EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?
mich“, sagte Dana zu den anderen und ging dann zu Lillian. Sie küsste die alte Dame zur Begrüßung auf die Wange.
Lillian ergriff ihre Hand. „Du hast Fortschritte gemacht.“
„Bitte? Ich verstehe nicht ganz, was du meinst.“
„Er hat immer wieder zu dir hinübergesehen, als wir uns vorhin unterhalten haben.“
Danas Herz schlug schneller. Sie wollte sich in seine Richtung wenden, aber Lillian hielt ihre Hand fest. „Nicht hinschauen, meine Liebe. Das wäre verräterisch. Man sollte einem Mann nicht so viel Macht über sich geben.“
„Max hat zu mir geschaut?“, flüsterte Dana.
Lillian nickte stumm.
Dana errötete. „Wir verbringen momentan viel Zeit miteinander“, sagte sie. „Äh, ich meine, wir arbeiten viel zusammen“, ergänzte sie dann. Es gab gewisse Dinge, die man nicht unbedingt mit der Großmutter eines Mannes bereden sollte.
Erst kürzlich, als Dana Lillian besucht hatte, hatte die alte Dame ihr anvertraut, dass sie schon lange von Danas heimlicher Liebe zu Max wusste. Sie hatte auch ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen, dass Max das endlich erkennen würde. Allerdings hatte sie Dana auch gewarnt, dass Max’ Liebe zu Karen sehr groß gewesen war und ihr Verlust ihn am Boden zerstört hatte. Sie war sich nicht sicher, ob Max überhaupt noch einmal zu einer derart intensiven Liebe fähig wäre.
„Ich kann mir vorstellen, dass ihr momentan jede Menge Arbeit habt, meine Liebe. Ich freue mich, dass er dich endlich befördert hat – und dass er dich heute Abend mitgebracht hat. Arbeitet weiter so gut zusammen. Und denk immer daran, Dana … auf etwas wirklich Gutes kann man ruhig etwas länger warten. Das ist es wert.“
„Danke für den Rat. Ich werde ihn beherzigen.“
„Pass gut auf ihn auf.“ Unausgesprochen schwang in dieser Bemerkung die Ergänzung mit: „… wenn ich nicht mehr da bin.“ Dana fühlte plötzlich einen Kloß im Hals.
„Solange ich bei ihm bin, werde ich mich immer gut um ihn kümmern.“
Lillian drängte Dana behutsam näher zu Max. Am liebsten hätte Dana seine Hand ergriffen, aber sie wusste nicht, ob das passend war.
„Habt ihr euren Zwerg heute gar nicht dabei?“, fragte sie Cece.
Bei der Erwähnung ihres gemeinsamen Sohnes lächelten Cece und Jack. Jack hatte von diesem Sohn nichts gewusst, bis er Cece aufsuchte, um sie als Drehbuchautorin für „Ehre“ anzuwerben.
Cece schüttelte den Kopf. „Nein, wir haben Theo lieber zu Hause gelassen. Wer weiß, wie lange der Abend geht. Das wäre zu spät für ihn.“
„Da ist was dran.“ Dana hatte Theo erst ein paarmal gesehen, aber er hatte eine frappierende Ähnlichkeit mit seinem Vater. Ein wirklich süßer Fratz. Wenn sie an ihn dachte, war sie ein wenig bekümmert. Früher hatte sie immer gedacht, dass sie mit achtundzwanzig Jahren schon mehrere Kinder haben würde – eine kleine Familie. „Sagt mir auf jeden Fall Bescheid, wenn ihr mal einen Babysitter braucht.“
Cece lächelte. „Mit solchen Angeboten wäre ich vorsichtig, Dana. Vergiss nicht, ich habe deine Telefonnummer.“
„Dann läuft also alles plangemäß?“, fragte Bella plötzlich aufgeregt. „Demnächst steigt die Feier zum sechzigsten Jubiläum von Hudson Pictures, und dann bekommen wir auch den Rohschnitt von ‚Ehre‘ zu sehen?“
Jack nickte. „Meine Leute haben alles unter Kontrolle.“
Bella sah Dana an. „Ich bin schon ungeheuer auf den Rohschnitt gespannt. Hoffentlich ist Lillian stolz auf mich. Ich meine, ich habe zwar schon einzelne Passagen gezeigt bekommen, aber …“
Dana ergriff ihren Arm. „Nach allem, was ich bisher gesehen habe, brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen. Und wenn erst Max mit seinem magischen Händen die Schlussbearbeitung …“
Bella umarmte sie. „Wir drei – also du, Cece und ich – müssen unbedingt gemeinsam shoppen gehen. Ach ja, Valerie sollten wir auch noch mitnehmen. Für die Feier brauche ich ein superedles Kleid.“
David verdrehte die Augen. „Habe ich da eben ‚shoppen gehen‘ gehört? Damit vertreibt ihr jeden Mann aus eurer Mitte.“ Er entschuldigte sich und ging zu seiner Mutter.
Max sah ihm nach. Kaum war David außer Hörweite, da wandte er sich Jack zu. „Haben sich heute alle im Griff?“
„Ja. Dein Vater und mein Vater nehmen sich endlich mal zusammen. Zum Glück.“
David Hudson verstand sich mit seinem älteren Bruder nicht gut – und mit dessen Frau auch nicht. Obwohl Dana oft mit den beiden Männern zu tun hatte, wusste sie nicht,
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