EIN CHEF ZUM VERLIEBEN?
mich doch nicht einfach hier draußen verstecken. Der Film bedeutet meiner Großmutter alles, da darf ich sie nicht enttäuschen. Und außerdem sollen diese Mistkerle nicht mitbekommen, wie sehr sie mich verletzt haben. Aber eins schwöre ich dir, sobald das hier vorbei ist, fahre ich ganz weit weg, bis das Gerede über die ganze Affäre vorbei ist. Ich fliege wieder nach Europa und ziehe in ein winziges verschlafenes Dorf in Italien oder so.“
„Richtig, nur nicht unterkriegen lassen. Und wer weiß – vielleicht komme ich sogar mit.“
Bella sah Dana an. „Er hat dir sehr wehgetan, nicht wahr? Mein blöder unsensibler Bruder … äh, Halbbruder.“
„An gebrochenem Herzen stirbt man nicht. Ich komme schon zurecht. Und du auch.“ Davon war sie überzeugt, auch wenn sie sich im Moment nicht besonders gut fühlte. „Mein Büro ist gleich da hinten. In meinem Schreibtisch habe ich Make-up, falls du deines ein bisschen auffrischen möchtest.“
„Ich brauche eine Runderneuerung, was?“
Dana lächelte. „Na ja, eine kleine Auffrischung könnte nicht schaden. Ich komme mit.“
„Aber du sollst doch gleich die Eröffnungsrede für den Film halten.“
„Ach, was soll’s. Wenn sie nicht länger warten wollen, kann Max die Rede halten. Ist ja schließlich sein Meisterwerk.“
„Ist der Film denn ein Meisterwerk?“
„Du warst in deiner Rolle wenigstens großartig. Lillian wird stolz auf dich sein. Also mach dich schnell zurecht, und dann gehen wir wieder rein. Wie mein Vater sagen würde: Zeigen wir Ihnen, was wir draufhaben.“
Die Gäste wurden langsam unruhig. Max sah auf die Uhr. Man hatte seinen Vater und David so weit wie möglich auseinandergesetzt, nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatten. Seine Mutter saß blass und mitgenommen an der Seite seines Vaters. Wo Bella und Dana geblieben waren, wusste er nicht. Er konnte nur hoffen, dass Bella die skandalöse Neuigkeit einigermaßen verkraftet hatte. Zu gerne hätte er sich jetzt um sie gekümmert, aber das ging im Moment nicht.
Die Filmvorführung konnte er auf keinen Fall abblasen, weil er das Feedback der Zuschauer für die Fertigstellung der Endfassung brauchte. Der Starttermin für den Film in den Kinos stand bereits fest; daran ließ sich nichts mehr ändern.
Dana würde bestimmt gleich zurückkommen. Oder? Aber schließlich waren ihre Eltern hier. Er hatte ihr das Privileg gegeben, die Einleitungsrede für den Film zu halten, doch er sah auch, wie seine Großmutter langsam die Kräfte verließen. Allzu lange konnte er nicht mehr warten. Zur Not musste es ohne Dana gehen.
Dev gab ihm ein Zeichen, endlich anzufangen. Er hat recht, dachte Max, wir können nicht länger warten. Gerade wollte er ans Mikrofon treten, als sich die Türen öffneten und Dana und Bella erhobenen Hauptes eintraten. Na endlich!
Bewundernd stellte er fest, dass Dana noch nie schöner, selbstbewusster und entschlossener auf ihn gewirkt hatte. Ihr dunkles Haar fiel ihr über die Schultern und umrahmte ihren gewagten Ausschnitt, der viel, aber nicht zu viel von ihrem schönen Busen freigab. Er ballte die Hände zu Fäusten, während er daran dachte, wie oft er diese herrlichen Brüste liebkost hatte und …
Nur mühsam gelang es ihm, diese Gedanken beiseitezuwischen. Verflixt, wie erregt er war! Nicht zu ihr hinsehen. Sieh woanders hin!
Mit einer schwachen Geste winkte Lillian die beiden zu sich heran. Die anderen Hudson-Frauen umringten sie.
Lillian nahm Danas Hand und zog sie zu sich heran. Er konnte nicht verstehen, was sie sagte, aber eines wurde ihm plötzlich sonnenklar: Dana hatte nicht nur seine Familie adoptiert, seine Familie hatte ebenso Dana adoptiert. Sie gehörte zu ihnen.
Warum war er der Einzige aus dem Kreise der Hudsons, der Angst davor hatte, sie in sein Leben zu lassen?
Obwohl das ja eigentlich gar nicht stimmte. Schließlich war sie längst Teil seines Lebens. Wie sie sehr richtig gesagt hatte, managte sie sein Leben schon seit Jahren. Wenn er nachts im Bett lag und auf Schlaf hoffte, der ihm einige Stunden Vergessen schenken sollte, dachte er an sie. Und morgens, wenn er aufwachte, galt sein erster Gedanke ebenfalls ihr.
Wenn sie lächelte, ging für ihn die Sonne auf.
Was sind denn das für Gedanken, du sentimentaler Idiot?
Aber es stimmte ja. Wann war sie für ihn denn so wichtig geworden? Er hatte keine Ahnung. Und dennoch, sie war ein wichtiger Teil seines Lebens. Es gab nur das Leben vor Dana und das Leben seitdem.
Nein, ein
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