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Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Titel: Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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übertreibe es nicht“, versicherte sie Lanzo, der sich keineswegs begeistert von dieser neuen Entwicklung anhörte. „Das Anstrengendste, was ich zu tun habe, ist der Gang vom Schreibtisch zum Aktenschrank.“
    „Du brauchst nicht zu arbeiten.“ In seinem Hotelzimmer in Bangkok starrte Lanzo düster aus dem Fenster. Er überlegte, ob er den nächsten Flug nach England nehmen sollte, um sich persönlich davon zu überzeugen, ob es Gina wirklich so gut ging, wie sie behauptete. „Es liegt genug Geld auf dem Konto, das ich für dich eröffnet habe.“
    „Meine Rechnungen zahle ich selbst“, erwiderte sie knapp. Sie war entschlossen, sein Geld nicht anzurühren. Und es war gut, dass sie wieder einen Job hatte. Die Zeit war wie im Flug vergangen, inzwischen war sie im fünften Monat und trug einen ansehnlichen Bauch vor sich her. Sie liebte es, durch die Mutter-und-Kind-Läden zu schlendern und Sachen für das Baby zu kaufen, die sie alle in dem Zimmer stapelte, das sie als Kinderzimmer auserkoren hatte.
    Wie schnell es doch mit der Schwangerschaft ging! Am Weihnachtsmorgen hakte Gina eine weitere Woche ab. Ausgerechnet war sie für Ende April, und langsam wagte sie zu hoffen, dass das Wunder geschehen und sie tatsächlich bald ihr Baby auf dem Arm halten würde.
    Eigentlich hatte sie mit einem Anruf von Lanzo gerechnet. Anstatt sich rechtzeitig auf den Weg zum Festessen mit ihrer Familie zu machen, wartete sie unschlüssig neben dem Telefon – und verabscheute sich dafür. Lanzo hatte sie wissen lassen, dass er die Feiertage in Rom verbringen würde. Er ertrinke in Arbeit, und Raphaella, die neue Assistentin, die jetzt für ihn arbeitete, bis Luisa aus dem Mutterschaftsurlaub zurückkam, habe sich bereit erklärt, in sein Apartment zu kommen und ihm zu helfen, den Papierkram aufzuarbeiten.
    Gina kaute an ihrer Lippe. Diese Raphaella hatte sich sehr sexy angehört, als sie sich an Lanzos Handy gemeldet hatte. Gina hatte ihm eigentlich berichten wollen, dass die letzte Ultraschalluntersuchung sehr gut verlaufen war. Ob die neue Assistentin ihm mit mehr als nur dem Papierkram half? Lanzo war ein viriler Mann, es war kaum anzunehmen, dass er die letzten Monate wie ein Mönch gelebt hatte …
    Bei der Vorstellung von Lanzo mit einer anderen Frau fraß die Eifersucht an ihr. Unwirsch zog sie ihren Mantel über und riss die Haustür auf. Es war besser, im Kreis geliebter Menschen zu sein als hier allein von Eifersucht …
    „Fröhliche Weihnachten, cara .“
    „Lanzo?“
    Ihre Ungläubigkeit entlockte ihm ein Grinsen. „Nun, der Weihnachtsmann bin ich nicht.“
    „Nein, du hast ja auch keinen langen weißen Bart und trägst keinen roten Mantel.“ Sondern Jeans und einen dicken Shetlandpullover unter der eleganten Lederjacke. Ihr Herz hämmerte wie wild. „Was tust du hier? Ich meine …“ Sie wurde rot, hatte sie sich ihn doch gerade noch mit der sexy klingenden Raphaella vorgestellt. „Ich dachte, du wolltest in Rom bleiben.“
    Lanzo hatte sich ein halbes Dutzend Gründe einfallen lassen, warum er nach England geflogen war. Doch während er Gina jetzt ansah, schöner denn je in dem weinroten Wollkleid und mit dem runden Bauch, konnte er die Wahrheit nicht länger verneinen. „Ich wollte Weihnachten mit dir feiern.“
    Ein vorsichtiges Gefühl stieg in Gina auf, wuchs und wuchs und wuchs, bis sie völlig davon ergriffen wurde: Glück. Sie wollte sich in Lanzos Arme werfen und ihn küssen, bis er sie zurückküsste und sie nach oben ins Schlafzimmer trug und …
    Die Realität holte sie ein. „Ich bin auf dem Weg zum Weihnachtsessen mit meiner Familie.“
    Lanzo zuckte die Schultern. „Meinetwegen musst du deine Pläne nicht ändern. Geh ruhig zu deiner Familie. Wir sehen uns dann später.“
    Gina schüttelte den Kopf. „Du kannst doch Weihnachten nicht allein bleiben. Wenn du möchtest, kannst du mitkommen. Ich weiß, sie werden nichts dagegen haben. Meine Stiefmutter kocht immer so viel, dass man eine ganze Armee damit verköstigen könnte. Sarah und Hazel kommen mit ihren Familien.“ Sie lächelte schief. „Es wird laut werden, aber es ist immer lustig. Wenn du natürlich lieber nicht …“
    Es war fünfzehn Jahre her, seit er zuletzt Weihnachten gefeiert hatte – zusammen mit seinen Eltern, Cristina und ihrer Familie. Damals hatte niemand geahnt, dass es das letzte gemeinsame Weihnachtsfest sein würde …
    Er drängte die traurigen Erinnerungen zurück und lächelte Gina an. „Ich komme gern

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