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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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befehligte, die jemals unsere Dimension geziert hat. Das war wahrscheinlich auch besser so. Julie verbarg sich immer noch- vor einem ganz besonders üblen Haufen von Kredithaien, die sehr neugierig darauf waren, herauszubekommen, warum er und seine Männer das Soldatendasein aufgegeben hatten ... und damit auch die Möglichkeit, ihre alten Spielschulden begleichen zu können.
    »Hallo, Jungs!« dröhnte er und winkte uns erfreut und begeistert zu. »Lange nicht mehr gesehen, wie? Da, holt euch'n Stuhl und trinkt ein bißchen Wein mit mir. Was führt euch denn hierher?«
    »Ein kleines bißchen Vergnügen und ein großes bißchen Geschäft«, erklärte Aahz und nahm wie beiläufig den einzigen Weinkrug zur Brust, der weit und breit zu sehen war.
    »Hast du noch mehr Wein?« fragte ich hastig.
    Lange Jahre der Erfahrung hatten mich gelehrt, nicht damit zu rechnen, daß Aahz einen Krug Wein mit anderen teilen würde. Einer reichte ihm kaum.
    »Klar. Jede Menge. Badaxe ist gerade hineingegangen, um welchen zu holen.«
    »Badaxe?« fragte Aahz stirnrunzelnd. »Was macht er denn hier?«
    »Im Augenblick fragt er sich, was ihr hier macht«, antwortete eine dröhnende Stimme.
    Wir blickten uns um und sahen die zottige, riesengroße Gestalt des Generals von Possiltum im Türrahmen der Hütte stehen, in jeder Hand einen Krug Wein balancierend. Hugh Badaxe war mir schon immer eher wie ein Tier als wie ein Mensch erschienen, obwohl ich zugeben will, daß sein krauses dunkles Haar und sein Bart, wenn man sie zusammen mit seinem Lieblingspelzumhang betrachtete, einiges zu diesem Bild beitrugen. Immer baumelte eine massive Doppelaxt von seinem Gürtel herab, sein Lieblingswerkzeug in Angelegenheiten der Diplomatie.
    »Wir sind nur mal vorbeigekommen, um ein bißchen mit Big Julie zu plaudern«, erwiderte mein Ausbilder unschuldig.
    »Worüber?« wollte der General wissen. »Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, daß alle militärischen Fragen erst mir vorgelegt werden, bevor ich Big Julies Rat einhole! Schließlich bin ich der Oberbefehlshaber der Armee von Possiltum, nicht wahr?«
    »Na, na, Hugh«, besänftigte ihn Big Julie, »die Jungs wollten mich nur um einen kleinen Gefallen bitten, das ist alles. Wenn es um die Armee gegangen wäre, dann wären sie selbstverständlich zu Euch gekommen, nicht wahr, Jungs?«
    Aahz und ich nickten heftig. Gus und Chumly blickten verständnislos drein. Wir hatten versäumt, sie vorher über General Badaxe und seine Eifersucht, Machtpositionen betreffend, zu informieren.
    »Alles klar?« fuhr Big Julie fort. »Dann nehmt Platz und trinkt etwas Wein, während ich mit den Jungs hier plaudere. Also, Aahz, was für einen Gefallen kann ich euch tun?«
    »Nichts Großartiges«, antwortete mein Ausbilder achselzuckend. »Wir wollten nur wissen, ob wir vielleicht Euren Drachen für eine Weile ausborgen könnten.«
    »Meinen Drachen? Wofür braucht ihr denn meinen Drachen? Ihr habt doch schon einen Drachen.«
    »Wir brauchen einen großen Drachen«, meinte Aahz ausweichend.
    »Einen großen Drachen?« wiederholte Julie stirnrunzelnd. »Klingt danach, als hättet ihr Jungs was Gefährliches vor.«
    »Keine Sorge«, mischte ich mich Zuversicht heuchelnd ein, »ich werde den Drachen nur in einem Spiel reiten, also kein Grund zu ...«
    »Spiel?« brüllte Badaxe. »Hab ich's doch gewußt! Ihr nehmt an einem Kriegsspiel teil, ohne mich überhaupt zu fragen!«
    »Das ist kein Kriegsspiel«, widersprach ich.
    »Ist es doch«, berichtigte Aahz.
    .»Ist es doch?« fragte ich blinzelnd.
    »Denk doch mal darüber nach, Kind«, erwiderte mein Ausbilder. »Jeder Mannschaftssport mit Zuschauern ist eine Art Kriegsspiel!«
    »Warum bin ich dann nicht informiert worden?« polterte Badaxe. »Als Oberbefehlshaber der Streitkräfte von Posiltum fallen sämtliche Kriegsspiele unter meine Befehlsgewalt.«
    »General«, seufzte Aahz. »Dieses Spiel findet nicht in diesem Königreich statt.«
    »Jedwede militärische ... oh!« Badaxe hielt inne, von dieser Wendung des Gesprächs verblüfft. »Nun, sollten Mitglieder der Armee daran beteiligt sein ...«
    »Sind sie nicht«, unterbrach mein Ausbilder ihn. »Diese Übung betrifft nur eine fünfköpfige Mannschaft, und die haben wir bereits aufgestellt, ohne die Reserven der Armee angreifen zu müssen.«
    In meinem Kopf klingelte eine Alarmglocke. Ich führte eine rasche Überprüfung durch, die meine Befürchtungen nur bestätigte.
    »Äh ... Aahz«, begann ich.
    »Nicht

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