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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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diese Behauptung nachdachte, wurden ihre Augen immer größer. Zum Glück entschied sie sich, ihrem Vater zu glauben, und begann zu strahlen. „Dann ist ja alles gut“, sagte sie.
    „Natürlich wird wahrscheinlich jeder etwas weniger bekommen als sonst“, fügte Lincoln hinzu. „Es sind schwere Zeiten, das weißt du.“
    Doch seine Tochter blieb gelassen. „Ich will nur das Wörterbuch“, verkündete sie. „Damit ich alle Wörter lernen kann, die es gibt.“
    Am liebsten hätte Lincoln sie hochgehoben, so wie Wes es zuvor getan hatte, aber das wäre vielleicht ein wenig zu viel des Guten gewesen, also sagte er nur leise: „Ich bin stolz auf dich, Gracie Creed.“
    Neben sich hörte er Juliana leise schniefen, doch als er sie ansah, lächelte sie. Ihre Augen glänzten allerdings verräterisch.
    Als sie merkte, dass er sie beobachtete, wandte sie sich schnell ab und füllte die Reste des Eintopfs aus dem Kessel in eine große Schüssel und bugsierte den ganz offensichtlich entzückten Wes zum Tisch.
    Sie forderte ihn nicht einmal auf, sich die Hände zu waschen, was Lincoln vielleicht geärgert hätte, wenn er nicht die ganze Zeit gedacht hätte, was für einer wundervollen Tochter Beth das Leben geschenkt hatte.
    Obwohl Wes seine Freundin Kate liebte und ihr vom ersten Tag an treu gewesen war – zumindest soweit Lincoln wusste –, verfolgten seine bernsteinbraunen Augen jede von Julianas Bewegungen. Und als er seinen Bruder anblickte, funkelten sie belustigt.
    Er weiß es, verdammt. Wes weiß, dass Juliana es mir angetan hat, und mit dieser Tatsache wird er mich später gnadenlos aufziehen.
    „Du solltest besser hier übernachten“, sagte er laut zu seinem Bruder, obwohl das im Moment das Letzte war, was er wirklich wollte. „Es wird noch heftig schneien.“
    Wes schüttelte den Kopf und setzte sich so hin, dass Gracie auf seinen Schoß klettern konnte. „Ich muss zurück. Ein Pokerspiel.“
    Es dauerte nicht lange, bis er gegessen und sich verabschiedet hatte. Auch das war typisch Wes. Er fühlte sich seit Dawsons Tod nicht mehr wohl in diesem Haus. Einmal hatte er Lincoln gestanden, dass er ständig damit rechnete, dass ihr ermordeter Bruder ihm von hinten auf die Schulter tippte.
    Gracie lief los, um die anderen Kinder zu suchen, und Tom und Joseph waren noch immer draußen und rupften die Truthähne. Ohne Juliana anzusehen, zog Lincoln seinen Mantel über und folgte Wes in die Kälte.
    Auf halbem Weg zum Stall begann Wes zu lachen und den Kopf zu schütteln, dann pfiff er leise durch die Zähne. Er zögerte nicht eine Sekunde, als er weder sein Pferd noch seinen Esel vor der Tür entdeckte. Er wusste, dass Lincoln sich um alles kümmerte, was er unerledigt ließ.
    „Was ist so lustig?“, fragte Lincoln verdrossen, weil er die Antwort sowieso schon kannte.
    „Du“, rief Wes fröhlich. „Jedes Mal, wenn du diese Lehrerin angesehen hast, hätte ich am liebsten deine Zunge wie einen Teppich zusammengerollt und zurück in deinen Mund geschoben.“
    Er war zu dickköpfig, um auf Wes’ gutmütige Stichelei einzugehen.
    Jetzt lachte Wes laut und schlug Lincoln hart auf den Rücken, während sie durch den Schnee stiefelten.
    „Sie ist übrigens auch ganz begeistert von dir“, fuhr er fort. „Ich dachte, das sollte ich dir besser sagen, da du ein wenig schwer von Begriff bist, was Frauen betrifft.“
    „Während ausgerechnet
du
ein Experte bist?“, knurrte Lincoln. Er klappte wieder seinen Kragen hoch. Verdammt, es war kälter als am Nordpol.
    Wieder lachte Wes. „Wenn du mir nicht glaubst, dann frag doch Kate“, erwiderte er leichthin.
    Zufälligerweise mochte Lincoln Kate sehr gern, auch wenn sie ein „leichtes Mädchen“ war, wie seine Mutter es ausdrückte, aber er hatte nicht vor, ihr Fragen zu stellen – und schon gar nicht so persönliche.
    Er schwieg, bis sie den Stall betreten hatten, in dem es jetzt fast dunkel war. Beide Männer kannten jeden Zentimeter und mussten nicht erst darauf warten, dass sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten.
    „Danke“, sagte Lincoln unbeholfen. „Für den Baum, meine ich.“
    Wes sattelte sein Pferd. „Das habe ich für Gracie getan. Soll ich bei Willand anhalten und ein paar Geschenke für die anderen Kinder besorgen?“
    Das Angebot rührte Lincoln. „Nein“, entgegnete er mit rauer Stimme. „Ma hat genug Geschenke hiergelassen; sie reichen.“
    Wes nickte. „Das ist gut.“
    „Ich schätze, du hast Ma kürzlich getroffen?“, fragte
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