in ihrer Etage aus dem Fahrstuhl stiegen. „Du tust mir weh.”
    Er lockerte seinen Griff, hielt ihren Arm jedoch weiterhin fest, während er mit ihr den Gang entlangging.
    In ihrer Suite warf er die Schlüssel auf den Tisch, schaltete eine kleine Lampe im Salon ein und ging zur Bar. Julianna ließ er einfach an der Tür stehen.
    Mit dem Rücken zu ihr schenkte er sich einen Whiskey ein.
    Dann drehte er sich herum und betrachtete sie über den Rand seines Glases hinweg. Sie sah so zart aus, so unsicher, wie sie da an der Tür stand. So verflixt unschuldig.
    Was sie natürlich nicht war. Es war eine Illusion. Eine von vielen, die ihn dazu verlockten, Julianna mehr zu begehren, als er je vorgehabt hatte. Beinahe wäre er auf dieses schüchterne, ernste Gehabe hereingefallen. Dabei hatte sie ihn vorhin nur geküsst, um ihn zu quälen. Sie wusste genau, welche Wirkung sie auf ihn ausübte, und er war sich sicher, dass sie diese Macht dazu benutzen wollte, um ihn zu besiegen.
    Dass er sie trotzdem so stark begehrte wie noch keine Frau vor ihr, machte ihn erst recht wütend.
    Zögernd, unsicher ging sie auf das Schlafzimmer zu.
    „Julianna.”
    Sie blieb bei seinem barschen Ausruf stehen. Das sanfte Licht der Lampe gab ihr ein

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