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Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition)

Titel: Ein Cowboy zum Verlieben: In einer zärtlichen Winternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Gelächter aus. Daisy zuckte zusammen, wich aber nicht zurück.
    „Gott segne dich, mein Kind“, rief der Pfarrer. „Niemand hat diesen alten Bibelstreiter je mit Santa Claus verwechselt!“
    „Das ist Reverend Dettly“, erklärte Gracie beflissen. „Santa Claus trägt immer Rot.“
    „Sie bleiben doch über Nacht, nicht wahr, Reverend?“, fragte Lincoln, während er dem Pfarrer den Mantel abnahm. „Es ist bereits dunkel und mächtig kalt, trotz des Tauwetters.“
    „Ich schätze mal, ich lege mich einfach ins Heu im Stall“, erwiderte Reverend Dettly. „Den Bauch mit Toms Brathähnchen gefüllt, wird mir sicher nicht kalt werden.“
    „Bestimmt finden wir ein Bett für Sie“, sagte Juliana schüchtern.
    Der Pfarrer lächelte sie an. „Ich möchte niemanden aus seinem Bett vertreiben. Wenn ein Stall gut genug für unseren Herrn war, dann ist er ganz sicher auch für mich gut genug.“

6. KAPITEL
    A ls das Abendessen fertig war, füllte Tom eine Schüssel, brachte sie in Rose-of-Sharons und Bens Hütte und kam kurz darauf zurück. Alle saßen bereits um den Tisch versammelt. Reverend Dettly wartete geduldig darauf, sein Dankgebet zu sprechen.
    Juliana saß rechts neben Lincoln. Sie hatte ein flaues Gefühl im Magen – einerseits vor Hunger, andererseits vor Aufregung. Bald war sie seine Frau, Mrs Lincoln Creed. Erwartete er, dass sie danach sofort sein Bett teilte, oder würde er ihr Zeit geben, um sich erst einmal an die neue Situation zu gewöhnen?
    Brauchte
sie Zeit, um sich daran zu gewöhnen?
    Der Reverend räusperte sich, breitete die Arme aus und schloss die Augen, um das längste und überschwänglichste Gebet zu sprechen, das Juliana je gehört hatte. Sie senkte die Lider; den Kopf artig nach unten geneigt, dachte sie an die Berge von Hühnchenfleisch in der dicken Soße, die kalt wurden. Doch der Pfarrer sprach immer weiter, dankte Gott für alles Mögliche, von den keimenden Samen unter dem Schnee bis zu den Wildtieren in den sie umgebenden Bergen. Als bei irgendjemandem der Magen laut und andauernd knurrte, lachte Dettly und sagte fröhlich mit donnernder Stimme: „Amen!“
    „Gott sei Dank“, stimmte Lincoln ihm zu.
    Juliana stieß ihn mit dem Ellbogen an.
    Während des Essens schien es zwei Julianas zu geben – eine saß neben Lincoln am Tisch, lachte und redete und genoss das herrliche Essen, die andere stand abseits, am Rande des Laternenlichts, rang nervös die Hände und sorgte sich.
    „Nun“, der Reverend wandte sich nach seiner dritten und offensichtlich letzten Portion an Juliana, „wie ich höre, soll hier eine Hochzeit stattfinden. Ich kenne unseren Lincoln, seit er gerade mal über den Wassertrog schauen konnte, aber ich denke nicht, dass ich je die Bekanntschaft der Braut gemacht habe.“
    Ziemlich angespannt erwiderte Juliana seinen klaren blauen Blick, der zwar freundlich, dennoch durchdringend war. Sie nannte dem Pfarrer ihren Namen, was Tom sicher schon lange zuvor getan hatte, und erklärte, dass sie bis zur Schließung der indianischen Schule als Lehrerin gearbeitet hatte.
    „Sie sehen gesund und robust aus“, stellte der Pfarrer fest, als ob sie ein Rind wäre, das er ersteigern wollte.
    Doch Juliana fühlte sich nicht beleidigt. „Ich habe auch gute Zähne“, bemerkte sie amüsiert.
    Reverend Dettly lachte, aber dann wurde sein Blick ernst. „Sind Sie wirklich bereit dazu, Miss Mitchell? Die Ehe ist eine ernste Sache. Sie ist für die Ewigkeit. Es gibt keinen Grund, etwas zu überstürzen.“
    Bedeutete, keine andere Wahl zu haben, dasselbe, wie bereit zu sein? Juliana wusste es nicht. Sie hatte das Gefühl, dass ihr um die Brust immer enger wurde und ihr Herz gleich zerspringen würde. Sie bekam kaum genügend Luft, um zu antworten.
    „Ich bin gewillt, Mr Creed zu heiraten“, antwortete sie.
    Selbst wenn sie nicht verhaftet wurde, würde Mr Philbert bestimmt dafür sorgen, dass sie nie mehr eine Anstellung als Lehrerin bekam. Zurück nach Denver konnte sie nur zu Clays Bedingungen, was bedeutete, dass sie mehr oder weniger wie eine Gefangene leben würde. Sie stellte sich vor, wie sie Jahr für Jahr merkwürdiger würde, bis sie schließlich ihr Leben halb verrückt auf dem Dachboden verbringen müsste.
    Bei der Vorstellung erschauerte sie.
    Die Kinder waren ungewöhnlich still. Juliana hörte die große Uhr an der Wand nicht ticken, obwohl sie vorhin erst auf einen Stuhl gestiegen war, um sie mit einem Messingschlüssel aufzuziehen.
    „Sehr schön“,

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