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Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Titel: Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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eigener Erfahrung. Er wusste, wie es war, schweißnass und zitternd aufzuwachen und nicht mehr einschlafen zu wollen, aus Angst, die schrecklichen Bilder könnten zurückkehren … Bilder von Cristina, inmitten von Flammen, wie sie nach ihm rief, und er, der ihr nicht helfen konnte …
    Ginas Haar duftete nach Zitronen. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen und strich mit den Lippen über ihre Schläfe. Er lächelte, als sie zusammenzuckte, aber nicht zurückwich. Sacht ließ er den Mund zu ihrer Wange gleiten, zu ihrer Narbe.
    „Hast du von dem Autounfall geträumt?“, fragte er leise.
    Verwirrt sah sie ihn an. „Welcher Autounfall?“
    „Ich nahm an, dass Glas von einer zerborstenen Windschutzscheibe dir die Schnittwunden zugefügt hat.“ Das war die einzige Erklärung, die ihm eingefallen war. „Woher stammt die Narbe, cara …? “ Er fühlte, wie sich ihr ganzer Körper anspannte. Und dann blitzte ein Bild vor ihm auf – Ginas entsetzte Miene, als Finn O’Connell seine Frau geohrfeigt hatte. Ihr Gesicht war vor Entsetzen ebenso gezeichnet wie Mirandas.
    Ein erschreckender Verdacht dämmerte ihm. „Wer hat dir das angetan, cara? “
    Gina biss sich auf die Lippen, als Lanzo mit einer Fingerspitze ihre Narbe berührte. Sein zärtliches Mitgefühl war fast nicht zu ertragen. Sie fühlte sich schrecklich schwach und verletzlich, und impulsiv wollte sie sich von Lanzo zurückziehen.
    Er musste es geahnt haben, denn er legte seine Hand an ihren Nacken und massierte dort leicht die verspannten Muskeln. „Du musst doch wissen, dass ich dir nie wehtun würde, cara .“
    Wie konnte man überhaupt den wahren Charakter eines Menschen kennen? In Simon hatte sie sich ja auch so fürchterlich getäuscht. Und doch … bei Lanzo fühlte sie sich sicher. Sie vertraute ihm. Zusammen mit dieser Erkenntnis kam die Erleichterung. Sie hatte geglaubt, sie könnte nie wieder einem Menschen vertrauen.
    Lanzo sah die Emotionen über ihr Gesicht huschen, sah ihre Lippen beben, und Wut auf denjenigen, der sie so verletzt hatte, verwandelte seinen Magen zu einem harten Stein.
    „Wie ist das passiert?“, fragte er leise.
    Es gab keinen Grund, es ihm zu erzählen. Warum also verspürte sie diesen Drang, die Erinnerungen, die noch immer die Macht besaßen, Albträume in ihr hervorzurufen, mit ihm zu teilen? Lanzo war so groß, dass sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Und als sie sein hartes Kinn musterte, spielte ein kleines Lächeln um ihre Lippen. Diese Kraft und Entschlossenheit waren eine mächtige Mischung. Ja, sie fühlte sich sicher bei Lanzo. So einfach war das.
    Dennoch war es schwer, die Wahrheit auszusprechen. Sie holte tief Luft. „Mein Mann … ist dafür verantwortlich“, sagte sie heiser. „Bei einem seiner Wutanfälle schlug er mich.“
    Sekundenlang war Lanzo wie erstarrt. „Du bist verheiratet?“
    „Nicht mehr.“ Sie brachte ein mattes Lächeln zustande. „Sobald die Scheidung offiziell war, kehrte ich nach Poole zurück. Ich hatte Simon jedoch schon ein Jahr zuvor verlassen. Das hier …“, unwillkürlich hob sie die Hand an die Narbe, „… war das, was das Fass zum Überlaufen brachte. Ich wusste, ich musste von ihm weg, bevor noch Schlimmeres passieren würde.“
    „Dio mio“, knurrte Lanzo. „Wie hast du nur so ein Monster heiraten können?“
    Eine Frage, die sie sich immer wieder stellte. Sie kam sich wie eine Närrin vor, weil sie auf Simon hereingefallen war und nicht hinter seine Fassade geschaut hatte. Es fiel ihr schwer, darüber zu reden, doch sie musste endlich über die Vergangenheit hinwegkommen, sonst würde sie nicht in die Zukunft blicken können.
    „Simon war Investmentbanker. Wir lernten uns bei einem Geschäftsessen kennen“, hob sie zögernd an. „Er sah gut aus, war charmant und erfolgreich. Wir kamen uns sehr schnell näher. Sechs Monate später verlobten wir uns, ein halbes Jahr darauf heirateten wir. Auf der Hochzeitsfeier erlebte ich ihn zum ersten Mal betrunken. Am nächsten Morgen entschuldigte er sich reuevoll. Ich schob es auf den Stress wegen der Hochzeit.“ Sie seufzte schwer. „Wieder und wieder fand ich Entschuldigungen für Simons Trunksucht und ignorierte die Warnzeichen, als es immer häufiger vorkam, dass er betrunken war.“
    Dann musste Gina ihren Mann wohl sehr geliebt haben. Lanzo war schockiert über die Eifersucht, die in ihm aufschoss.
    Sie ließ den Kopf hängen. „Ich schämte mich“, gestand sie

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