Ein Bodyguard zum Heiraten?
jegliche Vernunft, sie verlassen, und was blieb, war Verwirrung. Eine angenehme Verwirrung, eine, die sie mit großem Glück erfüllte.
Merkwürdigerweise wollte es ihr nicht gelingen, ihr Gehirn wieder einzuschalten. Wenn sie es versuchte, erfüllte nur Luc ihre Gedanken, und sie musste sich daran erinnern, wie er sie genommen, von ihr Besitz ergriffen hatte. Sie in eine Welt der Gefühle gerissen hatte, in der sie nur sie selbst war und aus der es kein Entkommen gab. Sie waren so miteinander verschmolzen, dass es schier unmöglich schien, sie wieder zu trennen.
„Oh.“ Luc stöhnte. „Bestimmt werde ich mich nie wieder richtig bewegen können.“
„Immerhin kannst du sprechen“, brachte sie mühsam hervor.
„Okay, ich übernehme das Sprechen und du das Bewegen.“
„Kann ich nicht.“
„Na schön, komm her.“ Zärtlich legte er ihr einen Arm um die Hüfte und zog Téa näher zu sich heran. „Verflixt, es ist immer noch da.“
Sie brauchte nicht zu fragen, was er meinte, denn sie spürte es auch. Die Elektrizität. „Stimmt.“ Sie zitterte leicht. „Hätte es nicht eigentlich verschwinden müssen?“
„Das hatte ich erwartet.“
Hat er es erwartet … oder gehofft, fragte sie sich und wandte den Kopf, um ihn anzusehen. In seinem Blick lag Erschöpfung, aber auch Hunger. Als er sie erneut küsste, verabschiedete sich ihr Verstand, und sie umarmte Luc stürmisch. Der Kuss wurde immer tiefer, und erneut ergriff die Lust von ihnen Besitz.
„Luc, bitte. Ich will …“
Sie konnte nicht in Worte fassen, was sie wollte. Nur ihn, mehr von ihm. Doch er brauchte keine Worte zu hören, er verstand es auch so, er wusste es. Und er antwortete mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem nahm. Es war, als ob all das Gold und Silber ihrer Firma mit den einzigartigen Feuerdiamanten seines Unternehmens verschmolzen, sie wie ein Ring umschlossen und so eine Verbindung schufen, die keiner von ihnen erwartet oder gewollt hatte.
Eine Verbindung, aus der es kein Entkommen zu geben schien.
3. KAPITEL
Als Téa aus ihrem Erschöpfungsschlummer erwachte, funktionierte ihr Gehirn diesmal sofort. Rote Lampen blinkten, Alarmglocken schrillten. „Oh mein Gott!“
Luc hob den Kopf. „Was soll das bitte genau heißen? Bedeutet es: ‚Lass es uns noch mal machen, auch wenn es uns umbringt‘? Oder eher: ‚Was habe ich nur getan? Ich muss hier dringend weg‘?“
„Äh …“ Während sie sich im Bett aufrecht hinsetzte, rückte sie ein Stückchen von ihm ab, aber das half nichts. Immer noch pulsierten Hitze und Begehren durch ihre Adern. „Das Zweite. Ich muss dringend weg.“
„Hatte ich mir schon gedacht.“
Stöhnend erhob er sich und humpelte nackt in Richtung Badezimmer. Als sie einen kleinen Schreckensschrei ausstieß, blieb er stehen.
„Oh, Luc. Deine Hüfte.“ Wie zum Schutz presste sie die Bettdecke an sich. „Und dein Knie! Um Himmels willen, was hast du nur angestellt?“
„Ich habe eine Prinzessin in Nöten gerettet. Das war dumm von mir, ich weiß.“
Erst nach ein paar Sekunden verstand sie. „Das ist meine Schuld?“ Schockiert musterte sie den gewaltigen Bluterguss, der sich von seiner Hüfte bis zum Knie erstreckte. „Warum hast du denn nichts gesagt? Du musst doch Schmerzen haben. Vielleicht solltest du lieber zum Arzt gehen und es röntgen lassen.“
„Ach was. Gebrochen kann’s nicht sein, sonst könnte ich nicht gehen. Und gegen die Schmerzen wollte ich eigentlich was einnehmen.“ Ein Lächeln überzog sein Gesicht. „Aber dann wurde ich abgelenkt.“
„Tut mir ja so leid. Aber ich hatte keine Ahnung, dass du so schlimm verletzt bist.“
„Ach, das ist doch gar nichts.“
Die Fotos aus seiner Militärzeit kamen ihr wieder in den Sinn. Wahrscheinlich hatte er schon viel Schlimmeres mitgemacht. „Und dein Knie?“ Gerade wollte sie aus dem Bett springen, aber als sie seinen grimmigen Gesichtsausdruck sah, ließ sie es bleiben. In Sekundenbruchteilen war er vom Liebhaber zum Kämpfer geworden. Zu jemandem, den sie kaum erkannte. Ein Mann, der hart und gefährlich war, der Dinge gesehen und getan hatte, die sie sich nicht einmal vorstellen mochte.
„Eine alte Verletzung. Hat nichts mit dir oder dem Rettungsmanöver von vorhin zu tun.“
„Aber dadurch ist es bestimmt noch schlimmer geworden“, merkte sie leise an.
„Besser jedenfalls nicht“, gab er zu. „Aber ich hatte ja die Wahl. Und ich habe mich aus freien Stücken dazu entschlossen, dich nicht unter die Räder
Weitere Kostenlose Bücher