Ein Bodyguard zum Heiraten?
Nähe verbrachte, stärker werden würde. Was, wenn er es irgendwann nicht mehr über sich bringen konnte, sie zu verlassen? Und es gab noch weitere Gefahren. Eine Schwangerschaft zum Beispiel.
Oder, Gott bewahre, Liebe.
In der Fensterscheibe sah er ihr Spiegelbild. Obwohl er wütend auf sie war, begehrte er sie.
Seufzend drehte er sich wieder zu ihr um. „Du glaubst also, wenn wir heiraten, eine gewisse Zeit warten und dann sagen, es hätte nicht geklappt, lässt meine Familie mich in Ruhe. Und du gehst davon aus, dass sie mich dann mit dem Inferno-Unsinn nicht mehr behelligen. Ist das dein Plan?“
Eifrig nickte sie. „Ganz genau. Sie glauben ja, ich wäre die Frau, die das Inferno für dich ausgesucht hat. Wenn unsere Ehe scheitert, werden sie kein zweites Mal von dir verlangen, dass du heiratest.
„Nein.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Die werden mich ständig bearbeiten, dass ich wieder mit dir zusammenkommen muss.“
„Oh“, meinte sie seufzend, „daran hatte ich nicht gedacht.“
„Weil du meine Familie nicht kennst.“
So schnell wollte sie nicht aufgeben. „Aber wenn ich anschließend noch mal heirate – dann ernsthaft –, sollte doch damit Schluss sein, oder? Dann lassen sie uns beide in Ruhe.“
„Ernsthaft heiraten?“, fragte er verblüfft.
„Kann doch sein“, erwiderte sie. „Das ist sogar sehr wahrscheinlich. Denn im Gegensatz zu dir habe ich keine Angst vor der Liebe. Ich habe doch deine Familie gesehen … und wie glücklich die Paare sind. Das hat mich nachdenklich gemacht. Warum sollte ich mich nicht verlieben und heiraten, wenn meine Familie erst finanziell abgesichert ist? Dann könnte ich eine Familie gründen wie Kiley und Francesca.“
Bilder von einer schwangeren Téa tauchten vor seinem inneren Auge auf, Bilder einer Téa, die sein Kind in sich trug. Doch plötzlich verschwammen sie, und er nahm sie anders wahr – es war nicht mehr sein Kind, sondern das einer anderen Person. Ihres Ehemannes. Ein Mann, der das Recht hatte, sie zu berühren. Mit ihr ins Bett zu gehen und jede Zärtlichkeit mit ihr zu teilen.
Und ein Kind mit ihr zu haben.
Und dann überkam es ihn. Wie von Sinnen lief er auf sie zu und schloss sie in die Arme.
„Luc“, sagte sie erstaunt und nach Luft ringend. „Was machst du denn da?“
„Du weißt doch immer alles. Reim es dir selber zusammen.“
In Windeseile trug er sie zum Bett hinüber und legte sie darauf. Dann gesellte er sich zu ihr und verschloss ihren Mund mit heißen Küssen. Wie im Fieberwahn entkleidete er sie und zog sich aus. Draußen donnerte es, und für den Bruchteil einer Sekunde erhellte ein Blitz die Szenerie. Ihr rotes Haar und ihre blaugrünen Augen erstrahlten förmlich im Aufflackern der Naturgewalt.
Der Sturm, der draußen tobte, übertrug sich auf ihn und sie, auf Mann und Frau, und in überbordender Lust fanden sie zusammen und wurden eins. Sie fanden ihren Rhythmus, bis sie kurz vor dem Höhepunkt waren.
Dann spürte Luc, wie Téa das höchste der Gefühle erreichte, hörte ihren heiseren Aufschrei und folgte ihr auf den Gipfel der Glückseligkeit. Auch er schrie, rief ihren Namen. Danach schloss er sie in seine Arme, sanft und zärtlich. Hier gehörte sie hin.
Schwer atmend lagen sie eng umschlungen da, waren immer noch eins, und er spürte ganz deutlich ihr pochendes Herz.
Dann schlief er ein.
Als Téa am nächsten Morgen erwachte, fühlte sie sich wohler als je zuvor in ihrem Leben. Sie hatte keine Ahnung, was in Luc gefahren war. Viel Gelegenheit zum Fragen hatte er ihr nicht gegeben. Sie konnte nur hoffen, dass es wieder geschehen würde – und zwar schon möglichst bald.
Als sie sich reckte, wurde auch Luc wach. „Ob der Whirlpool draußen noch ganz ist?“
Zärtlich kuschelte sie sich an ihn und freute sich, dass er sie ganz eng an sich zog. „Ich glaube nicht, dass das Unwetter ihn kaputt gekriegt hat.“
„Regnet es noch?“
„Ich höre nichts. Und was da durch die Gardinen dringt, sieht wie strahlendster Sonnenschein aus.“
„Na dann los, du kleiner Faulpelz“, neckte er sie und sprang aus dem Bett. „Lass uns noch baden, bevor wir aufbrechen.“ Und schon zog er sie mit sich.
„Aber … was ist mit unseren Bademänteln?“
„Brauchen wir nicht. Hier sieht uns ja keiner.“
Als sie gut gelaunt im Whirlpool herumplanschten, zuckte Téa plötzlich erschrocken zusammen. „Ich glaube, ich habe im Pavillon etwas gehört.“ Sie stand auf, um einen Blick zu erhaschen,
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