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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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am selben Tag in die Stadt und gab bei Willand’s Gemischtwarenladen eine Bestellung auf. Wochen später, als das moderne Wunder mit dem Zug aus Denver gekommen war, in einer Kiste, groß genug, darin einen Konzertflügel unterzubringen, war die halbe Stadt hinauf auf die Ranch gekommen, um zuzusehen, wie die Wanne abgeladen und im kleinsten Zimmer aufgestellt wurde.
    Ehemänner zogen Lincoln zur Seite und beschwerten sich, dass ihre Frauen nun auch so eine höllische, neumodische Vorrichtung haben wollten.
    Er äußerte sein Mitgefühl, erklärte aber, dass eine Badewanne mit Dampfkessel ein geringer Preis für ein friedliches Eheleben wäre. Himmel, allein der ungläubige Ausdruck auf Julianas Gesicht war es schon wert gewesen.
    Sofort schlug das schlechte Gewissen zu wie eine geballte Faust. Eilig betrat er den Stall und zündete eine Laterne an. Er hatte die Badewanne für Beth gekauft, nicht für Juliana.
    Die Kuh schnaubte, sie wollte gemolken werden.
    Lincoln streichelte sie besänftigend zwischen den Ohren und gab ihr Heu zu fressen. Sobald er die Pferde und Wes’ Esel gefüttert hatte, begann er, Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, um die Wassertröge zu füllen.
    Erst dann hatte er Zeit, die Kuh zu melken. Anschließend kehrte er mit einem Eimer in der Hand zurück zum Haus. Inzwischen schneite es wieder.
    Einen Moment lang fühlte sich Lincoln bis auf die Knochen erschöpft. Die Viehwirtschaft war immer ein hartes Geschäft, immer ein Risiko, doch bei solchem Wetter war die Arbeit geradezu grausam.
    Als er Juliana in der Küche erblickte, wie sie gerade Kaffee kochte, ging es ihm sofort besser.
    Tom war nirgends zu entdecken, und das war so ungewöhnlich, dass Lincoln sich Sorgen machte. Gerade als er Juliana fragen wollte, ob sie ihn gesehen hatte, kam Tom aus seinem Zimmer direkt neben der Küche. Er stopfte sich sein Sackleinenhemd in die Hose.
    „Zu viel gelesen“, sagte er. „Dieser Junge, Oliver, hat mich wach gehalten.“
    Lachend goss sich Lincoln einen Becher Kaffee ein. „Was gibt es zum Frühstück?“, fragte er. „Schleimsuppe?“
    Tom wirkte verdutzt, doch Juliana lächelte. „Wie wäre es mit Haferbrei?“, schlug sie strahlend vor.
    „Keine Schleimsuppe?“, zog Lincoln sie auf.
    Sie lachte. „Sie haben meinen Haferbrei noch nicht probiert.“
    Die Schleimsuppe wäre, wie sich herausstellte, die bessere Wahl gewesen.
    Joseph, der ziemlich zerknittert am Frühstückstisch erschien, schnitt eine Grimasse, sowie er den Brei sah. „Ist nicht noch etwas von dem Bärenfleisch übrig?“, fragte er traurig.
    Tom war der Einzige, der eine zweite Schüssel Haferbrei akzeptierte.
    Als die drei Männer das Haus verließen, stießen sie auf Ben Gainer. Er wirkte äußerst besorgt. Seine Sommersprossen zeichneten sich gegen seine bleiche Haut ab, und das braunrote Haar stach unter seinem Hut nach allen Seiten heraus. „Rose-of-Sharon fühlt sich heute Morgen gar nicht gut“, informierte er die anderen.
    „Dann solltest du besser bei ihr bleiben“, meinte Tom ruhig.
    „Ich habe ihr vorgeschlagen, dass du nachschaust, ob das Kind schon unterwegs ist, aber sie sagte …“ Ben wurde knallrot. Er wandte den Blick ab und wirkte noch trostloser als zuvor.
    Sie alle wussten, was Rose-of-Sharon Gainer gesagt hatte. Sie wollte nicht, dass ein Indianer sie untersuchte, egal wie schlecht sie sich fühlte.
    „Ist schon gut, Ben“, sagte Tom. „Wenn es schlimmer wird, kannst du Joseph auf die Ranch schicken, um mich zu holen.“
    Verdrossen stampfte Ben auf, um die Blutzirkulation in den Füßen anzuregen, und nickte. Sein Atem malte kleine Wölkchen in die Luft. „Bei dem vielen Schnee kann ich nicht in die Stadt reiten, um den Arzt zu holen.“
    Joseph wandte sich an Tom. „Komme ich denn nicht mit dir? Auf die Ranch?“
    „Das kann Mike machen. Du bleibst hier und hilfst Art dabei, den Schlitten mit Heu vollzuladen.“
    Der Junge schien protestieren zu wollen, überlegte es sich dann aber anders. Seufzend stapfte er zum Stall.
    Eine halbe Stunde später warfen sie die erste Heuladung vom Schlitten. Die Rinder standen eng zusammengedrängt, um sich gegenseitig zu wärmen und so gut es ging gegen den Wind abzuschirmen. Die Luft, die sie ausatmeten, stieg über ihnen auf wie Rauch aus einem Kamin.
    Der Bach war halb zugefroren, aber er floss.
    Sie holten eine weitere Ladung Heu und ritten zurück. Tom suchte die Umgebung nach Wolfs- oder Kojotenspuren ab, konnte aber keine entdecken.
    Als sie
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