Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
wollt, mache ich mit. Solange er mich nicht in den Wahnsinn treibt mit seinem ständigen ...«
    »Gliep?« fragte mein Maskottchen und drehte den Kopf herum, um herauszukriegen, worüber Aahz sich so ereifert.
    »Dann können wir also mit dem Training anfangen?« fuhr ich hastig dazwischen.
    »Schätze, schon«, grollte Aahz und blickte den Drachen finster an.
    »Ich weiß ja, daß es nicht mein Krieg ist«, warf Big Julie ein, »aber ich wüßte ganz gerne, was für eine Strategie ihr Jungs habt.«
    »Bisher noch gar keine«, gab mein Mentor zu.
    »Aber wir denken uns schon noch was aus.«
    »Vielleicht kann ich euch helfen. Ich war mal ziemlich gut in der Kampftaktik kleiner Operationsgruppen. Wenn ihr wißt, was ich meine?«
    Die nächsten Wochen waren interessant. Bemerken Sie, daß ich nicht >lehrreich< sondern >interessant< gesagt habe. Abgesehen davon, daß wir lernten, als Team zusammenzuarbeiten, entwickelten sich die Mitglieder unserer Gruppe nur wenig weiter.
    Man könnte einwenden, daß bei den Wesen, aus denen unser Team bestand, eben keine Entwicklung mehr nötig war. Das jedenfalls war auch ihre Meinung. Es war auch nicht gerade leicht, mit ihnen darüber zu diskutieren. Von mir selbst abgesehen, war ihre körperliche Kondition beachtlich, ja nahezu unglaublich. Und was noch wichtiger war, sie waren alle alte Veteranen, die schon an zahllosen Feldzügen und Schlachten teilgenommen hatten. Nach allem, was wir von den Jahks gesehen hatten, konnte es jedes einzelne unserer Mannschaftsmitglieder mühelos mit fünf Gegnern aufnehmen, und erst als Gruppe ...
    Vielleicht war es das, was mich störte: die ständige Versicherung aller, daß wir mühelos gewinnen würden. Ich weiß jedenfalls, daß es Big Julie Sorgen machte.
    »Ihr Jungs seid zu zuversichtlich«, pflegte er zu schimpfen und schüttelte empört den Kopf. »Zum Kämpfen gehört mehr als bloß Kraft und Stärke, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    »Wir haben durchaus noch mehr zu bieten als Kraft und Stärke«, gähnte Aahz. »Wir verfügen über Schnelligkeit, Beweglichkeit und Kondition, und mit Gus verfügen wir sogar über Unterstützung aus der Luft. Und außerdem hat Skeeve als Magiker auch noch ein paar Karten im Ärmel.«
    »Was ihr dabei vergessen habt, ist der Faktor >Erfahrung<«, konterte Julie. »Wie lang spielen diese anderen Burschen das Spiel schon? Fünfhundert Jahre? Da haben sie wahrscheinlich inzwischen auch den einen oder anderen Trick auf Lager.«
    Mit diesem sturen Argument, neben Drohungen und Versprechungen pflegte uns Big Julie zum Training zu zwingen. Leider konzentrierte sich der größte Teil der Übungen auf mich.
    Es war schon hart genug, zu versuchen, auf Glieps Rücken nicht den Halt zu verlieren. Dabei auch noch einen Ball zu werfen oder zu fangen, erwies sich als beinahe unmöglich. Gliep war auch keine besonders große Hilfe. Er zog es vor, selbst hinter dem Ball herzujagen oder stocksteif stehenzubleiben und sich mit einem Hinterbein zu kratzen, anstatt meinen Befehlen Folge zu leisten. Schließlich mußte ich ein bißchen schummeln und Magik einsetzen, um nicht von meinem Reittier zu stürzen. Ein bißchen Levitation, ein bißchen Fliegen, und schon verbesserten sich meine Reitkünste um das Hundertfache. Wenn Aahz Verdacht geschöpft hatte, daß ich mehr einsetzte als nur meinen Gleichgewichtssinn, so ließ er es sich zumindest nicht anmerken.
    Das Problem des Ballfangens und -werfens wurde dadurch gelöst, daß ich noch einen Stock dazubekam. Chumly riß einen kräftigen jungen Baum samt Wurzeln aus dem Boden, und der General entfernte mit seiner immer präsenten Doppelaxt die Äste und Wurzeln. So erhielt ich einen elf Fuß langen Stock, mit dem ich den Ball entweder am Boden fortschießen oder ihn aus der Luft schlagen konnte, wenn ihn jemand warf oder ihn mit einem Tritt in die Höhe befördert hatte. Der Stock war zwar ein wenig schwerer, als mir lieb war, doch dafür wurde der Ball auch bei jedem Treffer weiter geschlagen. Natürlich benutzte ich auch dabei ein bißchen Magik, um den Ball zu lenken, und so verfehlte ich mein Ziel nur selten, und er gelangte meistens auch tatsächlich dorthin, wo ich ihn hinhaben wollte.
    Gliep dagegen lief nur dorthin, wo er hinwollte. Zwar half meine Keule gelegentlich, ihn in Bewegung zu bringen und auch geringfügige Richtungsänderungen zu bewirken, aber bis zum Tag unserer Abreise hatte ich immer noch nicht die volle Gewalt über ihn.
    Wir fünf, Gliep

Weitere Kostenlose Bücher