Ein Bodyguard zum Heiraten?
nicht gehört? Klar und deutlich. Dass wir nicht heiraten wollen.“
„Und er hat es akzeptiert?“
„So einigermaßen“, wand sie sich.
„Sind wir immer noch offiziell verlobt?“
„Nicht mehr lange.“
„Super. Freut mich, dass das so gut geklappt hat.“ Er ließ den Motor wieder an und fuhr weiter. Erst nach zwei Meilen kamen ihm Zweifel. „Nur mal so aus Interesse – was genau bedeutet ‚so einigermaßen‘ und ‚nicht mehr lange‘?“
„Das bedeutet, dass wir auf unserer Rückfahrt noch einen kleinen Umweg einlegen müssen.“
„Wohin?“
„Reno, Las Vegas oder Lake Tahoe. Das dürfen wir uns aussuchen.“
Fluchend fuhr Luc auf den Seitenstreifen und schaltete den Motor aus. „Was hast du angestellt?“
„Du … du verstehst das nicht …“
„Deswegen sollst du’s mir ja erklären.“
„Du erinnerst dich doch noch an die Klatschzeitschrift, die deinen Cousins so viel Ärger gemacht hat? The Snitch?“
„Leider. Aber was hat das mit uns zu tun?“
„Na ja … irgendjemand hat ihnen geflüstert, wir wären ausgebüxt und hätten heimlich geheiratet.“ Und hastig fügte sie hinzu: „Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte und wer dahintersteckt.“
„Lass mich raten. Welche deiner Schwestern braucht am dringendsten Geld?“
„Vida, aber …“
„Dann war sie es.“
„Meine Schwester würde doch nie im Leben …“ Plötzlich hielt sie inne und versuchte einen Themenwechsel. „Darum geht es ja auch gar nicht. The Snitch bringt die Story morgen. Primo meinte, wenn wir nicht sofort heiraten, hat das einen überaus schlechten Einfluss auf meine Zukunft bei Bling. Ich würde das Vertrauen und den Respekt der Angestellten und der Kundschaft verlieren.“
Luc verzog das Gesicht. Nur zu gerne hätte er widersprochen, aber er hatte das Gefühl, dass sein Großvater recht hatte. Wenn ihre Vermutungen über Conway Billings zutrafen, würde Cousin Connie das zu seinen Gunsten ausnutzen. Luc fühlte sich mehr und mehr in die Ecke gedrängt.
„Ach so“, merkte sie verschüchtert an. „Da wäre noch eine Kleinigkeit.“
„Eine Kleinigkeit, hm? Na, die werde ich schon noch verkraften. Vielleicht.“
„Primo meinte, wenn du Wert darauf legst, ein Dante zu bleiben, musst du mich heiraten. Aber ich glaube, das hat er nicht ernst gemeint.“ Sie sah ihn an. „Oder was meinst du?“
„Du hast meinen Großvater kennengelernt, oder?“
„Das weißt du doch.“
„Damit wäre deine Frage beantwortet.“ Er ließ den Wagen wieder an und fuhr zurück auf die Straße.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Téa kleinlaut.
„Jetzt fahren wir nach Lake Tahoe und heiraten.“
Gegen Mittag erreichten sie Nevada und besorgten sich als Erstes die erforderliche Heiratserlaubnis. Obwohl sie es eilig hatten und er von der ganzen Angelegenheit immer noch nicht begeistert war, bestand Luc darauf, dass sie bei einer teuren Boutique haltmachten und sich etwas Passendes zum Anziehen kauften. Er suchte sich einen festlichen Anzug aus, während Téa für ihr Kleid etwas länger brauchte. Als sie das Geschäft verließ, wartete Luc bereits mit einem Brautstrauß verschiedenfarbiger Rosen und einer Schatulle mit zwei schlichten Eheringen auf sie.
Die Heirat selbst nahm nur knappe zwanzig Minuten in Anspruch. Auf der Weiterfahrt nach San Francisco redeten sie über Belanglosigkeiten, ohne recht bei der Sache zu sein. Téa wurde erst wieder aufmerksam, als Luc in der Stadt nicht den Weg zu Madams Reihenhaus einschlug, sondern direkt in die Richtung seines Apartments fuhr.
„Willst du mich denn gar nicht zu Hause absetzen?“
„Natürlich nicht, wir sind doch jetzt verheiratet“, erklärte er ihr mit entwaffnender Logik. „Deine Großmutter und deine Stiefschwestern würden es ja wohl ziemlich merkwürdig finden, wenn du deine Hochzeitsnacht bei ihnen verbringst statt bei mir.“
Sie wurde rot, weil sie sich ziemlich dumm vorkam. „Ach ja, natürlich. Daran hatte ich gar nicht gedacht.“
Luc parkte den Wagen und nahm das Gepäck aus dem Kofferraum. Als sie im Lift zu seiner Etage hochfuhren, herrschte angespanntes Schweigen. Kaum hatten sie das Apartment betreten, brachte er seine Reisetasche in sein Schlafzimmer – und stellte ihren Koffer im Gästezimmer ab.
Das war deutlich.
„Möchtest du etwas trinken?“, fragte er höflich.
„Zu einem Glas Wein würde ich nicht Nein sagen.“
„Roter?“
„Ja, bitte.“ Er schenkte ihr ein und genehmigte sich dann selbst ein Glas
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