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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Griffin zögernd.
    »Und das wäre?« ermunterte ihn Aahz.
    »Ich hoffe, ihr gebt nicht mir die Schuld, falls man eure Dienste abschlagen sollte«, meinte der Jüngling mit besorgtem Gesichtsausdruck.
    »Zweifelst du etwa an unseren Fähigkeiten?« knurrte mein Ausbilder mit seiner finstersten Miene.
    »Oh, nein, darum geht es nicht«, beeilte sich Griffin zu versichern. »Es ist nur ... wißt ihr ... na ja, wir haben bereits einen Magiker.«
    »Ist das alles?« Aahz lachte. »Den überlaß mal uns.«
    Wenn Aahz in Sachen Magik von >uns< spricht, meint er immer mich. Aber inzwischen war bereits alles so schlimm gekommen, daß ich den beunruhigenden Verdacht nicht loswurde, daß es wahrscheinlich noch schlimmer kommen würde.

9
Der Krieg mag zwar eine schreckliche Sache sein ... aber wenigstens ist er gut fürs Geschäft!
Die Berufsgenossenschaft der Händler, Fabrikanten und Beerdigungsunternehmer
    Ta-hoe war der reinste Bienenstock, als wir dort eintrafen. Die Vorbereitungen für den kommenden Krieg waren in vollem Gange, und jeder war damit beschäftigt, irgend etwas zu tun. Überraschenderweise waren die meisten Vorbereitungen nicht militärischer Art.
    »Was hat das alles zu bedeuten?« fragte ich unseren einheimischen Führer.
    »Das habe ich euch doch schon gesagt«, erklärte er, »wir bereiten uns auf einen Krieg mit Veygus vor.«
    »Dos da sollen Kriegsvorbereitungen sein?« sagte ich und blickte mich ungläubig um.
    »Klar«, nickte Griffin. »Souvenirs entstehen schließlich nicht von alleine.«
    Weit und breit war nicht ein einziger Speer, nicht eine Uniform in Sicht. Statt dessen waren die Bürger emsig damit beschäftigt, Abzeichen, Poster und T-Shirts mit dem Aufdruck >Gewinnt den Krieg! < herzustellen.
    »Das ist die größte Sache, die Ta-hoe passiert ist, seit ich denken kann«, vertraute unser Führer uns an. »Ich meine, Souvenirs vom Großen Spiel sind doch Standardware. Wenn man sie richtig entwirft, kann man etwaige Lagerreste immer noch im Jahr danach losschlagen. Diese Kriegsgeschichte hat alle überrascht. Es gibt eine Menge Leute, die sich darüber beschwerten, daß man ihnen nicht genug Zeit gegeben hat, um auf ihre Kosten zu kommen. Gerade ist der Rats Versammlung ein Antrag vorgelegt worden, die Feindseligkeiten um einen weiteren Monat zu verschieben. Vor allem die Leute, die mit Strickhüten und Stadiondecken handeln, sind im Hintertreffen. Sie beklagen sich, daß sich eine derartig kurzfristige Kriegserklärung geschäftsschädigend für sie auswirken wird, während die Kaufleute/ die mit schnell produzierbaren Waren wie Aufklebern und-Postern handeln, bevorteilt würden.«
    Ich selbst verstand zwar herzlich wenig von dem, was er da erzählte, aber Aahz wirkte fasziniert.
    »Diese Leute hier verstehen wirklich was vom Krieg!« erkärte er mit unverhohlener Begeisterung. »Die meisten Dimensionen machen ihre Kriegsgewinne mit Munition und Waffenlieferungen. Ich sag's dir, Jungchen, wenn wir nicht so in Eile wären, würde ich mir glatt Notizen machen.«
    Es ist ziemlich selten, daß Aahz für irgendjemanden Bewunderung hegt, erst recht bei einer ganzen Dimension, und ich hatte noch nie gehört, daß er zugegeben hätte, in Sachen Geldverdienen noch etwas dazulernen zu können. Ich fand dieses Phänomen entnervend.
    »Da wir gerade von Eile reden«, warf ich ein. »Hättest du vielleicht die Güte, mir zu verraten, weshalb wir eigentlich unterwegs zu einem Gespräch mit dem Magiker von Ta-hoe sind.«
    »Ganz einfach«, entgegnete mein Ausbilder lächelnd. »In der Regel halten alle Magiker zusammen. Es gibt so etwas wie eine Standesloyalität, die alle nationalen oder dimensionalen Grenzen sprengt. Mit etwas Glück können wir uns seiner Hilfe bei der Befreiung Tandas versichern.«
    »Das ist aber seltsam«, entgegnete ich trocken. »Die Magiker, die ich bisher kennengelernt habe, gingen sich eigentlich in der Regel eher gegenseitig an die Kehle. Ich hab den nachhaltigen Eindruck gewonnen, daß sie nichts lieber hätten, als konkurrierende Magiker, und uns ganz besonders, auf der Stelle tot umfallen zu sehen.«
    »Das gibt es allerdings auch«, räumte Aahz ein, »aber betrachte es mal lieber von dieser Seite: Wenn er uns nicht helfen sollte, ist er wahrscheinlich statt dessen unser wichtigster Gegner, und deshalb müssen wir uns davon überzeugen, was er kann und was nicht, bevor wir Pläne schmieden können. So oder so müssen wir so schnell wie möglich mit ihm

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