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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Bretter wieder einfielen, und wandte mich dem Podest zu. Dann bemerkte ich, was hier verkehrt war.
    »Sie ist verschwunden!« rief ich.
    »Was?« keuchte Tanda, und ihr Umriß erschien in der Türöffnung.
    »Die Trophäe! Sie ist weg!« schrie ich und fuhr mit den Händen über das leere Podest.
    »Raus hier, Skeeve!« erwiderte Tanda plötzlich mit voller Lautstärke.
    Ich setzte mich in Richtung Tür in Bewegung, doch ihre Stimme ließ mich erstarren.
    »Nein! Benutz den D-Hüpfer. Sofort!«
    Mein Daumen fuhr zu dem Auslöseknopf auf dem Gerät, das ich die ganze Zeit fest umklammert gehalten hatte. Doch ich zögerte noch immer.
    »Und du?« fragte ich. »Kommst du nicht mit?«
    »Wenn du fort bist!« drängte sie. »Jetzt hau endlich ...«
    Da flog etwas durch die Finsternis und traf ihre Silhouette. Tanda stürzte schlaff zu Boden.
    »Tanda!« schrie ich und sprang vor.
    Plötzlich füllte sich die Türöffnung mit kleinen Schatten, die sich über Tandas reglose Gestalt beugten.
    Einen Augenblick verharrte ich zögernd.
    »Drinnen ist noch einer!« rief jemand.
    Soweit zum Thema Zögern. Ich drückte den Knopf.
    Die vertraute Dunkelheit, die mich plötzlich umflutete ... da war ich auch schon wieder in meiner Unterkunft in Klah.
    Aahz saß an einem Tisch und kehrte mir den Rücken zu, doch er mußte das Geräusch meines Eintreffens vernommen haben.
    »Wird aber auch langsam Zeit!« knurrte er. »Habt ihr Spaß gehabt auf eurer kleinen ...«
    Er brach ab, als er sich umgedreht hatte und meinen Gesichtsausdruck bemerkte.
    »Aahz!« schrie ich und taumelte vor. »Es gibt Ärger!«
    Seine Faust donnerte krachend nieder und ließ die Tischplatte zerbersten.
    »Ich hab's doch gewußt!« brüllte er.

7
Ein Freund in Not ist schlimmer als die Pest.
Fafhird
    »Also gehen wir die Sache noch mal durch, ob ich auch alles richtig verstanden habe«, knurrte Aahz, während er im Zimmer auf und ab schritt. »Du bist also völlig unversehrt davongekommen, während es Tanda erwischt hat. Stimmt's?«
    »Ich konnte nicht anders!« jammerte ich kopfschüttelnd. »Sie hatten sie völlig umringt, und du hattest doch gesagt...«
    »Ich weiß, ich weiß.« Mein Mentor winkte ab. »Du hast richtig gehandelt. Ich versuchte nur, mir ein klares Bild zu verschaffen. Bist du sicher, daß das in Jahk war? Diese komische Dimension mit den kurzen, bleichen Typen? Die alle entweder zu mager oder zu dick sind?«
    »Genau«, bestätigte ich. »Kennst du sie?«
    »Ich habe von ihr gehört.« Aahz zuckte mit den Schultern. »Aber ich bin nie hingekommen. In Spielerkreisen spricht man gelegentlich davon.«
    »Wahrscheinlich wegen des Großen Spiels«, wendete ich ein und kam mir besonders klug vor.
    »Was ich nicht begreife«, überlegte Aahz, ohne meinen Einwurf zu beachten, »das ist, was ihr da überhaupt zu suchen hattet.«
    »Ah ... das lag in gewissem Sinne an mir«, gab ich kleinlaut zu.
    »An dir?« Aahz blinzelte fragend und blieb stehen, um mich anzustarren. »Wer hat dir denn von Jahk erzählt?«
    »Niemand«, erklärte ich hastig. »Ich habe nicht ausdrücklich darum gebeten, nach Jahk zu gehen. Ich hatte Hunger, und Tanda meinte, daß Jahk die nächstgelegene Dimension wäre, wo ich was zu essen kriegen könnte.«
    »Das kenne ich.« Mein Ausbilder schnitt eine Grimasse. »Das Essen ist immer ein Problem, wenn man durch die Dimensionen reist — sogar in den humanoiden.«
    »Es ist sogar noch schlimmer, wenn man nicht mal die humanoiden Dimensionen bereist«, ergänzte ich.
    »Ach ja, tatsächlich?« murmelte Aahz und beäugte mich argwöhnisch. »In welchen Dimensionen wart ihr überhaupt?«
    »Äh ... ich kann mich nicht mehr an alle Namen erinnern«, wich ich aus. »Tanda ... äh ... sie war der Meinung, daß wir in einigen der abgelegeneren Dimensionen weniger Schwierigkeiten haben würden.«
    »Wie sahen die Einheimischen aus?« Aahz ließ nicht locker.
    »Schweifen wir jetzt nicht vom Thema ab?« fragte ich verzweifelt. »Es geht doch eigentlich um Tanda.«
    Erstaunlicherweise war mein Ablenkungsmanöver sogar erfolgreich.
    »Du hast recht, Kind«, seufzte Aahz. »Na schön. Ich will, daß du mal angestrengt nachdenkst. Bist du ganz sicher, daß du nicht weißt, wer sie angefallen hat und weshalb?«
    Meine Gesprächstaktik entpuppte sich als Eigentor. Diese Frage brachte mich wirklich in die Klemme. Auf der einen Seite konnte ich von Aahz kaum erwarten, einen Rettungsplan zu schmieden, wenn er nicht über die ganze Situation im

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