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Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Titel: Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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zwei Sicherheitsleuten aus dem Raum geführt wurde, kümmerte Lanzo sich um die junge Frau und half ihr auf die Füße. Sie sah schockiert und blass aus, aber glücklicherweise war nirgendwo Blut zu entdecken.
    „Bleib bei Mrs O’Connell“, bat Lanzo seine Assistentin. „Ich bestelle einen Wagen, der sie und ihren Mann zum Hotel zurückbringen wird. Der Kellner soll ihr ein Glas Wasser holen – und schwarzen Kaffee für ihn“, fügte er grimmig hinzu. „Der Mann muss dringend ausnüchtern.“
    Lanzo ging, und Gina führte Miranda zu ihrem Tisch zurück.
    „Es geht schon wieder“, behauptete die junge Frau schwach. „Finn lässt sich manchmal einfach gehen.“
    „Wohl öfter, wenn man der Klatschpresse Glauben schenken darf“, erwiderte Gina leise. Als Miranda es nicht bestritt, murmelte sie: „Sie können nichts dafür, dass Ihr Mann zu viel trinkt. Und der Whisky ist keine Entschuldigung dafür, wie er Sie behandelt.“
    Miranda warf ihr einen erstaunten Blick zu. „Sie sagen das, als hätten Sie Erfahrung.“
    Gina nickte. „Habe ich. Alkohol hat unterschiedliche Wirkung auf unterschiedliche Menschen. Manche werden gelöst und lustig, andere trübsinnig. Mein Exmann wurde aggressiv, wenn er getrunken hatte.“ Sie sah Miranda offen an. „Ich habe ihn angefleht, sich helfen zu lassen, doch er hat nie zugegeben, dass er ein Alkoholproblem hat. Ich musste ihn verlassen, zu meiner eigenen Sicherheit.“ Sie zögerte. „Ich kann Ihnen nicht sagen, wie Sie Ihr Leben zu leben haben, aber Sie sollten auf sich aufpassen und …“
    Sie brach ab, als Lanzo zurückkam.
    „Der Wagen steht für Sie bereit. Ihr Mann ist bereits mit zwei meiner Angestellten in einem anderen Wagen vorgefahren. Er scheint sich wieder beruhigt zu haben.“ Davon, dass Finn O’Connells Temperament sich schnell abgekühlt hatte, sobald er von den beiden massigen Sicherheitsleuten eingekeilt auf der Rückbank saß, erwähnte er nichts.
    „Ich hoffe, sie ist in Ordnung.“ Gina sah Miranda nach, die der Hotelmanager zum Ausgang geleitete.
    „Meine Leute werden aufpassen, dass O’Connell sich benimmt, bis er seinen Rausch ausgeschlafen hat. Vermutlich schläft er schon während der Fahrt ein, so betrunken, wie er ist. Aber das ist keine Entschuldigung. Ein Mann, der eine Frau misshandelt, ist ein erbärmlicher Feigling.“ Er sah Gina an und runzelte die Stirn. „Du bist leichenblass. Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Es war ein langer Tag, ich bin nur müde“, lenkte sie hastig ab.
    „Dann fahr ins Hotel und leg dich schlafen. Ich werde noch hierbleiben, bis der Abend beendet ist.“
    Die Ereignisse mit den O’Connells hatten sie wirklich mitgenommen, und so protestierte Gina nicht, sondern ließ sich von Lanzo zu seiner Limousine führen.
    Sie waren etwas außerhalb von Saint-Tropez in einem Fünf-Sterne-Hotel am Strand untergekommen. Als Gina die Reservierung für Lanzo gemacht hatte, war noch nicht die Rede davon gewesen, dass er seine Assistentin mitnehmen würde. Als sie dann später anrief, um ein Zimmer für sich zu buchen, und es keine freien Zimmer mehr gab, hatte Lanzo darauf bestanden, dass sie mit in seiner Suite blieb.
    „In der Suite gibt es zwei Schlafzimmer mit jeweils eigenem Bad. Es wäre albern, wenn du dich in einem anderen Hotel einbuchen würdest. Es ist ja nicht anders als in dem Apartment in Rom.“
    Er war entschlossen, das letzte Wort zu haben, und arbeitsmäßig gesehen war es eigentlich durchaus vernünftig.
    Dennoch fragte sich Gina, als sie heute wie jeden Abend die Zimmertür hinter sich abschloss, ob sie es tat, um Lanzo den Zugang zu ihrem Zimmer unmöglich zu machen oder um sich davon abzuhalten, sich der Versuchung zu ergeben und mitten in der Nacht zu ihm zu gehen.
    Die Nacht war drückend schwül, aus der Ferne rollte Donner über die Bucht. Gina öffnete die Flügeltüren in der Hoffnung, eine frische Brise möge von der See hereinziehen, doch kein Lüftchen regte sich.
    Die Szene aus dem Restaurant lief noch immer in ihrem Kopf ab. Resolut verbannte Gina sie, machte sich bettfertig und schlüpfte unter die Laken. Seit halb sieben war sie auf den Beinen, hatte die letzten Details geregelt, damit bei der Restauranteröffnung alles perfekt ablaufen würde. Jetzt war sie so müde, dass sie einschlief, sobald ihr Kopf das Kissen berührte.
    Lanzo kam eine Stunde später in die Suite. Er steuerte die Bar an und goss sich großzügig einen Cognac ein. Wenn er Di Cosimo Holdings

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