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Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Addison
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paar passende Stoffe vor Augen.
    »Das war ein verdammt gutes Verkaufsargument«, flüstert Liz.
    »Aber ich habe keine Ahnung, was ich dafür verlangen kann«, wispere ich zurück.
    Plötzlich steht Mrs Jones, die Schulleiterin, vor mir. »Hunde sind auf der Spielwiese nicht erlaubt!«, tadelt sie mich streng, als sei ich eine ihrer Schülerinnen.
    »Tut mir leid. Ich werde Prada am Schultor festbinden«, entschuldige ich mich und denke insgeheim, dass Prada doch so klein ist – ist das wirklich nötig?
    Liz, Daisy und ich schaffen es schließlich, Prada einzufangen, und beschließen, dass es das Einfachste ist, draußen vor dem Schultor zu warten. Wie gewohnt kommt Lillys Klasse als Letzte nach draußen. Obendrein trödeln Lilly und Kate hinter allen anderen her. Sie sind so sehr in ihr Geschnatter vertieft, dass sie weder Liz noch mich bemerken.
    »Mum, du wirst es nicht glauben, aber wir haben in der Schülerversammlung über deine Entwürfe gesprochen!«, ruft Lilly, als sie mich sieht.
    »Was? Wie bitte?«, erwidere ich verwundert.
    »Reverend John war mit Leuten von Fair Trade in der Schülerversammlung. Wir haben Eine-Welt-Woche«, erklärt sie aufgeregt.
    »Wusstet ihr, dass die Kinder von Kakaobauern in Afrika niemals Schokolade zu essen bekommen?«, fragt Kate Liz und mich.
    Jetzt habe ich ein noch schlechteres Gewissen, weil ich Ostern den Kindern die Schokoladeneier weggegessen habe.
    »Können wir beim Laden anhalten und Schokolade kaufen?«, jammert Daisy.
    »Nein«, fährt Lilly sie an. »Ich glaube kaum, dass Phyllis Schokolade aus fairem Handel hat!«
    »Es gibt sogar einen ganz bekannten Schokoriegel, der zumindest in Großbritannien aus fairem Handel stammt und den es bei Phyllis zu kaufen gibt«, erwidert Liz und nimmt Kate und Jack an die Hand. »Ich lade euch alle auf einen Riegel ein. Euch auch, Lilly, Daisy und Laura. Aber Laura, du wartest wohl besser mit Prada draußen vor dem Laden«, lacht sie.
    Zusammen schlendern wir The Green hinunter, während wir an unseren KitKats knabbern. »Die sind auch nicht mehr wie früher«, stelle ich fest. »Damit meine ich nicht die Schokolade, weil sie aus fairem Handel stammt, sondern die Verpackung. Ich habe die Silberfolie unter der Verpackung immer geliebt.«
    »Ja, daran erinnere ich mich auch noch. Mit den Fingernägeln habe ich immer ›KitKat‹ in die Silberfolie geritzt«, erwidert Liz mit einem sehnsüchtigen Blick.
    An der Straßenecke halten wir an.
    »Daran erkennt man, dass wir älter werden, was?«, kichere ich.
    »Nein. Wir haben nur einen Hang zu nostalgischen Erinnerungen«, entgegnet Liz. »Ich glaube, ich sollte mal ein paar Artikel zu diesem Thema schreiben. Und ich fange gleich mit ›Schokolade‹ an. Du weißt schon, es gibt doch da diese Kampagnen, um liebgewonnene Dinge von früher wieder auf den Markt zu bringen.«
    »Dafür musst du aber unbedingt Geschmackstests durchführen«, erkläre ich so gebieterisch wie möglich.
    »Mummy, können wir jetzt endlich nachhause gehen? Du quatschst immer so lange.« Ich verziehe das Gesicht und wünschte, ich könnte mich ununterbrochen weiter unterhalten. So, wie ich es in Ealing immer nach der Schule getan habe. Doch schließlich verabschieden wir uns von Liz, Kate und Jack.
    »Bist du sicher, dass Lilly heute nicht zum Spielen vorbeikommen will?«, fragt Liz im Gehen.
    »Können wir das auf nächste Woche verschieben?«, frage ich und verschweige, warum ich Lilly heute nicht gehen lassen will.
    »Warum kann ich heute nicht zu Kate, Mummy?«
    »Nächste Woche wieder«, verspreche ich ihr.
    »Ich habe Durst«, verkündet Lilly, sobald wir den Hausflur betreten haben.
    »Ich auch«, schließt sich Daisy an.
    Ich lasse die Mädchen am Esszimmertisch Platz nehmen. »So Lilly, dann erzähl mal, was ihr in der Schülerversammlung über meine Entwürfe gesagt habt?«
    »Reverend John hat uns Ausschnitte von dieser Dokumentation mit der hübschen Reporterin vorgespielt«, erklärt sie leicht abgelenkt. »Der ganze Bericht wird heute Abend im Fernsehen gezeigt. Darum wurde heute Morgen im Frühstücksfernsehen darüber berichtet. Ich habe allen erzählt, dass das deine Entwürfe sind!«
    »Na, besten Dank, Lilly«, erwidere ich trocken.
    »Was ist denn, Mum? Bist du jetzt böse auf mich?«
    »Ich bin nicht böse!«, erwidere ich scharf.
    Als die Mädchen zum Spielen weglaufen, trinke ich meinen Becher Earl Grey. Reedby ist einfach zu klein, um sich ernsthaft Feinde machen zu können, hoffe ich.

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