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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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entrüstet seine Mutter bei diesem Anblick wäre. So prüde, wie sie war, hätte sie einen hysterischen Anfall bekommen, weil die beiden sich in unmittelbarer Nähe eines Betts befanden – und zu allem Überfluss war es auch noch ihr eigenes Bett.
    „Noch etwas?“, fragte er.
    Juliana schluckte, blickte weg und zwang sich dann sichtlich, ihn wieder anzusehen. „Wegen der Geschenke – die Kinder würden das verstehen. Sie sind sowieso nicht daran gewöhnt, dass Weihnachten ein großes Theater veranstaltet wird, und …“
    Da öffnete Lincoln lächelnd den Schrank seiner Mutter und winkte Juliana zu sich.
    Zögernd folgte sie ihm.
    Er deutete auf das oberste Regal. Spiele. Puppen. Bücher. Zwei Gummibälle. Eine hübsche Haarbürste mit passendem Kamm. Genug Süßigkeiten, um die Zähne aller Kinder im Staat Montana zu ruinieren.
    Bei dem Anblick weiteten sich ihre Augen.
    „Da ist genug“, erklärte er. „Mein Bruder Micah wohnt sehr weit von hier entfernt in Colorado, darum sieht Ma seine Söhne nie. Wes hat nie geheiratet, und soweit wir wissen, hat er auch keine Kinder. Also bleibt nur Gracie übrig, und Ma hat sie vom ersten Tag an verwöhnt.“
    Juliana trat einen Schritt zurück, damit Lincoln die Schranktür wieder schließen konnte. „Das gefällt Ihnen nicht?“
    „Was?“
    Sie wurde wieder einmal rot. Sehr bezaubernd.
    „Dass Ihre Mutter so viele Geschenke für Gracie kauft.“
    Darüber dachte er einen Moment nach, dann schüttelte er den Kopf. „Nein“, sagte er. „Wahrscheinlich nicht. Aber es scheint ihr nicht zu schaden – Gracie, meine ich –, und meine Mutter ist eine ziemlich energische Frau. Es ist meistens besser, ihr ihren Willen zu lassen.“
    Als Nächstes machte Juliana einen Schritt auf den Ofen zu, entweder um sich zu wärmen, oder um etwas Abstand zu ihm zu gewinnen. Was sie dann sagte, warf ihn völlig aus der Bahn.
    „Das
Bureau of Indian Affairs
wird mich wahrscheinlich ins Gefängnis stecken.“
    „Weshalb?“, stieß er gepresst aus.
    „Ich sollte die Kinder nach Missoula in eine andere Schule schicken“, erklärte Juliana. „Joseph und Theresa haben eine Familie, ein Heim, Menschen, die sich nach ihnen sehnen. Daisy und Billy-Moses würden wahrscheinlich in einem Waisenhaus landen. Ich konnte das einfach nicht ertragen.“
    Sanft legte er ihr eine Hand auf die Schulter und versuchte, den Schauer zu ignorieren, der ihn bei der Berührung durchfuhr. „Ich werde die Fahrkarten für Joseph und Theresa bezahlen“, erklärte er. „Aber woher wollen Sie wissen, dass das
Bureau
sie nicht wieder aus ihrer Familie herausreißt?“
    Dankbarkeit und Erleichterung zeichneten sich auf ihrem Gesicht ab. „Die Mühe werden sie sich nicht machen“, erwiderte sie im Brustton der Überzeugung. „Das würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen und zu viel kosten.“
    „Die beiden Kleinen – sie haben niemanden?“
    „Nur mich. Ich hätte sie nicht so lieb gewinnen dürfen – davor wurde ich immer gewarnt, bevor ich anfing, zu unterrichten. Aber ich konnte einfach nicht anders.“
    Lincoln kam eine Lösung in den Sinn – immerhin war er Anwalt –, doch es wäre verfrüht, jetzt schon davon anzufangen. Wie von allein löste sich seine Hand von ihrer Schulter und legte sich an Julianas Wange. Sie wehrte sich nicht.
    „Nach Weihnachten“, sagte er sehr leise, „werden wir einen Weg finden, die Sache in Ordnung zu bringen. Und in der Zwischenzeit warten zwei Truthähne im Baum auf uns, ein Christbaum und …“, er deutete auf den Schrank, „… genügend Geschenke, um Santa Claus stolz zu machen. Vergessen wir alles andere fürs Erste.“
    Sie blickte zu ihm. „Sie sind ein bemerkenswerter Mann, Lincoln Creed. Ein bemerkenswerter Mann mit einer bemerkenswerten Tochter.“
    Ein wenig unbehaglich und zugleich erfreut entgegnete er: „Wir sollten jetzt besser zu Abend essen.“
    Juliana lächelte. „Das denke ich auch.“
    Das Abendessen war eine laute Angelegenheit mit so vielen Menschen um den Tisch. Und zu Julianas Überraschung – sie zwang sich zu probieren, um den Kindern ein gutes Beispiel zu geben – stellte sich das Bärenfleisch als äußerst köstlich heraus.
    Tom und Joseph wuschen ab, während Gracie sich in den Schaukelstuhl hockte und mit hoch über dem Boden baumelnden Füßen fehlerfrei aus
Oliver Twist
vorlas.
    Während Juliana das Feuer im Ofen für die Nacht löschte, warf sie Tom einen verstohlenen Blick zu und stellte fest, dass er mit großem Interesse

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