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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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voller Zuversicht. »Und jetzt wollen wir ein wenig schlafen. Nach allem, was du so erzählst, hast du einen langen Tag hinter dir.«
    Widerwillig begab ich mich ins Bett, schlief aber nicht sofort ein. Da war noch immer irgend etwas, das beharrlich dem Zugriff meines Geists entwich — etwas sehr Wichtiges. Wie ich so dalag, ging ich im Geiste noch einmal meine Reise durch ... die optischen Eindrücke, die Gerüche, die fremdartigen Wesen ...
    »Aahz!« schrie ich plötzlich und schoß senkrecht in die Höhe. »Aahz! Wach auf!«
    »Was ist?« knurrte mein Mentor schläfrig und richtete sich mühsam auf.
    »Gerade ist es mir wieder eingefallen! Ich habe auf der ganzen Reise immer für unsere Tarnung gesorgt.«
    »Na und?« grollte Aahz. »Das ist zwar eine gute Übung für dich, aber ...«
    »Verstehst du denn nicht?« beharrte ich. »Wenn ich hier bin und Tanda bewußtlos auf Jahk ist, dann besitzt sie keine Tarnung mehr! Dann können sie aber auch erkennen, daß sie keine von ihnen ist — daß sie eine Dämonin ist!«
    Einen Augenblick herrschte eisiges Schweigen, dann war Aahz auch schon auf den Beinen und baute sich vor mir auf.
    »Sitz da nicht so tatenlos rum, Junge!« bellte er. »Hol den D-Hüpfer! Wir reisen nach Jahk!«

8
Und wieder eine Bresche geschlagen ...
Zarna, die Menschliche Kanonenkugel
    Zum Glück gab es auf unserem D-Hüpfer eine Einstellung für Jahk, auch wenn Aahz erst ein bißchen suchen mußte, bis er sie gefunden hatte.
    Ich wollte mich eigentlich bis an die Zähne bewaffnen, aber mein Ausbilder legte Widerspruch ein. Beim anschließenden Kreuzverhör mußte ich zugeben, daß ich außer den Stadtwachen niemanden in dieser Dimension bemerkt hatte, der offen irgendwelche Waffen getragen hatte. Wenn es um Metallgegenstände ging, hatte ich bei der magischen Tarnung so meine liebe Mühe und Not, und Schwerter und Dolche hätten uns äußerst auffällig aussehen lassen, wenn wir mit ihnen die Straßen entlanggegangen wären. Wie Aahz zurecht erklärte, darf man Waffen vor allem dann nicht tragen, wenn sie einen eher in Schwierigkeiten bringen als einen daraus befreien würden.
    Ich hasse es, wenn Aahz recht hat.
    Na ja, von solch kleineren Zänkereien einmal abgesehen verlief unsere Abreise von Klah und unsere Ankunft auf Jahk reibungs- und ereignislos. Jetzt im nachhinein stelle ich fest, daß das für eine ganze Weile aber auch das einzige war, was halbwegs klappte.
    »So, Junge«, rief Aahz und blickte mich tatendurstig an. »Und wohin jetzt?«
    »Das weiß ich nicht«, gab ich zu und suchte den Horizont ab.
    Aahz runzelte die Stirn. »Dann gehen wir die Sache mal ganz langsam durch«, seufzte er. »Du bist schon mal: hier gewesen, und ich nicht. Selbst dein bescheidener Grips sollte ausreichen, um zu begreifen, daß das logischerweise dich zu unserem Führer macht! Kapiert?«
    »Aber ich bin doch auch noch nie hier gewesen!« protestierte ich. »Nicht hier ! Als Tanda und ich ankamen, befanden wir uns in einem Park in Ta-hoe!«
    Im Augenblick standen Aahz und ich an einem Felsen, der von sanft ansteigenden Weiden und einigen vereinzelten Bäumen umrahmt wurde, die äußerst seltsam aussahen. Es war nicht einmal eine Feldhütte in Sicht, ganz zu schweigen von der vor Leben wimmelnden Metropole, die ich besucht hatte.
    »Sag's mir nicht, ich werde es erraten«, flüsterte Aahz und schloß die Augen als litte er unter Schmerzen. »Beim ersten Mal hat Tanda auf der Reise für euren Transport gesorgt, stimmt's?«
    »Stimmt«, nickte ich. »Du hast mich ja schwören lassen, daß ich den D-Hüpfer auf Klah eingestellt lasse, und ...«
    »Ich weiß, ich weiß«, winkte mein Mentor ungeduldig ab. »Aber ich muß schon sagen, du suchst dir immer die dämlichsten Gelegenheiten aus, um gehorsam zu sein. Also gut! Der D-Hüpfer ist also auf eine andere Austrittszone eingestellt als Tandas. Dann müssen wir uns eben einen einheimischen Führer angeln, um uns zu orientieren.«
    »Ist ja prima!« Ich schnitt eine Grimasse. »Und wo sollen wir den auf treiben?«
    »Wie war's denn mit dem da drüben?« Aahz zeigte verschmitzt grinsend mit der Hand nach vorne.
    Mein Blick folgte der angewiesenen Richtung und tatsächlich, keinen Steinwurf entfernt war ein kleiner Teich, der im Schatten eines mittelgroßen Baumes ruhte. Ein junger Eingeborener lehnte mit dem Rücken gegen den Baum. Das einzige, was mich erstaunte, war die Tatsache, daß er einen kurzen Stock in die Höhe hielt, von dessen freiem Ende eine

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