EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?
dass Dana heute so umwerfend sexy aussah.
Überhaupt nicht.
Aber verflixt scharf sah sie trotzdem aus …
Wie gut, dass sein Verlangen nach ihr nur vorübergehender Natur war. Sobald „Ehre“ fertig war, würde es damit vorbei sein. Er würde es ausschalten wie einen Lichtschalter.
Wenn das nicht klappte – dann hatte er ein Problem.
„Na, das mit der heimlichen Hochzeit war ja wirklich eine Überraschung“, sagte Dana. Sie waren auf dem Rückweg von der Feier und saßen im Auto.
Max konzentrierte sich auf die kurvige Straße. „Ja.“
„Hast du was davon gewusst? Hat Dev irgendwann mal was angedeutet?“
„Nein.“
Wie gut, dass es dunkel war. Sonst hätte er bestimmt auf ihre verführerischen Beine gestarrt. Konnte gefährlich werden bei der Straßenlage.
Warum war ihm vorher nie aufgefallen, was für tolle Beine sie hatte?
„Ist ihm klar, was für eine Riesenchance auf kostenlose PR er damit durch den Schornstein geblasen hat? Alle Fernsehsender hätten darüber berichtet, die Zeitschriften und Zeitungen. Und das Internet natürlich auch.“
Das gefiel ihm so an Dana. Sie dachte genau wie er; bei ihr stand die Logik im Vordergrund, nicht die Gefühle. Karen war da ganz anders gewesen, sie …
Verflixt, warum verglich er die beiden Frauen jetzt schon wieder? Das musste endlich aufhören. Er hatte Karen ewige Liebe geschworen. Dana konnte er nicht mehr als eine lockere Affäre bieten. Und das auch nur, weil er Informationen aus ihr herausholen musste.
„Ich habe ihn darauf angesprochen. Ihm war durchaus bewusst, was man daraus hätte machen können. Aber er wollte eben nicht.“
„Wir könnten es trotzdem für die Werbung nutzen, jetzt vielleicht sogar noch mehr. ‚Heimliche Hochzeit enthüllt‘ – das ist doch auch eine tolle Schlagzeile. Das könnte unsere Masche sein, unseren Film gegenüber dem von Willow hervorzuheben, falls wir nicht mehr über den Inhalt herausfinden.“
Das war eine verflixt gute Idee. „Ich werde Dev vorschlagen, dass er mal mit der PR-Abteilung redet. Was weißt du über den Film von Willow?“
Vorwurfsvoll sah sie ihn an. „Das hättest du mich doch letztens schon fragen können – statt mir gleich wutentbrannt vorzuwerfen, ich würde Firmeninterna verraten.“
Damit hatte sie natürlich recht. Er hatte überreagiert. Aber einerseits war eben wirklich die Befürchtung in ihm aufgekommen, sie könnte sich Hudson Pictures gegenüber illoyal verhalten, und andererseits hatte es ihn rasend gemacht, zu sehen, wie sie Doug küsste.
„Ja, stimmt. Tut mir leid.“
„Doug meinte, der Film von Willow ist auch eine Liebesgeschichte. Er hat an dem Film nicht mitgearbeitet und kennt das Drehbuch nicht, aber nach allem, was er gehört hat, gibt es eine ganze Menge Ähnlichkeiten zu ‚Ehre‘. Ich arbeite daran, noch mehr …“
Abrupt hielt sie inne und schaute verlegen aus dem Fenster.
„Woran arbeitest du?“
„Ach, nichts“, sagte sie schnell. „Wenn ich noch etwas herausfinde, erzähle ich es dir.“
Max’ Argwohn erwachte erneut. Dana log – oder sie verheimlichte ihm etwas. Aber er wollte alles wissen. „Wann triffst du dich wieder mit diesem Doug?“
Dana schwieg einige Sekunden, dann antwortete sie: „Ich weiß es nicht. Momentan ist er sowieso nicht da.“
„Aber du willst dich mit ihm treffen, wenn er zurück ist.“ Diese Vorstellung gefiel ihm jetzt noch viel weniger.
„Ja, Max. Allerdings. Und du wirst mir einfach vertrauen müssen, dass ich keine Geheimnisse von Hudson Pictures verrate. Wenn du es nicht fertigbringst, mir zu vertrauen … dann musst du mich eben feuern.“
Ihr vertrauen.
Fünf Jahre lang hatte er das getan. Warum fiel es ihm jetzt plötzlich so schwer? Na klar, weil alles darauf hindeutete, dass es bei Hudson Pictures einen Maulwurf gab. Und einiges sprach dafür, dass es Dana war. Sie hatte die Informationen, die Gelegenheit und die Verbindungen.
Aber hatte sie auch ein Motiv?
Falls ja, so kannte er es nicht. Auf jeden Fall – bis er sich ihrer Integrität sicher wäre – würde er ihr keine Informationen mehr geben, die dem Feind nützlich sein konnten.
Als sie gegen Mitternacht das dunkel daliegende Haus betraten, spürte Dana freudig überrascht, dass Max ihr sanft übers Haar strich.
Aber dann packte er plötzlich härter zu. „Max, was ist …?“
Er hielt ihre Haare fest und zog Dana zu sich heran. Es schmerzte nicht gerade, war aber auch nicht besonders angenehm. Eigentlich mochte Dana so ein
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